Jubiläum: Stadtkapelle feiert 200-jähriges Bestehen / Rückblick in die wechselvolle Geschichte
Bald geht es richtig los. die Feiern zum 200-jährigen Jubiläum der Stadtkapelle Hausach gehen in die Endphase. Grund genug, einen Blick in die Geschichte des Orchesters zu werfen.
Hausach. Im Jahr 1818 wurde die Kapelle gegründet. Der Dirigent, Lehrer Knupfer, gilt als Gründer. Fast 40 Jahre lang leitete er das Orchester und es gelang ihm, die Stadtmusik zu einer Einrichtung der Gemeinde zu machen.
Diese beschaffte und unterhielt die Instrumente und jeder Musiker erhielt 15 Gulden sowie eine Aufwandsentschädigung. Wie aus der Chronik auf der Internetseite der Stadtkapelle hervorgeht, war das eine gute Basis für die Entwicklung des Orchesters.
Als die Stadtkapelle im Jahr 1858 zum Verein wurde, änderten sich die Bedingungen. Die Kosten für die Instrumente und den Dirgenten trug weiterhin die Gemeinde. Sie sorgte auch für ein Probelokal. Um alles weitere mussten sich die Musiker selber kümmern.
Auch die folgenden Dirigenten, gaben der Kapelle ihr Profil. Unter der fast 40-jährigen Leitung von Georg Schmider waren Kameradschaft und Geselligkeit besonders ausgeprägt. Oberlehrer Schwarzhans und Otto Hörsch standen vor allem für die Steigerung des musikalischen Niveaus. Ein 100-jähriges Jubiläum feierte das Orchester aufgrund des Ersten Weltkriegs nicht.
Chormeister Weiß, Stadtpfarrer Würth und Schwarhans war es zu verdanken, dass es die Kapelle nach dem Zweiten Weltkrieg noch gab. Nikolaus Nehlig übernahm nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft die musikalische Leitung, die er bis 1963 innehatte. In seiner Zeit wurden Uniformen angeschafft. "Wie sehr die Stadtkapelle in den Jahrzehnten seiner Amtszeit und danach musikalisch gewachsen ist und ihre Qualität steigern konnte, das dokumentieren hervorragende Ergebnisse bei Wertungsspielen", heißt es in der Chronik.
Erster Rang in der Oberstufe
1973 wurde Günter Keller für zehn Jahre musikalischer Leiter. 1983 beteiligte sich die Kapelle am Wertungsspiel des Musikverbands Kinzigtal in Wolfach und erlangte den ersten Rang in der Oberstufe. Auf Keller folgt 1983 Heinrich Krämer, der 1985 seine Tätigkeit als Dirigent aufgab. Der ehemalige Geschäftsführer Eugen Jehle, der seit einigen Jahren den Musikverein Kinzigtal leitete, stellte sich als Interims-Dirigent zur Verfügung, damit die Kapelle in Ruhe einen Dirigenten suchen kann. 1987 übernahm Günter Belli die musikalische Leitung. Im selben Jahr durften auch zum ersten Mal Frauen und Mädchen mitspielen. Nachfolger von Günter Belli wurde im Jahr 1997 der Freiburger Posaunist und Musikpädagoge Raphael Janz.
Die Geschichte des Orchesters steht im Mittelpunkt einer Bildershow im Städtischen Museum in Hausach am Sonntag, 30. September. Höhepunkt des Jubiläums ist das Wochenende vom 12. bis 14. Oktober. Start ist die Jubiläumsgala am Freitag. Am Samstag steigt die Partynacht mit "Allgäu-Power" und Sonntag ein Konzert mit "German Brass".