Freizeit: Freibäder dürfen theoretisch wieder öffnen / Entscheidung steht in vielen Gemeinden noch aus

Auf vieles müssen die Menschen wegen der Pandemie verzichten, auch auf das Schwimmen. Bisweilen sommerliche Tage hätte mancher gerne im Freibad verbracht. Wann öffnen die Bäder im Kinzigtal wieder? Der Schwabo hat nachgefragt.

Mittleres Kinzigtal. Die Gemeinden gehen unterschiedlich mit dem Thema um, zumal es am Donnerstag weitere Richtlinien zur Öffnung der Freibäder gegeben hat (siehe Info). Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann gab am Donnerstag in einer Mitteilung bekannt, dass die Öffnung des Kinzigtalbads und des Freibads am Montag, 6. Juli, erfolgt. "Uns ist durchaus bewusst, dass in diesem Jahr wegen der vorherrschenden Einschränkungen und Auflagen kein regulärer Badebetrieb möglich sein wird", heißt es in der Mitteilung.

I n Hornberg kann ein festes Datum derzeit noch nicht verbindlich genannt werden. "Wir streben aber auf jeden Fall eine Öffnung in der zweiten Junihälfte an. Wir hoffen, dass wir im Laufe der nächsten Woche ein festes Datum nennen können. Dann starten wir auch den Jahreskartenverkauf. Wir müssen noch um etwas Geduld bitten", informiert Bürgermeister Siegfried Scheffold.

Die Verordnung für den Betrieb von Schwimmbädern sei leider erst am Donnerstagabend durch die Landesregierung bekannt gegeben worden. Aufgrund der strengen Auflagen seien weitere umfangreiche Vorbereitungsarbeiten notwendig. "Ganz elementar ist ein individuelles Hygienekonzept für unser Freibad. Unter anderem wird eine Höchstbesucherzahl festgelegt, der Zugang zu den Schwimmbecken wird geregelt und begrenzt. Jeder Besucher muss auch namentlich am Eingang erfasst werden", so der Bürgermeister. Gemeinsam mit den Mitarbeitern habe man sich in den vergangenen Wochen auf der Grundlage der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen intensiv auf die Eröffnung vorbereitet und bereits alle bisher möglichen Schritte unternommen. Die kommenden Tage würden genutzt, um sich gemeinsam bestmöglich vorzubereiten. Besonders wertvoll sei die Unterstützung durch den Förderverein Freibad Hornberg. "Dafür sind wir sehr dankbar. Ohne tatkräftige ehrenamtliche Mithilfe ist der Freibadbetrieb unter diesen Bedingungen in diesem Sommer nicht leistbar."   Hans-Peter Falk von den Stadtwerken in Haslach weist auf die vielen Details der Verordnung hin. "Wir schauen uns beispielsweise nun nach einem Online-Buchungssystem um", informiert er. Dadurch soll eine Ansammlung vor dem Schwimmbad vermieden werden. Jeder Badegast müsse sich dann voraussichtlich vorher anmelden und registrieren lassen. So sei dann auch eine eventuelle Infektionskette nachzuvollziehen. Höchstwahrscheinlich würden auch die Badezeiten beschränkt, die Gäste könnten nicht so lange im Freibad bleiben wie sie wollen. Auf jeden Fall würden Abstandsregeln gelten, die Anzahl der Badegäste die sich im Becken aufhalten werde begrenzt. Aufgrund der Hygienevorschriften werden auch die großen Umkleidekabinen geschlossen. Es sei alles noch etwas vage, aber man werde alles daran setzen am 15. Juni zu öffnen. Er wisse aber noch nicht, ob der Termin eingehalten werden kann, so Falk. Auch in Steinach sind die Vorbereitungen in vollem Gange – auch, wenn es laut Betriebsleiter Jens Lottes noch kein konkretes Datum für die Öffnung gibt. Darüber muss der Gemeinderat befinden, der am Montag, 22. Juni, tagt. Ein Konzept gebe es zwar, so Lottes auf Nachfrage unserer Zeitung. Es fehle aber noch an genauen Vorgaben. "Derzeit sind es eher Eckpunkte", sagt er. Sehr wahrscheinlich ist, dass es eine Obergrenze für Besucher im Bad und im Wasser gebe. Die Winterpause hat das Freibad-Team indes für einige Schönheitsreparaturen genutzt. Neue Attraktionen gebe es in diesem Jahr im Bad aber nicht. Nun heiße es, auf die Vorgaben des Landes zu warten. Eines ist aber sicher, so Lottes: "Es wird ein sehr eingeschränkter Badebetrieb."   Hofstettens Bürgermeister und Gemeinderat befürworten eine Öffnung des Freibads unter der Voraussetzung, dass die Vorgaben der Landesregierung lokal umsetzbar sind, heißt es aus dem dortigen Rathaus. "Hier gilt für mich, dass unsere Bürger möglichst ›sicher‹ sind", schreibt Bürgermeister Martin Aßmuth. Intern bereite sich die Gemeinde auf eine eventuelle Öffnung am 19. oder 20. Juni vor.

"Derzeit orientieren wir uns an den Eckpunkten der Arbeitsgruppe Bäder und der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen hinsichtlich Hygiene- und Sicherheit", so Aßmuth weiter. Diese seien extrem anspruchsvoll und es werde ein Balanceakt, sie umzusetzen. Aber: "Zwangsläufig wird es im Falle einer Öffnung zu Enttäuschungen kommen, da wir an die Höchstgrenzen gebunden sind. Bei den Badbesuchern werden wir Einwohnern aus der Gemeinde Externen aufgrund der zu erwartenden Vorgaben vorziehen. Einen normalen Badespaß wird es 2020 in keinem geöffneten Bad geben können."