Stahlzeit lieferte ein voluminöses Konzertspektakel mit provokanten Texten und atemberaubender Show. Foto: Schwarzwälder Bote

Publikum kann bei spektakulärer und feuriger Show ungestört dem Rammsteinkult frönen.

Haslach - "Stahlzeit" ist seit mittlerweile 13 Jahren die wohl bekannteste und spektakulärste Rammstein-Coverband. Am Samstag, dem Abend vor Silvester, haben Frontmann Heli Reißenweber und seine Jungs ihren Fans mal wieder so richtig eingeheizt.

"Stahlzeit" bestach zum achten Mal mit nahezu perfekter Imitation des weltberühmten Originals in der restlos ausverkauften Haslacher Stadthalle mit einer perfekt inszenierten Tribute- Show.

Ein Musik-Erlebnis, gewürzt mit atemberaubender Atmosphäre, herausragender Authentizität, täuschend echtem Sound und gigantischer Härte, die ihresgleichen sucht, so könnte man das voluminöse Konzertspektakel mit seinen provokanten Texten umschreiben, das "Stahlzeit" ablieferte.

Dem action-hungrigen Publikum, das natürlich voll auf seine Kosten kam, wurde mit tonnenschweren Gitarrenriffs, satten Bässen und einer noch gigantischeren Pyro-, Licht- und Feuershow als bisher so kräftig eingeheizt, dass so manch einem die Spucke weg blieb.

In der ersten Hälfte des Abends ballerte die sechsköpfige Truppe nicht nur gekonnt ein schmackhaftes Repertoire an Rammstein-Songs der ersten Jahre heraus.

Ohrenbetäubende Explosion

Neben dem "Rammlied", mit dem "Stahlzeit" das Konzert mit einer ohrenbetäubenden Explosion eröffnet hatte, sind Hammersongs wie "Du riechst so gut", "Links" oder "Sehnsucht" die Burner gewesen. Songs wie "Bückstabü", "Frühling in Paris" und "Moskau", bei dem sich Frontmann Reißenweber in dickem Mantel und russischer Kopfbedeckung präsentierte, haben am Samstag die Songliste bereichert.

Die ganze Halle stand ständig unter Strom, das Knistern in der Luft war förmlich zu spüren, als das begeisterte Publikum lautstark und fasziniert bei "Waidmanns Heil", "Pussy" oder "Haifisch" mitgrölte. Bestrafe mich – mit entblößtem Oberkörper peitschte sich Reißenweber die nackte Haut, in sein brennendes Mikrofon befahl er später: "Asche zu Asche – Staub zu Staub". Die Feuerregen und die silberfarbenen Papierschnipsel glitzerten im Schein der unzähligen Scheinwerfer, dämonische Feuerblitze zuckten mit mannshohen Flammen mal kreuz und quer, mal senkrecht gen Hallendecke, während die überdimensionale Watt-Zahl der Bässe versuchte, die Eingeweide zu kneten.

Brütend heiß prasselte "Benzin" und "Mein Herz brennt" auf die Fans nieder, die ihre Köpfe im Takt nickend auf und ab bewegten oder sich die Arme gen Hallendecke werfend in Euphorie klatschten.

Mit ihren lauten Pfiffen und einem anhaltenden Klatschkonzert holten die Fans "Stahlzeit" noch einmal auf die Bühne zurück. Mit den Zugaben "Ich will" und "Engel", selbstverständlich nochmals mit allen Raffinessen der Pyrotechnik ausgeschmückt, verabschiedeten sich die Musiker nach fast zweieinhalb Stunden vom begeisterten Publikum.

Klares Fazit: Mathias Schaettgen von der "Konzeption und Promotion" hatte wieder mal ein ganz spezielles Event nach Haslach geholt.

Info: Stahlzeit

Stahlzeit gilt als die spektakulärste Rammstein-Coverband und ist wohl auch die bekannteste. Sie besteht seit 2004. Zunächst hatten die Mitglieder um Sänger Helfried "Heli" Reißenweber die Band Maerzfeld gegründet. Diese lässt sich stilistisch genau wie Rammstein der Neuen Deutschen Härte (NDH) zuordnen. Das Musikgenre zeichnet sich unter anderem durch tiefen Gesang und eine Standardbesetzung mit E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug sowie Keyboard aus. Das Rammstein-Album "Sehnsucht" schaffte 1997 den kommerziellen Durchbruch und machte die NDH einem breiteren Publikum bekannt. Es war aber nicht nur diese Verbindung, die die Maerzfeld-Mitglieder auf die Idee des Parallelprojekts brachte. 2005 beschlossen sie aufgrund der verblüffenden Ähnlichkeit, die Reißenwebers Stimme mit der von Rammstein-Sänger Till Lindemann hat, als Tribute-Band aufzutreten. Seitdem touren Stahlzeit erfolgreich mit ihrem Rammstein-Coverprogramm, die Konzerte sind regelmäßig ausverkauft. Ein Grund dafür dürfte auch die Liebe zum Detail sein, die die Band an den Tag legt. Die Bühnenshow ist dem Original stark nachempfunden, besteht teilweise sogar aus alten Elemten der Rammstein-Aufbauten. Auch die Feuershow, die die Rammstein-Auftritte regelmäßig zum Spektakel werden lässt, gehört bei Stahlzeit wie selbstverständlich zu den Auftritten.