Auf ein einsatzreiches Jahr blickte Gesamtkommandant Martin Frey bei der Hauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Baiersbronn im Kurhaus Schönmünzach zurück.
Insgesamt wurde die Feuerwehr 2022 zu 137 Einsätzen alarmiert. Von 32 Brandeinsätzen wurden fünf als mittlere Brände und drei als Großbrände eingestuft. Größte Einsätze waren der Brand im ehemaligen Gasthaus Schiff in Schönmünzach und der Flächenbrand in Huzenbach. Mit 63 Einsatzstellen hatte die technische Hilfeleistung den größten Anteil in der Bilanz. 28 Alarmierungen gab es durch Brandmeldeanlagen. Sonstige Einsätze waren 14 zu verzeichnen.
Große mentale Belastung
Bei sieben Einsätzen kamen die Einsatzkräfte mit erkrankten, verletzten oder verstorbenen Personen in Berührung. Das sei für jeden Feuerwehrmann eine große Herausforderung und teilweise eine große mentale Belastung, sagte Frey. Für die Einsatzbereitschaft und die enormen Leistungen dankte Frey allen Einsatzkräften.
Ende Dezember 2022 zählte die Gesamtwehr 251 aktive Mitglieder, davon sechs Frauen. Die Abteilung Baiersbronn zählte 63, Mitteltal 30, Obertal 26, Tonbach 28, Klosterreichenbach 31, Röt 24, Huzenbach 25 und Schwarzenberg 24 aktive Feuerwehrangehörige. 54 Mitglieder sind in der Altersabteilung.
Jugend engagiert dabei
75 Jugendliche bereiten sich in der Jugendfeuerwehr mit großem Eifer auf die späteren Aufgaben vor, berichtete Jugendfeuerwehrwart Thomas Frietsch, der ebenfalls auf 2022 zurückblickte. 29 Betreuer stehen der Jugend zur Seite. Elf Mitglieder der Jugendfeuerwehr wurden in den aktiven Dienst übernommen.
Wichtig sei es, auch in Zukunft Mitglieder zu finden, die sich dazu bereiterklären, auch tagsüber ehrenamtliche Aufgaben auszuüben, sagte Martin Frey. Finanzielle Mittel aus dem Gemeindehaushalt haben die Anschaffung von neuer Technik wie Türöffnungsnotfallkoffer, Atemschutzprüfgeräte, Fahrzeuge und Hochwasserschutzausrüstung ermöglicht. Frey hofft, dass 2023 der Einsatzleitwagen 1 und der Gerätewagen Logistik Katastrophenschutz in Dienst gestellt werden können. Er dankte Bürgermeister Michael Ruf und der Gemeinde für eine konstruktive Zusammenarbeit. Froh zeigte sich Frey, seine Stellvertreter Benjamin Teufel und Hermann Köhler junior an seiner Seite zu haben.
Lob für Konzept
Ruf erläuterte ein „großartiges Konzept“, das die Gesamtwehr zum Thema Energiekrise, Stromausfall und Blackout erstellt hat. Mit einer Notstromführung würde die Bevölkerung in Krisenzeiten Schutz in einzelnen Feuerwehrhäusern finden. Ruf sah die Gesamtwehr gut aufgestellt. Sie verfüge über einen modernen Fahrzeugpark. Mit Spannung werde auf den neuen Gerätewagen Logistik Katastrophenschutz gewartet, von dem es im Land bisher nur wenige gibt.
Die Bedeutung der Feuerwehren sprach Landtagsabgeordnete Katrin Schindele an. Grüße der Landkreis-Feuerwehren überbrachte Kreisbrandmeister Frank Jahraus. Sein Dank ging an Kommandant Frey. Der habe es geschafft, seit 2006 den Fahrzeugpark einmal umzudrehen. Und mit dem Katastrophenschutz-Fahrzeug verfüge Baiersbronn demnächst über das erste Fahrzeug dieser Bauart im Landkreis. Baiersbronn sei eine Vorzeigegemeinde, was die Vorbereitungen bei einem Blackout angehe. 46 Vegetationsbrände habe es von Mai bis September im Landkreis gegeben. Eine echte Wahlbrandgefahr, wie zum Beispiel in Portugal, habe es nicht gegeben.
Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Mike Zinser sprach ebenso aktuelle Themen an. Ein großes Lob zollte er Kreisbrandmeister Jahraus.
Ehrungen und Beförderungen
Gold:
Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktive Dienstzeit erhielt Erich Ziller (Obertal).
Silber:
Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktive Dienstzeit ging an Thomas Beilharz und Thorsten Wurster (beide Baiersbronn), Timo Schaber und Tobias Gaiser (beide Mitteltal), Hermann Köhler, Tobias Jungert und Jens Gaiser (alle Obertal).
Bronze:
Das Feuerwehrehrenzeichen in Bronze erhielten: Sebastian Bäuerle, Sven Züfle und Jakob Claus (alle Mitteltal), Jochen Günter und Toni Wurster (beide Tonbach), Dennis Braun, Markus Schmidt und Timo Wurster (alle Klosterreichenbach) sowie Mike Günter, Nils Scherer und Florian Zifle (alle Schwarzenberg).
Beförderungen:
Hauptbrandmeister: Hermann Köhler (Obertal); Oberbrandmeister: Ulrich Finkbeiner (Tonbach), Thomas Finkbeiner, Holger Finkbeiner (beide Röt), Hartmut Braun, Timo Schaber (beide Mitteltal), Bernd Finkbeiner (Baiersbronn) und Marco Kottler (Schwarzenberg).
