Friseursalons rüsten sich für Ansturm ab 4. Mai. Anfrage nach Terminen ist groß.
Mittleres Kinzigtal - Die Friseurbetriebe dürfen ab Montag, 4. Mai, wieder öffnen. Da die Umsätze der vergangenen Wochen fehlen, ist Erleichterung bei ihnen groß. Der Schwarzwälder Bote hat sich bei den Betrieben im Kinzigtal umgehört.
Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region
Auch bei den Kunden scheint die Erleichterung groß zu sein. Auch wenn viele im Homeoffice sind, ist das Bedürfnis nach einem Haarschnitt groß.
Nachdem der Termin 4. Mai für die Wiederöffnung bekannt wurde, stand das Telefon bei Volker Behrens vom gleichnamigen Salon in Hausach nicht mehr still. "Am ersten Tag hatte ich 83 Telefonate", erzählt er. "Wir versuchen, so viele Kunden unterzubringen wie möglich".
Zwischen den Plätzen wird es Trennwände geben
Die vorgeschriebenen Maßnahmen stehen noch nicht genau fest, aber Behrens wird den Mindestabstand auf jeden Fall einhalten und Trennwände zwischen den Plätzen aufstellen. Es werden immer nur drei Kunden gleichzeitig bedient und Begleitpersonen dürfen nicht mitgebracht werden. Auf die kleinen Annehmlichkeiten beim Friseurbesuch wie Kaffeetrinken und Zeitschriftlesen werden die Kunden aus Hygienegründen verzichten müssen. Kunde und Friseur tragen einen Mundschutz. Nach jedem Kunden wird der Platz desinfiziert.
Armin Matt vom gleichnamigen Salon in Steinach nimmt erst ab dem kommenden Montag Termine an. Er hat schon viele Anfragen per Whats-App, Facebook oder telefonisch, auch bei ihm war der Ansturm groß. Anrufe sind für ihn am einfachsten, es kann gleich geklärt werden, ob ein Termin für beide Seiten passt.
Die Öffnungszeiten werden verlängert
Am Mittwoch hat Matt vier Stunden lang mit seinem Team beraten, wie sie mit der Situation umgehen. Um dem erwarteten Ansturm gerecht zu werden, verlängern sie die Öffnungszeiten, gearbeitet wird im Schichtbetrieb. Zusammen mit Matt sind sie zu acht Friseuren im Team. Da Matt, um den Mindestabstand zu gewährleisten, nur die Hälfte der Stühle nutzen kann, kommt ihm der Schichtbetrieb entgegen.
"Wir haben schon Respekt vor der Geschichte", so Matt. Er hat vegane Einmalumhänge, die biologisch abbaubar sind, bestellt, denn nach jedem Kunden muss nicht nur der Platz desinfiziert werden, sondern auch der Umhang gewaschen werden. "Durch die Einmalumhänge sparen wir die Wascherei, das ist ein großer Aufwand", informiert Matt. Die Umhänge sind übrigens ausverkauft, Matt steht auf der Warteliste.
Trotz der umständlichen Vorkehrungen ist Matt froh, dass es bald wieder los geht. "Es ist für viele existenzbedrohend. Wir freuen uns auf unsere Kunden und sind gut gerüstet", betont er.
Nachdem der Termin für die Wiederöffnung feststand hat Nicole Oberle von "Coiffeur Oberle" in Wolfach erst einmal drei Stunden lang den Anrufbeantworter abgehört, so viele Anfragen kamen.
Ohne Terminbuch geht Nicole Oberle nicht aus dem Haus
Jetzt geht sie nicht ohne Terminbuch aus dem Haus. Auch sie ist froh, wenn es am 4. Mai endlich weiter geht.
Auch wenn die Vorschriften noch nicht fest stehen, wird es bei ihr Paravents zwischen den Kundenplätzen geben. Sie ist sich sicher, dass es Angebote wie Augenbrauen färben oder Bart schneiden nicht geben wird. Alles was im Gesicht gemacht wird, ist ihrer Meinung nach nicht erlaubt.
Auch bei Oberle wird im Schichtbetrieb von 8 bis 20.30 Uhr gearbeitet. Nicole Oberle rechnet damit, dass der Run ungefähr zwei Wochen lang anhalten wird.
IDie Salons gehen bei der Terminvergabe unterschiedlich vor. So ist der Salon Landeck in Haslach laut Anrufbeantworter ab Dienstag, 28. April, und Natural Hairstyle in Haslach laut Webseite vom 29. bis 30. April und am 2. Mai von 9 bis 16 Uhr für Terminvereinbarungen erreichbar.