In der Mensa des Haslacher Bildungszentrum wurde eine Teststraße eingerichtet, wo Ulrike Kirchner am gestrigen Donnerstag Lehrerin Evelyn Nikolaus den Abstrich für den Corona-Schnelltest entnahm. Bisher waren alle Tests negativ. Foto: Störr

Die Mensa des Haslacher Bildungszentrums wird seit Montag als Corona-Testzentrum genutzt. Dort werden jeweils eine Stunde lang Lehrer und das Personal am Campus, aber auch die Erzieherinnen der Kindergärten im Schnellverfahren auf das Corona-Virus getestet.

Haslach - Neben Schulleiter Christof Terglane hatten sich am Montag bereits 16 weitere Personen testen lassen. Am gestrigen Donnerstag waren es 22. "Das ist eine wunderbare Geschichte und eine große Erleichterung, dass die Lehrer vor dem Unterricht getestet werden", betonte der Schulleiter. Das Angebot werde gut angenommen, auch wenn im Moment noch nicht alle Lehrer am Campus wären.

Aktuell werden nur ein Viertel der Grundschüler und die Prüfungsklassen vor Ort beschult. Auch der Mensa-Betrieb ruht, womit sich die Räumlichkeiten bestens für Corona-Tests anbieten. Für Bürgermeister Philipp Saar steht fest: "Wir brauchen eine massive Ausweitung der Testung!" Es sei eine gesellschaftspolitische Aufgabe und er könne sich in Haslach durchaus auch ein Testzentrum für die Raumschaft vorstellen. Helfen könnten aber auch einfachere Schnelltests, die beispielsweise morgens in großen Firmen vor Arbeitsbeginn oder auch vor dem Museums-Besuch durchgeführt werden könnten. Eine dezentrale Testung wurde als schnellster und effektivster Weg angesehen, das Corona-Virus aufzuspüren und Kontakte nachzuverfolgen.

1000 Test-Kids zur Verfügung gestellt

Aktuell stelle sich die kalkulatorische Frage nach dem möglichen Bedarf an Schnelltests, die bestellt werden müssen. Seitens des Landes wurden zunächst 1000 Test-Kids zur Verfügung gestellt. Ein Teil davon ging an den Bollenbacher Kindergarten, wo eine medizinisch geschulte Erzieherin die Schnelltests an ihren Kolleginnen durchführt.

Ein großes Lob des Bürgermeisters ging in Richtung Hauptamtsleiter Adrian Ritter, der innerhalb kürzester Zeit die Teststraße im Bildungszentrum koordiniert und Personal der Stadt organisiert hatte. "Was wir brauchen, sind viel mehr Leute, die den Abstrich vornehmen können", meinte Ärztin Ulrike Kirchner. Die Schule, der Kindergarten und auch die Gemeinde müssten autonom werden. Es sei nicht zwingend notwendig, dass ein Arzt den Abstrich durchführe. Lehrer oder Erzieher mit entsprechender Sanitäts-Ausbildung wären ebenso geeignet. Es gebe auch entsprechende Fortbildungen.

Oft sind die Schnelltests falsch positiv

Für Bürgermeister Philipp Saar war das Ziel klar: "Mehr und besser testen – ohne, dass immer ein ausgebildeter Arzt dabei sein muss!" In den Haslacher Stadtwerken werde der Gurgel-Schnelltest auch im März weiter geführt, aufgrund des Infektionsgeschehens allerdings nur noch zwei Mal wöchentlich.

Wer ein positives Testergebnis erhält, sollte nach Aussage von Allgemeinärztin Ulrike Kirchner nicht in Panik verfallen. Denn oft seien die Schnelltests falsch positiv. Deshalb sollte man sich sofort in häusliche Quarantäne begeben, beim Hausarzt anrufen und einen PCR-Labortest machen lassen. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses sollte man dann auf jeden Fall in Quarantäne bleiben. Die Testzeiten im Haslacher Bildungszentrum sind montags von 7 bis 8 Uhr und donnerstags von 11.30 bis 12.30 Uhr.