Bei der zweiten Elfimess begrüßten Büttel Tobias Rauber und Zunftmeister Manuel Seitz im „Liung Tschang“ (Gasthaus „Aiple“) zunächst David Dorner und seine Jule: „Recht herzlich willkommen – in der eigenen Wirtschaft.“ Danach wurde viel gelacht, geschunkelt und gesungen.
Und dann erfuhren die Gäste, dass es bei Rauber und Antje Hettich montagabends noch Eiernudeln gab, weil beide tagsüber das Essen vergessen hatten. „Das war eine lebenserhaltende Maßnahme“, bilanzierte der Büttel lachend und begrüßte deutlich verspätet einen Teil der Elfimess-Musiker. Über den Verlauf von deren Abendstunden gebe es maximale Gerüchte, mehr werde nicht verraten. Rauber erzählte von seinem mühsamen morgendlichen Versuch, etwas Sinnvolles für die Elfimess aufzuschreiben. Die Lacher hatte er auf seiner Seite, die ausschweifend erzählte Geschichte vom Park-Rempler in Freiburg fasste er zusammen: „Eins kann ich euch sage: Basse uf, wo ich fahr – ich find euch alle.“
Das Wirte-Paar berichtete dann über ihre erste Aiple-Fasent in eigener Verantwortung und rügte die Narren, weil sich nach dem Umzug in Welschensteinach ihre Gäste durch das Geklepper der zurückgekehrten Haslacher Narren gestört fühlten. Und dass das nächtliche Schank-Ende auch für einen Narrenrat gelte, musste sich Manuel Seitz anhören, ohne namentlich erwähnt zu werden. Doch er zog den Hut und entschuldigte sich: „Mini Gosch war om Sundig eifach z’schnell.“ Zur Versöhnung spendierten David und Jule eine Lokalrunde „Schellebumms“, eine Mischung aus Götterspeise und Wodka. Ute Reininger wusste von „Psaki“ (Alexander Psak) zu berichten, der vor der Fahrt nach Aulendorf noch schnell zum Geldautomaten ging.
Eine Mischung aus Wodka und Götterspeise
Dass der Pin seiner SparkassenKarte den Volksbank-Automaten kaltließ, sorgte für Gelächter. Antje Hettich schwärmte in den höchsten Tönen vom närrischen Wochenmarkt, bei dem „Waldsee“-Wirt Rainer Müller und Ehefrau Feli länger blieben, als geplant.
Die nächtliche Fahrt in den Skiurlaub begann mit Gesichtern, die „schon in Hornberg erst grün, und dann wieder ganz bleich“ wurden und mit entsprechender Erleichterung am Straßenrand. Hettich riet: „Bliebe ihr des nägschd Mol on de Fasent gfälligschd in Hasle.“ Richard Kienzler verkündete sein Bier-ABC und staunte nicht schlecht, als Seitz anschließend den ellenlangen Spruch der Biberacher Bierbrauer fehlerfrei rezitierte.
Darüber entspann sich ein Schlagabtausch über Lehrer, Intelligenz und Bilder im Kopf, die schließlich mit dem musikalischen „Schatzi, schenk mir ein Foto“, entschärft wurden.
Herbert Rittershofer nahm sich nach der Elfimess am Montag, in der Michaela Vetter als Bürgermeister-Kandidatin das Altstadtpflaster durch kreuz und quer verlegte Pumpsbahnen entschärfen wollte, des Themas an. Vor 45 Jahren sei er mit seiner Familie aus Durlach nach Haslach gekommen, seither habe sich vieles verändert. „Im Städtle, wie es sich gehört, waren fast alle Straßen geteert“, reimte er. Bürgermeister Rau habe die Richtung vorgegeben und mit der provisorischen Umfahrung für Ruhe im Städtle gesorgt.
Provisorische Umfahrung sorgt für Ruhe
Als dann in Rotterdam das Pflaster ausgebaut und zum Verkauf angeboten worden sei, habe Haslach unter Bürgermeister Winkler zugeschlagen. „Ich mach’ kei Bluff – ’s steht jede Dag a Dumme uf. Und bis der Stadtrat gackert, war alles schon verwinklert und verwackert“, reimte Rittershofer. Viel Musik hatte den Vortrag begleitet und ein neuerlicher Schlagabtausch des Büttel mit Musiker Tobias Hansmann über dessen Zebra-Leggins endete mit der Ansage, dass die Musiker im nächsten Jahr alle in Tier-Unterhosen kämen. Man darf gespannt sein. Nach dem traurigen Liebesgedicht von Rauber erklang abschließend das Karlinchen.
Tradition der Klepperle
Frank Obert nahm die Gäste, die sich am Kleppern gestört hatten, zum Anlass, von den Aussätzigen im Mittelalter über den Klepperleskrieg um 1880 bis hin zur Neubelebung in den 1980er-Jahren auf die lange Tradition zu blicken. Immer wieder wurde gesungen und gekleppert, bis Obert am Ende Wirtin Jule ein Paar Klepperle samt Kurs im nächsten Jahr schenkte.