Bereits seit Anfang des Jahres – hier ist er bei einem Außentermin des Technischen Ausschusses im März zu sehen – zeigte Frank Silzer Präsenz bei Ratssitzungen und anderen Veranstaltungen der Gemeinde. Foto: Reinhard

Frank Silzer tritt nicht mehr an / Vergangene neun Monate als "hochinteressante, intensive Zeit"

Was lange währt, wird leider nicht immer gut: Frank Silzer, der seine Bewerbung als Bürgermeister bereits vor neun Monaten bekannt gegeben hat, hat am Montagabend seine Kandidatur zurückgezogen. Als Grund gibt er das eindeutige Wahlergebnis an.

Hausach. "Knapp 24 Prozent sind nicht einmal in der Nähe dessen, was ich mir erhofft hatte", erklärt Silzer, der seinen Humor trotz dieses Resultats nicht verloren hat. Auf Nachfrage, was denn stattdessen sein Wunschergebnis gewesen wäre, antwortet er lachend: "Natürlich 50 Prozent", ergänzt aber ernst: "Ein Stimmenanteil auf Augenhöhe des wahrscheinlichen Wahlsiegers wäre schon schön gewesen." Am Sonntagabend hatte Silzer offen zugegeben, dass er "maßlos enttäuscht" sei, aber, wie er gestern sagte, "das ist eben der Wählerwille und den muss man akzeptieren".

Am Wahlabend hatte er dem Schwabo gegenüber erklärt, die Erfahrung habe ihn gelehrt, bei solch wichtigen Entscheidungen wie der, ob er im zweiten Wahlgang noch einmal antritt, besser eine Nacht drüber schläft. Danach und nach einem "intensiven Gespräch" mit seiner Frau sei die Entscheidung gefallen, die Bewerbung zurückzuziehen, erklärte er gestern im Gespräch mit dem Schwabo.

Bereuen tut er den Schritt, sich als Hausacher Bürgermeister zu bewerben, aber trotz des für ihn enttäuschenden Ergebnisses nicht – "keine Sekunde", wie er betont. "Es war eine hochinteressante, positiv besetzte und intensive Zeit", fasst Silzer seine Erfahrungen als Kandidat zusammen. "Ich habe viel Zuspruch erhalten, auch emotional." Aus diesem Grund empfindet er diesen Abschnitt seines Lebens auch als "schön – bis auf das Ergebnis natürlich." Dennoch habe er in der Zeit auch viel gelernt. Die in den neun Monaten gesammelten Erfahrungen fließen jetzt alle in meinen persönliche Erfahrungsschatz ein. Ich bin um viele Erlebnisse reicher, aber es ist nicht so, dass ich aufgrund dieser jetzt mein ganzes Leben über den Haufen schmeißen werde."

Wenn er die Wahl hätte, würde er sich noch einmal als Kandidat aufstellen. "Das war die richtige Entscheidung."

Es gebe viele Momente während der Wahlkampfzeit, an die Silzer sich gerne zurück erinnert. Besonders berührt habe ihn aber die Mail eines jungen Mannes. Den genauen Inhalt will der ehemalige Kandidat nicht preis geben, "sie zeigt aber, dass es auch viele junge Menschen gibt, die sich für Kommunales interessieren", berichtet Silzer.

Für eine andere Gemeinde will er sich nicht bewerben, das hatte er schon im Vorfeld des Wahlsonntags gesagt und dabei bleibt er. "Ich hatte nur diesen einen Schuss für meine Heimatgemeinde."

Bei der heutigen Gemeinderatssitzung will Silzer sich verabschieden und sich beim Wahlausschuss und der Verwaltung bedanken. "Ich habe mich von dieser Atmosphäre sehr gut aufgehoben gefühlt." Sein besonderer Dank gelte aber seinen Wählern und allen Unterstützern, so Silzer.

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Wie geht es für ihn weiter?

Beruflich will der ausgebildete Diplomverwaltungsfachwirt, der momentan bei der SWEG als Fachbereichsleiter arbeitet, weitermachen wie bisher. Was andere Projekte betrifft, will Silzer das Wahlergebnis "noch ein bisschen sacken lassen". Ob er die Gemeinderatssitzungen so regelmäßig besuchen wird wie im Wahlkampf, "wird die Zeit zeigen." Beim Tag des zweiten Wahlgangs, am Sonntag, 15. Oktober, wird er aber wahrscheinlich anwesend sein.