Der Leiter des Haus der Geschichte Baden-Württemberg Thomas Schnabel und Ausstellungsleiterin Paula Lutum-Lenger zeigen ein Modell der Ausstellung "Fastnacht der Hölle - Der Erste Weltkrieg und die Sinne". Foto: dpa

Mit allen Sinnen erfahren: Nach diesem Motto zeigt das "Haus der Geschichte" zum 100. Jahr des Kriegsausbruchs in seiner ersten Ausstellung 2014 nicht nur Originalexponate oder Originaltöne, sondern bietet auch Kriegszwieback zum Probieren an.

Mit allen Sinnen erfahren: Nach diesem Motto zeigt das "Haus der Geschichte" zum 100. Jahr des Kriegsausbruchs in seiner ersten Ausstellung 2014 nicht nur Originalexponate oder Originaltöne, sondern bietet auch Kriegszwieback zum Probieren an.

Stuttgart  - Der Erste Weltkrieg aus Sicht der Menschen im Südwesten ist Thema der ersten Ausstellung im „Haus der Geschichte“ in diesem Jahr. Das Museum in Stuttgart wählte zum 100. Jahr des Kriegsausbruchs einen besonderen Ansatz: Über seine Sinne soll der Besucher an das Thema herangeführt werden, wie Ausstellungsleiterin Paula Lutum-Lenger am Freitag sagte. So könnten die Besucher Kriegszwieback probieren, gebacken nach einem Rezept aus jener Zeit. Weiter seien aufgenommene Zitate aus Feldpostbriefen sowie Originaltöne zu hören und Filmausschnitte zu sehen. Die Ausstellung startet am 4. April. Das Museum rechnet mit Kosten von 600.000 Euro für die Schau.

Rund 150.000 Besucher kamen 2013 in das „Haus der Geschichte“, wie Leiter Thomas Schnabel berichtete. Es befasst sich im Jahr 2014 auch mit dem Thema Zwangsarbeit in der NS-Zeit. Im Freilandmuseum in Wackershofen in Schwäbisch Hall richtet es in einer Fremdarbeiter-Hütte eine entsprechende Ausstellung ein. Im Jahr 2000 hatten die Museumsmacher die frühere Einheitsbaracke des Reichsarbeitsdienstes vor dem Abriss gerettet. Der Wiederaufbau und die Konzeption der Ausstellung werden mit rund 200.000 Euro veranschlagt.

Das Museum erarbeitet auch ein Konzept für die NS-Gedenkstätte „Hotel Silber“ in Stuttgart. Die geplante Einrichtung solle ein Ort des historisch-politischen Lernens werden. In dem Gebäude, in dem die Gedenkstätte entstehen soll, waren während des Nazi-Regimes von der Gestapo zahlreiche Menschen verhört, gefoltert und ermordet worden. Auch dieses Haus war vom Abriss bedroht.