Sabine (vorne von links), Sarina und Tobias Roser freuen sich über die Spende. Martin Bruder (hinten von links) und Erwin Moser vom Forum Hausach haben die Spende überreicht und Ludwig Bächle ist selbst ehemaliger Bärenkindpapa und hauptverantwortlich für eine Christbaumaktion, aus der Jahr für Jahr Spenden eingehen. Foto: Reinhard Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: 24 725 Euro an Bärenkind Sarina Roser übergeben / Beteiligung ist noch bis zum Herbst möglich

1150 verkaufte Bären – über diesen Rekord haben sich Erwin Moser und Martin Bruder vom Forum Hausach am Freitagabend gefreut. Anlass war die offizielle Spendenübergabe für das diesjährige Bärenkind Sarina Roser.

Hausach. Auch der Geldbetrag, der sich auf dem Spendenkonto eingefunden hat, kann sich sehen lassen. "So viele Bären haben wir noch nie verkauft", freute sich Moser. "Das ist ein neuer Rekord."

Insgesamt seien in den 19 Jahren, in denen es die Bärenkind-Aktion nun schon gibt, 16 000 Plüschteddys verkauft worden und rund 300 000 Euro an Kinzigtäler gespendet worden, die krank sind oder mit einer Behinderung zu kämpfen haben. Sarina Roser aus Bollenbach ist das 16. Bärenkind. Die Dreijährige leidet an einem Chromosomenfehler, der zu einer Entwicklungsverzögerung führt. Sie kann noch nicht laufen oder sprechen.

Kein Problem damit, zu sagen, was Sache ist

Ihre Eltern Sabine und Tobias gehen offen damit um. "Wir haben kein Problem damit, zu sagen, was Sache ist", sagt Tobias Roser. "Es gibt Menschen, die möchten nicht, dass jemand erfährt, dass ihr Kind ein solches Problem hat, wir nicht. Wir wollen uns nicht verstecken." Er und seine Frau hatten nicht gezögert, als sie die Anfrage bekamen, ob Sarina da nächste Bärenkind werden soll. Und im Nachhinein bereuen sie den Schritt nicht. "Es war eine positive Erfahrung", sind sich Sarinas Eltern einig.

Mehrere Bekannte hätten sie auf die Zeitungsberichte angesprochen und den Schritt in die Öffentlichkeit positiv bewertet. Sabine Roser sei auch von einer Mutter, die ein autistisches Kind hat, angefragt worden, ob sie sich nicht mit ihr austauschen möchte. Auf dem Weihnachtsmarkt in Hausach hätten viele Sarina erkannt und kurz angesprochen.

"Wir müssen wissen, dass die Familie kein Problem damit hat, in der Öffentlichkeit zu stehen", betont Bruder. Das gestalte die Suche nach einem Bärenkind manchmal schwierig und langwierig, denn nicht für jeden sei dieser Schritt einfach. "Die meisten müssen eine Weile darüber nachdenken, bevor es sich dafür entscheiden." "Aber bisher hat keine Familie es bereut, dass ihr Kind das Bärenkind geworden ist", fasst Moser zusammen. "Und oft tut ihnen diese Form der Öffentlichkeit sogar gut." Er erinnerte an einige Kinder, die stolz darauf gewesen waren, ein Bärenkind zu sein. Auch Sarina habe gemerkt, dass sie im Mittelpunkt steht, berichtete ihr Vater.

Dann gab Moser die Summe bekannt, die für Sarina zusammengekommen ist. Stolz verkündete er, dass auf dem Konto 24 725 Euro verbucht sind. "Das ist der dritthöchste Betrag, den es jemals gab", wusste Moser. Er betonte, dass noch bis zum Herbst Spenden auf das Konto eingehen können.

Die Endsumme wird dann auf ein Sparbuch überwiesen, das Sarinas Eltern für ihre Tochter angelegt haben. Das Geld soll für Hilfsmittel, die das Mädchen in Zukunft vielleicht benötigen wird, verwendet werden. "Wenn sie zum Beispiel keine Treppen gehen kann, müssen wir einen Treppenlift installieren lassen", erklärte Mutter Sabine Roser.

Die Eltern betonen noch einmal die positive Erfahrung, die sie als Bärenfamilie gemacht haben und wollen anderen Mut machen, den gleichen Schritt zu gehen.

Moser war die Freude über die gelungene Aktion anzumerken. "Die Bereitschaft zu helfen, ist riesengroß - ob nun die vielen helfenden Hände für den Adventswald auf dem Weihnachtsmarkt, der Ladenbesitzer, der auf Geschenke für die Kunden verzichtet und lieber spenden oder derjenige, der auf dem Weihnachtsmarkt Selbstgebasteltes verlauft, um dem Bärenkind zu helfen oder alle, die helfen, die Bären bis in die entferntesten Winkel zu verteilen."