In diesem Jahr wird der Nikolaus den Weihnachtsmarkt wohl nicht besuchen. Die endgültige Entscheidung der Marktbeteiligten steht zwar noch aus, aber der Pfarrgemeinderat sprach sich für eine Absage aus.Archivfoto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Pfarrgemeinderat: Wegen Corona-Auflagen: Gremium spricht sich für Absage aus / Auflagen sind zu hoch

Der Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit Haslach hat sich aufgrund der Pandemie gegen die Ausrichtung des Haslacher Weihnachtsmarkts ausgesprochen. Dieses Votum wird nun in das Gremium der Marktbeteiligten weiter gegeben.

Haslach. Dort soll die endgültige Entscheidung gefällt werden. Die Auflagen der Stadt Haslach liegen vor: Kein Verkauf von Speisen und Getränken, Hygienekonzept, Abstandsregeln. Als stellvertretender Vorsitzender erklärte Franz-Josef Schultheiß: "Es ist eine schwierige Situation durch Corona." Ein Großteil des Erlöses werde durch den Verkauf von Speisen und Getränken erzielt, der Image-Schaden durch einen möglichen Covid-19-Ausbruch wäre gewaltig. "Man sollte nicht in einem Jahr kaputt machen, was seit Jahrzehnten Tradition hat", so Schultheiß.

Für jeden Stand müsste ein Hygienekonzept vorgelegt werden

Pfarrgemeinderätin Martina Berger fragte nach dem Hygiene-Konzept des Wochenmarkts, wogegen für Marika Schätzle eher die Frage der Verantwortung im Vordergrund stand. Für Werner Ette war klar: "Möglich ist alles – aber wollen wir tatsächlich diesen Aufwand betreiben?"

Für jeden einzelnen Stand müsste ein Hygienekonzept erstellt werden, Ordner müssten die Abstandsregeln kontrollieren und eine Überprüfung der Personenzahl sei nicht machbar. Benjamin Krämer verglich den Weihnachtsmarkt mit einem Jahrmarkt und berichtete: "Beim Heuetmarkt war die Stimmung bei den Bestückern schlecht, weil keine Speisen und Getränke verkauft werden durften – und auch beim Martini-Markt wird es nicht erlaubt sein."

Als Hausmeister des Pfarrheims gab Martin Schirrmaier außerdem zu bedenken: "Allein die Organisation des Flohmarkts ist fast nicht machbar." Die Waren würden schließlich an drei Abenden aus den unterschiedlichsten Haushalten ins Gemeindehaus gebracht, wo sie desinfiziert werden müssten. Auf dem Markt könne später nicht kontrolliert werden, wer was in die Hand nimmt. Ebenso wäre es beim Losverkauf, wo die Marktbesucher nicht in den gleichen Eimer greifen dürften.

Am Ende stimmte das Gremium einstimmig gegen die Ausrichtung des Haslacher Weihnachtsmarkts.

Der Weihnachtsmarkt in Haslach fand 2019 bereits zum 45. Mal statt. Der Erlös aus dem eintägigen Weihnachtsmarkt kommt sozialen Einrichtungen der Raumschaft zugute. Die Entscheidung zur Verteilung des Geldes obliegt den etwa 40 beteiligten Gruppierungen und Einzelpersonen. Im vergangenen Jahr wurde vom Stiftungsrat und dem Pfarrgemeinderat vorgeschlagen, für den mobilen Pflegedienst der Sozialstation ein Elektro-Auto samt Ladestation anzuschaffen (geschätzte Gesamtkosten bis 28 000 Euro) und den Rest des Erlöses dem Haslacher Club 82 zukommen zu lassen. Neben den Ständen gibt es beim Markt auch immer ein Rahmenprogramm.