Das Akkordeonorchester Haslach wurde beim Jahreskonzert unterstützt vom Gesangverein „Frohsinn“ aus Oberharmersbach. Foto: Aberle

Das Haslacher Ensemble besteht seit 75 Jahren. Zu diesem besonderen Geburtstag fand in der Stadthalle ein vielseitiger Konzertabend statt. Jugend-Quintett und Hauptorchester zeigten, zum Teil auch gemeinsam, beste musikalische Unterhaltung.

Ein Hörgenuss für alle Akkordeonfreunde war das Jubiläumskonzert des Akkordeonorchesters anlässlich des 75-jährigen Bestehens am Samstag in der Stadthalle. Den Anfang machte das Jugend-Quintett aus eigenen Reihen, das mit einem Stück aus den James Bond-Filmen kraftvoll startete.

 

Mathis, Noah, Alexandra und Mattea bewiesen mit ihrem musikalischen Leiter Peter Kounis, dass sich der Verein um Nachwuchs keine Sorgen machen muss. Das zeigte sich später auch im Hauptorchester, auch dort sind viele junge Leute dabei. Doch zurück zum Jugend-Quintett. Es ging dort weiter mit der „Kleinen Karawane“ und dem „Ungarischen Tanz“. Voller Konzentration wurde auch aus den Filmen „Fluch der Karibik“ gespielt, bevor es mit Michael Jacksons „Beat it“ eine Zugabe gab.

Auch Punk verträgt sich mit Akkordeon, wie sich zeigte

Anschließend marschierte das Hauptorchester mit etwa 30 Spielern durch den Mittelgang ein. Schon das erste Stück „Palladio“ zeugte von großer Klasse. Dirigent Viktor Kraus hatte das Orchester hervorragend vorbereitet. Bei diesem klassischen Werk mit einem fulminanten Abschluss war auch das Schlagwerk stark gefragt.

Eine ganz andere Richtung war das bekannte „Sound of Silence“. Die erhebende und romantische Melodie wurde durch die Lichteffekte im Saal unterstützt, das Publikum im voll besetzten Saal zeigte sich mit lang anhaltendem Applaus begeistert. „Sie hatten im letzten Jahr die Wahl“, meinte Moderator Tobias Rauber zur kleinen Hitparade. Den dritten Platz erreichte „I will follow him“ aus dem Film „Sister Act“. Das Werk begann sehr gefühlvoll, langsam und getragen.

Dann wurde es immer flotter, man sah die Nonnen aus dem Film förmlich vor sich, wie sie befreit sangen und sich des Lebens freuten. Den zweiten Platz erreichte ein „Abba-Medley“, das ebenfalls toll umgesetzt wurde. Vor der Pause war noch „An Tagen wie diesen“ zusammen mit dem Jugend-Quintett zu hören. Der Moderator fragte in die Runde, ob eine Punkband überhaupt zum Akkordeon passen würde. Seine Antwort war: „An Tagen wie diesen ist alles möglich.“ Und es zeigte sich, es passte hervorragend.

Nach der Pause ging es weiter mit dem rosaroten Panther. Jaqueline Schmalz spielte dabei ein absolut überzeugendes Saxofon-Solo, was ein echter Höhepunkt des Abends war. Dann wurde das Geheimnis gelüftet, „Elton John in Concert“ hatte das Rennen gemacht. In Anlehnung an den Künstler trugen manche Spieler spezielle Brillen, was ein Markenzeichen des Briten ist.

Leise Passagen waren ebenso dabei wie fulminante und flotte Musik, ein abwechslungsreiches Medley. „Sultans of Swing“ gefiel genau wie das „Cantina Band“ aus Star Wars. Darin ergänzten sich das Orchester, Carla Sievers an der E-Gitarre und Annika Brucker mit ihrer kraftvollen Stimme prima. Obwohl es eine ganz andere und moderne Richtung war, fand dieses besondere Werk besondere Beachtung.

Der Kreis schließt sich

Bei den letzten drei Stücken kam der Gesangverein „Frohsinn“ aus Oberharmersbach dazu. Da das Akkordeonorchester 1950 als Abteilung von „Frohsinn“ Haslach gegründet wurde, schließe sich hier der Kreis symbolisch, erläuterte Tobias Rauber. „Ich glaube“ von Udo Jürgens, das Seemannslied „The Wellerman“ und Marianne Rosenbergs Lied „Er gehört zu mir“ waren ein toller Abschluss eines ereignisreichen Konzertabends. Mit „Bella Ciao“ war Schluss.