Zunft übergibt Rathausschlüssel Foto: Reutter

Kurz ausgefallene fünfte Jahreszeit. Vorfreude auf längere Fastnacht im nächsten Jahr. Krönung der Sieger des Klepperleswettbewerbs.

Haslach - Die Haslacher Zunft hat gestern Morgen den Rathausschlüssel abgeliefert. Damit regiert im Verwaltungssitz nicht mehr die Narretei.

Die Amtsgeschäfte hat aber noch nicht Bürgermeister Heinz Winkler übernommen, der noch bis zur Hauptversammlung der Feuerwehr am Samstagabend entschuldigt ist. Den Rathausschlüssel nahm für ihn seine Stellvertreterin Karla Mahne entgegen.

Zuvor zog seitens der Narrenzunft Vorstand Benjamin Fauz eine Bilanz der heuer so kurz ausgefallen fünften Jahreszeit. "Die Fasent war super", meinte er. Schon der Auftakt mit dem Schauspiel des Rathaussturms sei toll gewesen. "Heute seht ihr alle bedeutend besser aus", meinte er augenzwinkernd zu den Verwaltungsmitarbeitern Martin Schwendemann und Adrian Ritter, die am Schmutzigen Donnerstag noch als Untote durch das Rathaus gegeistert waren. Der Fastnachtsfreitag sei wie gewohnt eher ruhig verlaufen. Er müsse aber auch hier erwähnen, dass beim Kegeln die Haselnarros die Schellenhansel mit 4:0 abgezogen haben. Was Fauz nicht sagte, war, dass sonst die Schellenhansel beim zunftinternen Wettbewerb (fast) immer gewinnen.

"Grandios" war laut Fauz der närrische Wochenmarkt mit der Krönung der Sieger des Klepperleswettbewerbs. An diesem Tag freuten sich noch alle über frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein. Leider schlug das Wetter am Fasentsonntag um und es regnete in Strömen. "Es hat uns tierisch gefreut, wie die Haslacher zu uns halten und in großer Zahl zum Umzug kamen", sagte Fauz. Ganz so viele wie sonst waren es aber doch nicht, so dass Säckelmeisterin Susanne Trunz bei der nächsten Martinisitzung wohl nicht ganz so gute Zahlen vom Umzugstag verkünden wird.

Während im vergangenen Jahr die Grippewelle für einen unterdurchschnittlichen Besuch der heuer wieder gut frequentierten Elfimessen sorgte und auch die Reihen in der Narrenzunft lichtete, war Trunz gestern die einzige Narrenrätin, die krankheitsbedingt fehlte. Zudem konnte Vorstand Manuel Seitz nicht dabei sein, da er schon wieder arbeiten musste.

Obwohl selbst nicht die größte Fasentnärrin, hatte Karla Mahne nur Lob für die "kurze, knackige Fasent" übrig. Sie selbst habe ihre Besuche zwar dosiert, um nicht von null auf hundert durchzustarten, aber sie habe von anderen nur positive Rückmeldungen erhalten.

Dann zitierte sie noch Lied der Kölner Mundart-Musikgruppe Bläck Föös: "Kriesch (weine) doch nit, wenn et vorbei es. Denk leever draan, wie schön die Zick doch wor." In diesem Sinne könne sie es verstehen, dass die Narren nun traurig seien, dass ihre Zeit vorüber sei. "Aber auch wenn wir uns heute von der Fasent verabschieden, freuen wir uns doch schon auf die nächste in 2017", sagte Mahne.