Langjährige Mitglieder wurden beim TV Hausach diesmal wegen Corona nicht geehrt, dafür aber die sportlichen Erfolge gewürdigt.Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Neues Finanzierungskonzept beim TV Hausach / Schwimmer müssen zukünftig mehr zahlen

Der Hausacher Turnverein hat seine Schwimmabteilung wiederbelebt. Im Rahmen der Hauptversammlung wurde dafür ein spezieller Zuschuss beschlossen, um den Verein finanziell zu entlasten.

Hausach. Das erste Jahr als Vorstand des TV Hausach 1902 war für Thomas Rößler aufgrund der Corona-Krise äußerst turbulent. "Es begann mit Vollgas und endete mit einer tief einschneidenden Vollbremsung", fasste er zusammen.

Erst in Vorbereitung der Hauptversammlung seien ihm die schönen Ereignisse des vergangenen Jahres wieder in Erinnerung gekommen. Und diese würden ein gefülltes Vereinsleben vor gar nicht allzu langer Zeit zeigen. Die Einweihung der neuen Leichtathletik-Anlage sei Ende Mai des vergangenen Jahres nur zehn Tage nach seiner Wahl zum Vorstand die erste große Aufgabe gewesen.

Von der Sportlerehrung der Stadt Hausach über die DRK-Großübung mit Beteiligung des Turner-Nachwuchses bis hin zur traditionellen Nikolausfeier rief Rößler vieles in Erinnerung. Nach der aktuellen Lage werde es in diesem Jahr keine Nikolausfeier im gewohnten Rahmen geben können, aber man überlege bereits an Alternativen.

Die Aktion "Scheine für Vereine" sei im vergangenen Jahr so erfolgreich gewesen, dass man sich auch an der kommenden Aktion beteilige und auf ähnlich große Unterstützung hoffe. Anfang des Jahres hätten sich der Vorsitzende und Hilda Spinner dann mit dem Neustart der Schwimmabteilung beschäftigt und in Birgit Scherer eine tatkräftige Mitstreiterin gefunden. Trotz des großen Stillstands im Land sei es gelungen, mit Jessica Hug, Leonie Waidele, Viola Uhl und Daniela Weitschiss begeisterte Trainerinnen zu finden.

Die ersten Schwimmkurse haben Mitte Oktober begonnen, zwölf weitere Anfragen würden vorliegen. Um den Verein mit der Finanzierung der Kurse nicht zu überlasten, werden die Schwimmkurse separat angeboten – die Einnahmen fließen an den Verein. "Damit wird aber nur ein Teil der Lücke geschlossen", erklärte Rößler.

Es bleibt eine Deckungslücke

Aufgrund der höheren Eintrittspreise ins Kinzigtalbad und des erhöhten Aufwands an Übungsleiter-Vergütungen durch relativ kleine Kursgruppen, bleibe eine Deckungslücke. "Aus diesem Grund haben wir der Schwimmabteilung den Vorschlag gemacht, einen Abteilungszuschlag in Höhe von 35 Euro pro Jahr und Schwimmer einzuführen", erklärte der Vorsitzende. Das heißt: Jeder Schwimmer zahlt nochmals 35 Euro für seine Mitgliedschaft. Ob damit die grundlegenden Kosten gedeckt werden könnten, müsse sich aber noch zeigen. Die Startgelder bei Wettkämpfen seien damit jedenfalls noch nicht gedeckt. Bei drei Enthaltungen wurde der Zuschlag beschlossen.

Den Bericht von Kassiererin Kirsten Witzke verlas stellvertretend Rößler. Das Volleyballturnier Ende des Jahres hatte einen guten Überschuss abgeworfen, auch die Nikolausfeier schloss mit einem kleinen Plus ab. Am Ende stehe ein kleines Polster, mit dem der Verein voraussichtlich durch die Corona-Zeit kommen sollte. Bis wieder Einnahmen aus Veranstaltungen möglich wären. Kassenprüfer Karl-Friedrich Wöhrle bescheinigte der Kassiererin eine fachkundige und enorme Leistung für den Turnverein.

In den Sportberichten der Abteilungen Volleyball, Turnen und Leichtathletik wurden dann noch einmal die sportlichen Erfolge des vergangenen Jahres beleuchtet. Für Bürgermeister Wolfgang Hermann stand am Ende fest: "Die Personen, die hier wirken sind zielorientiert und leisten eine professionelle Vereinsarbeit." Sport sei dabei nicht nur Freizeitvergnügen, sondern leiste einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit.

Auf die Ehrung von langjährigen Vereinsmitgliedern wurde aufgrund der Pandemie verzichtet. Dafür wurden besondere sportliche Erfolge gewürdigt. Winfried Schmider hatte bei den Baden-Württembergischen Seniorenmeisterschaften gleich drei Mal den ersten Platz belegt und sahnte im vergangenen Jahr Goldmedaillen über 400, 800 und 1500 Meter ab. Die zweite Mannschaft der Volleyballerinnen wurde für ihre Meisterschaft in der Kreisklasse und den Aufstieg in die Kreisliga ausgezeichnet. Carlos Brucker erhielt seine Ehrung für den kreisweit besten Sprung über 3,94 Meter – mit damals neun Jahren.