Die Notbesetzung der Narrenbolizei hält die Stellung.Screenshot: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Fasent: Hausacher Narrenbolizei dreht Serie / Verwechslungsgeschichte um rätselhafte "Corinna"

Normalerweise sollen sie während der Fasent für Ordnung, Disziplin und Sicherheit sorgen. Doch in diesem Jahr ist auch die Narrenbolizei im Homeoffice. Nur die Notbesetzung hält die Stellung. Und hat jede Menge zu tun, wie eine Serie nun zeugt.

Hausach. Zu dritt sitzt die Narrenbolizei momentan in ihrem Büro. Der Präfekt ist im Homeoffice, nur der Hornist (Bernhard Keller), der Lehrling (Michaela Keller) und Bolizist Mosi (Klaus Mosmann) halten die Stellung. Viel zu tun gibt es erst nicht, doch dann versetzt ein Anruf die Polizisten in Alarmbereitschaft: Eine Corinna macht Ärger. Ob sie Burgfrau oder Wolfacherin ist, denn die sind ja dafür bekannt, dass sie Probleme machen, lässt sich nicht klären. Sicher ist nur, dass es wegen ihr kein Baumstellen und keine Burgfrauenkaffe gibt und sie generell den Rest der Fasent boykottiert. Doch der Anrufer gibt einen Tipp: Im Kinzigvorland ist eine verdächtige Person gesehen worden. Schnell macht sich die Narrenbolizei auf den Weg, um "Corinna" dingfest zu machen.

Das ist die Handlung der ersten Folge einer drei- bis vierteiligen Serie, den Mitglieder der Narrenbolizei derzeit drehen. Verantwortlich sind hauptsächlich Michaela und Bernhard Keller, Antonia Kienzler und Klaus Mosmann. Die Kellers und Kienzler schrieben das Drehbuch. Letztere kümmert sich außerdem um die Technik.

Autokrroektur liefert Idee zur Handlung

Wie sie auf die Idee kamen? Nachdem sie ohne großen Aufwand aus vorhandenen Bildern und Filmschnipseln einen Narrenpolizei-Trailer mit einem Handy-Programm erstellt hatten, kam Kienzler auf die Idee, ein Video zu drehen – komplett mit dem Handy. Die Handlung lieferte dann wieder ein Handy, um genau zu sein, dessen Autokorrektur. "Irgendjemand wollte in die Whats-App-Gruppe der Narrenbolizei etwas über Corona schreiben, aber die Autokorrektur machte daraus ›Corinna‹. Und so kamen wir darauf, eine Verwechslungsgeschichte zu machen", berichtet Michaela Keller im Gespräch mit dem Schwabo.

Nachdem das Drehbuch mit den Regieanweisungen fertig war, standen die Filmemacher vor der größten Herausforderung: coronakonform zu drehen. "Getreu dem Motto ›Allen zur Freud, niemand zum leid‹ wollen wir niemanden gefährden und auch unsere Gesundheit nicht aufs Spiel setzen", erklärt Michaela Keller. Das bedeutet konkret, dass nie mehr als drei Personen gleichzeitig anwesend sein durften. Da Bernhard und Michaela Keller zu einem Haushalt gehören, konnte also nur noch eine Person dazu kommen. "Das war ein organisatorischer Aufwand." Erschwerend kam noch hinzu, dass einige Außenaufnahmen geplant waren und auch noch sind. "Als wir das erste Mal draußen waren, hatten wir schönes Wetter und es waren dementsprechend viele Leute unterwegs. Als die uns gesehen haben, haben sie natürlich zugeschaut, angehalten, gefilmt, geklatscht und sich über das Stück Fasent gefreut. Aber wir wollen ja Menschenansammlungen verhindern", so Michaela Keller. Also wurde abgebrochen und am nächsten Tag sollte es weiter gehen. Doch da lag dann Schnee. "Wir haben dann beschlossen, dass sich die Verfolgungsjagd über mehrere Tage ziehen wird", meint Michaela Keller lachend.

Bei allem Aufwand mach das Ganze aber viel Spaß, betont sie."Es ist Blödsinn, aber auf einem gewissen Niveau", sagt sie. Und die Reaktionen sprechen für sich. Die erste Folge wurde schon mehrere Male auf Facebook geteilt, mehrere E-Mails trudelten bei der Narrenpolizei ein und sogar der Wolfacher Narrenvater Vitus Kessler meldete sich ob des Videos bei seiner früheren Klassenkameradin Michaela.

"Wir wollen in diesen Zeiten einfach ein bisschen Frohsinn verbreiten", fasst Michaela Keller als Ziel der Videoclips zusammen.

Die Serienfolgen werden auf der Facebook-Seite der Hausacher Narrenzunft hochgeladen. Es sind insgesamt drei bis vier Teile geplant. Auch andere Gruppen der Zunft teilen auf dieser Plattform Videos, um etwas Fastnachtsgefühl zu vermitteln. So haben einige Burgfrauen einen "Mini-Burgfrauenkaffe" veranstaltet und die Schellenmarie erzählt einen Witz.