Ein Ravensburger Ehepaar hat dem Förderverein des Stadtmuseums gleich vier Gemälde übergeben, die nun den Bilderraum aufwerten. Auch darüber hinaus gab es in der Hauptversammlung des Fördervereins einiges zu berichten.
Vier weitere Gemälde von Ludwig Meissner zieren nun das Stadtmuseum. Die erfreuliche Neuigkeit gab Rosemarie Götz, Vorsitzende des gleichnamigen Fördervereins, in der Hauptversammlung am Montag bekannt. Götz und das gesamte Vorstandsteam wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Seit annähernd 30 Jahren werden in dem 1902 erbauten ehemaligen Großherzoglich Badischen Finanzamt die historischen Spuren der Stadt nachgezeichnet. Im so genannten Bilderraum sind Werke örtlicher Künstler ausgestellt, die nun durch die vier Gemälde Meissners erweitert wurden.
Besucherzahlen waren 2024 höher als in Jahren zuvor
„Sie stammen aus dem Nachlass des Enkels von Karl Krieg“, erklärte Götz. Gestiftet wurden sie von Ehepaar Hettinger, das die Anfahrt aus Ravensburg nicht scheute, um die Gemälde zu übergeben. Das Paar hatte recherchiert, dass sowohl die Gemälde als auch der Großvater aus der Hornberger Gegend stammten. Meissner war der Gründer der Akkumulatoren-Fabrik im Erdgeschoss des Rathauses und sein Bruder Carl Betreiber der Elektrizitätswerke Triberg, Vorläufer der heutigen EGT.
Eine Anekdote besagt, dass Ludwig Meissner anlässlich der Funkausstellung in Berlin 1936 als einer der ersten Radiohörer Badens geehrte wurde, berichtete die Vorsitzende. Im Namen des Vereins dankte Götz dem Ravensburger Ehepaar dafür, dass nun insgesamt sechs Meissner-Gemälde den Besuchern gezeigt werden können. Weiterer Dank galt dem Schiltacher Archivar Alain Dubarry, der unentgeltlich ein Werk des Malers Erich Rein auffrischte. Dubarry hatte bei einem Besuch des Museums den schlechten Zustand des Gemäldes bemerkt und seine fachliche Hilfe angeboten.
Der Bericht des abgelaufenen Jahrs zeigte insgesamt erfreuliche Zahlen. „An allen festgesetzten Sonntagen konnte das Museum geöffnet werden und es kamen mehr Gäste als in den Jahren zuvor,“ informierte Götz. Ihr Lebensgefährte Klaus Dettmann wird das Team zukünftig bei der Museumsbetreuung unterstützen.
Jüngere Mitglieder sollen gewonnen werden
Die finanzielle Situation des Vereins ist solide, wie der Bericht von Kassiererin Else Reeb zeigte. Die Geschichte Hornbergs werde durch den kleinen, aber wichtigen Verein erhalten, bedankte sich Bürgermeister Marc Winzer in seinem Grußwort für das Engagement. Unter seiner Leitung wurden sowohl die Wahlen als auch Regularien durchgeführt. Thema war unter anderem auch die Problematik des zeitweiligen Eindringens von Wasser in den Keller des Gebäudes, das seit dem Anschluss an die Wärmeversorgungsanlage besteht.
Winzer sagte zu, Ursachen festzustellen und die Beseitigung in die Wege zu leiten. Grundsätzlich sei die Erhaltung des ortsbildprägenden Gebäudes als Ganzes wichtig, müsse jedoch im Gesamtkonzept der Stadtentwicklung untergebracht werden. Beisitzer Gottfried Bühler hatte in der Diskussion die Frage nach der Sanierung des Gebäudes an sich aufgegriffen.
Weiteres Thema war, wie, angesichts der hohen Altersstruktur im Verein, in Zukunft jüngere Mitglieder für die Stadtgeschichte begeistert werden könnten.
Museumsursprünge
Das Stadtmuseum Hornberg wurde von einer engagierten Bürgerschaft ins Leben gerufen, um altes Kulturgut für die Allgemeinheit zu bewahren und zugänglich zu machen. Die Aktion wurde seinerzeit vom Land Baden-Württemberg ausgezeichnet.