"Wenn möglich, bitte wenden...!": Claudia Haasis, Leiterin der evangelischen Tagungsstätte Haus Bittenhalde, hält den Flyer hoch für eine dreitägige Fortbildung in ihrem Haus und eine fair gehandelte Schokolade.Foto: Holbein Foto: Schwarzwälder Bote

Haus Bittenhalde: Dreitägige Fortbildung zum Thema "Nachhaltigkeit auf Acker und Teller" / Hofbesichtigung

Meßstetten-Tieringen. Impulse soll das Workshop-Seminar geben, Anregungen dafür, was jeder selbst beitragen kann zum Schutz von Klima und Natur. "Es geht um die kleinen Dinge, die wir ändern können im eigenen Umfeld und im Rahmen unserer Möglichkeiten", sagt Claudia Haasis, Leiterin der evangelischen Tagungsstätte Haus Bittenhalde. In der Einrichtung findet vom Freitag, 3. September, bis Sonntag, 5. September, eine dreitägige Fortbildung zum Thema: "Wenn möglich, bitte wenden...! – Nachhaltigkeit auf Acker und Teller" statt.

"Wer seine Ernährung umstellt, der macht einen Anfang und trägt ein Stückweit dazu bei, etwas gegen den globalen Klimawandel und seine Folgen zu unternehmen", ist die Maxime der Tagungsleiter, Gabriele Walcher-Quast vom Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung, Pfarrerin Ulrike Schaich vom Institut für zoologische Theologie und Ralf Häußler vom Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung. Im Blickfeld stehen dabei Lebensweise, Klimagerechtigkeit und Ernährungssouveränität.

Die Teilnehmer starten am Freitagnachmittag mit der Besichtigung des Biohofes Pfister in Burladingen-Killer, um am Abend dann der Frage nachzugehen, ob man mit Schokolade "die Welt fairändern" kann: Raquel Cayapa referiert über das Projekt Kallari-Schokolade aus Ecuador. Was hinter dem Konzept der Ernährungssouveränität letztlich steckt, erklärt Wolfgang Hees von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft am Samstagvormittag.

"Es soll nicht nur zu ernst zugehen, sondern die Fortbildung soll auch dem Freizeit- und Auszeitcharakter gerecht werden", sagt Haasis. Deshalb steht am Samstagnachmittag eine Wanderung mit Lamas auf dem Programm, die Pfarrerin Schaich führt.

Es bleibt interaktiv bei den anschließenden Workshops: Da geht es um das Thema "Essen jenseits des Hungers: eine Wachstumskritik"; da machen die Teilnehmer Bienenwachstücher selbst mit Luise Trippler von der BUND-Jugend; da erhalten sie Informationen über ein Projekt in Freiburg, wo der regionale Ernährungsrat mit seiner Ernährungsstrategie alle Akteure der Wertschöpfungskette vernetzt. Abends dann eröffnen sich sieben Räume für Impulse, Ideen und Interessen der Teilnehmenden. Entlang unterschiedlicher Themen, zum Beispiel "mein globaler Einkaufskorb", steht die Vernetzung im Mittelpunkt und das sich bewusst werden, was jeder Einzelne dazu beitragen kann, dass es auf der Welt fairer zugeht – mit Blick auf die deutsche Landwirtschaft und auf die Bauern in der südlichen Hemisphäre.

Der Sonntag mündet in einen Gottesdienst, den die Teilnehmer zuvor gemeinsam gestaltet haben und in dem sie das verarbeiten, was sie während des Wochenendes gehört und erlebt haben.

Bei der dreitägigen Fortbildung sind noch Plätze frei. Anmeldungen nimmt das Haus Bittenhalde unter info@haus-bittenhalde.de bis 22. August entgegen. Zudem ist eine Online-Anmeldung möglich – unter der Adresse: www.dimoe.de/veranstaltungen/. Finanziell fördern das Projekt die Organisationen "Brot für die Welt", "Engagement Global" und die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg. Das ermöglicht vergleichsweise niedrige Seminarbeiträge für die Teilnehmenden.

Nachhaltig und fair wird auch die Verpflegung im Haus Bittenhalde während der drei Tage sein: mit Gemüse aus der Region, mit einem veganen Angebot, mit fair gehandeltem Kaffee, mit ökologisch und biologisch angebauten Produkten.

Das Angebot jetzt in diesem September ist die inhaltliche Fortsetzung einer Veranstaltung im September vergangenen Jahres im Haus Bittenhalde. Bei jenem Seminar zur Öko-Suffizienz ging es um das Tierwohl und um das Verhältnis zwischen Mensch und Natur und um den Menschen als Teil dieser Natur.