Die Zuschauer konnten mit Heiko Beyer (links) ins Gespräch kommen, CDs oder handsignierte Bücher kaufen.              Foto: Wölfle Foto: Schwarzwälder Bote

"Kinzigtal weltweit": Foto-Journalist Heiko Breyer begeistert mit Multivisionsshow über die Anden

Hausach. Die südamerikanischen Anden sind urwüchsig, voller Kontraste und von unvergleichlicher Wildheit. Foto-Journalist Heiko Beyer hat bei "Kinzigtal weltweit" mit aufwendig gestalteten und packenden Live-Multivisionsshow in Hausach begeistert. In der voll besetzten Hausacher Stadthalle nahm Beyer die Zuschauer am Freitagabend auf seine 7000 Kilometer lange Reise durch Südamerika.

Höchst brillante Fotografien, packende Filmaufnahmen, speziell komponierte Musik und eine humorvoll-einfühlsame Erzählweise zeichneten die Multivisionsshow aus, mit der Heiko Beyer sein Publikum gute zwei Stunden lang ungemein fesselte.

Das Besondere dabei: Beyer, der im fränkischen Erlangen lebt, besuchte während seinen aufwendigen und oftmals gefährlichen Reisen meist Gebiete abseits der ausgetretenen Pfade. Egal ob in Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien oder Chile: Beyer hatte in sieben Exkursionen, in denen er die kompletten Anden der Länge nach zwischen dem Pico Humboldt und Kap Hoorn bereiste, ein weitgehend vollständiges Bild dieser Bergregion erfasst. Seine faszinierenden Bilder von Landschaften, vergletscherten Bergen, gewaltiger Natur, mystischer Stätten und der traditionellen Bevölkerung sprachen Bände.

"Ich bin seit mehr als 30 Jahren mit schöner Regelmäßigkeit unterwegs, denn die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt", sagte Beyer. Aus insgesamt 35 000 Bildern habe er die schönsten herausgesucht, um sie in seiner Anden-Reportage der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Mit den kräftigsten Gewittern der Erde über den Stelzenhäusern von Congo Mirador am Maracaibo-See in Venezuela begann die Reise. "Ich brachte den Mund kaum zu vor lauter Blitze und Donnerschläge", drückte Beyer seine Gefühle aus. Zu Fuß ging‘s durch die Bergkette der Sierra Nevada de Mérida, wo alle dem Charme der Laguna Coromoto erlagen. "Ich habe Stolz gefühlt, als ich auf dem Gipfel des zweithöchsten Berges Venezuelas, dem 4942 Meter hohen Pico Humboldt, stand", gestand Beyer.

In Kolumbien trampte er gemeinsam mit dem Arhuaco-Indianer Oliviero. Auch bei der Lese von Kaffeebohnen war er dabei. Leckerbissen waren unter anderem die Maisfladen in Ecuador. Auf dem Bauernmarkt in Otavalo waren Meerschweinchen der Renner, denn die Cuy gelten dort als Delikatesse.

Die Ruinen von Ingapirca bezauberten ebenso wie der Blick auf die Hauptstadt Quito, und den schneebedeckten Vulkan Cotopaxi. Eine ziemliche Schlammschlacht war der Weg zum feuerspuckenden Vulkan Reventador, der dann durch ein Lavafeld versperrt wurde.

In Peru wanderte man filmisch durch den Nationalpark Huascarán in die Hochtäler am Rande der Schneegrenze, um die in der aufgehenden Sonne leuchtenden Bergspitzen zu bewundern.

Ehrwürdig wirkten nachts die beleuchteten Gassen von Cuzco. Die gigantischen Bilder der alten Inka- Ruinenstadt Machu Picchu machten einfach nur sprachlos. Die peruanische und vom Leben gezeichnete Hochlandindianerin Hilaria Supa Huamán, die es sogar bis ins peruanische Parlament schaffte, hatte es Beyer angetan. Er schrieb ein Buch über sie.

"Eines der authentischsten Länder Südamerikas ist Bolivien", war sich Beyer sicher, der sich in 4000 Meter Höhe eine Auszeit am Titicacasee gönnte. Die unglaublichen Bilder der Salzpolygone im Salar de Uyuni und der Laguna Colorada brachten das Publikum zum Staunen. Don Eusibio hatte für Heiko Beyer während der Coca-Zeremonie in die Zukunft geschaut. In Potos, einst die größte und reichste Minenstadt der Welt, brachte ihn das Arbeiten in einer alten Goldmine an den Rand der Kräfte.

Von hoch oben ließ man den Blick auf den Lago Futalaufquen im argentinischen Los Alerces auf sich wirken. Mit den heißen Quellen im Geysirfeld von El Tatio punktete das Land Chile ebenso, wie mit den einzigartigen Lanticularis-Wolken und den Zwillingsvulkanen Pomerape und Parinacota im Lauca Nationalpark.

Per Kreuzfahrtschiff ging’s zum Schluss ans "Ende der Welt", dem stürmischen Kap Hoorn, wo der Pazifik auf den Atlantik trifft. "Für mich ist das große Wahrzeichen der Südspitze Amerikas nicht nur ein Denkmal, sondern das Ende einer langen Reise", schloss Beyer seinen Vortrag, dessen Krönung ein nicht enden wollender Applaus des restlos begeisterten Publikums war.