Mit einer großen hölzernen Zange fischt die Hebamme das Närrlein aus dem eisigen Wasser des Brunnens. Foto: Narrenzunft Haslach

Narrotaufe am Rohrbrunnen. Früher Zeitpunkt wegen Fahrt der Zunft zum Landschaftstreffen Baar.

Haslach - Haslachs Narrenzunft startet am Samstag, 12. Januar, in die neue Fasentsaison. Auftakt ist wie immer die Narrotaufe am Rohrbrunnen und die anschließende Feier der Fasenteröffnung mit einem bunten närrischen Programm im katholischen Pfarrheim. Schon seit Wochen stehen Haslachs Narren unter der Regie von Manuel Seitz in den Startlöchern, probt man an einem Programm, das wie immer viel Abwechslung verspricht. Die Rede ist von der Fasenteröffnung, die dem Spektakel der Narrotaufe am Rohrbrunnen folgen wird. Dann heißt’s: Vorhang auf für den Auftakt zur Haslacher Fasent unter dem Motto "An de Fasent isch Hasle kaum zu retten, vor Musicals und Operetten". Den ganzen Abend über wird "Felix" aus Oberharmersbach dafür sorgen, dass das Pfarrheim in Bewegung bleibt.

Zuerst versammelt sich das närrische Volk um 19.30 Uhr vor dem Gasthaus "Kanone". Auf der dortigen Freitreppe wagt "Jörg Gebele von Waldstein", eine in der Geschichte der Stadt belegte Persönlichkeit im Dienste der Fürstenberger, das Verbot der Fasent zu verkünden, wie es im 17. Jahrhundert geschehen war.

Natürlich lässt sich das närrische Volk, allen voran die Hemdklunker und die Klepperlekinder, die Fasent nicht nehmen und zieht mit der Taufgesellschaft durch die Hauptstraße zum Rohrbrunnen. Nun ist die Hebamme gefordert, doch erst, nachdem der Nachtwächter vom Brunnenrand die wichtige Stunde der zu erwarteten Geburt verkündet hat. Mit einer großen hölzernen Zange greift die Hebamme in das eisige Wasser des Brunnens und sucht nach dem Närrlein, das schließlich glücklich aus dem Brunnen gefischt und von der Gettle in Obhut genommen und in ein "Stickkissen" gelegt wird.

Danach zögern auch die Musikanten nicht mehr: es wird der Haslacher Narrenmarsch intoniert und schon springen Haselnarro, Schellenhansele und Hemdklunker, Klepperlekinder und viel närrisches Volk um den Brunnen, feiern mit Narri-Narro die Geburt des Narren.

An diese Zeremonie schließt sich im katholischen Pfarrheim die Feier der Fas-enteröffnung mit einem großen bunten närrischen Programm an. Dort hat die Taufgesellschaft nochmals einen Auftritt, führt der eigene "Narrensamen" einen wunderschönen Kindertanz auf und die Klepperlegarde und Klepperlekinder zeigen die hohe Kunst des "kleppern".

Tanz-, Show- und Satire-Einlagen gehören ebenso zum Programm, wie aktuelle lokalpolitische Themen, so zum Beispiel der "Turmbau zu Hasle". Die Akteure auf der Bühne geben einen närrischen Jahresrückblick mit Begebenheiten dieseits und jenseits der Kinzig und wagen einen Blick in die Zukunft.

Sollten nun manche sagen "Des isch mir aber noch zu früh", so sei darauf hingewiesen, dass der frühe Ostertermin in diesem Jahr auch für die frühe und kurze Fastnacht verantwortlich ist. Die Teilnahme der Zunft am großen Landschaftstreffen Baar 2013 in Bonndorf am 19./20. Januar macht einen baldigen Beginn der Haslacher Fasent notwendig, erklärt die Zunft in einer Pressemitteilung.

Die Zunft hofft natürlich auch, dass möglichst viele, entsprechend dem diesjährigen Motto, verkleidet ins Pfarrheim kommen. Karten im Vorverkauf sind wie folgt erhältlich: täglich zu den üblichen Geschäftszeiten bei Ölmayer’s Naturkost-und Tee-Laden in der Engelstraße sowie am Samstag, 12. Januar, von 9 bis 12 Uhr auf dem Wochenmarkt.