Summe ist abhängig von Bereitschaft der Erzdiözese eine Grundbucheintrag zu akzeptieren
Haslach - Die Haslacher Gemeinderäte haben einer finanziellen Unterstützung beim Neubau des katholischen Pfarrheims zugestimmt. Maximal wird 210 000 Euro zu Verfügung gestellt. Hierfür müsste sich aber auch die Erzdiözese bewegen.
Denn an den Maximalbetrag ist eine Bedingung geknüpft. Wie Bürgermeister Heinz Winkler und Kämmerin Gisela Ringwald erläuterten, fordert das Land, dass eine Gemeindebedarfsnutzung im Grundbuch eingetragen wird, um an Fördergelder im Rahmen des Stadtsanierungsprogramms zu kommen.
Um auf die 210 000 Euro (städtischer Anteil rund 85 000 Euro) zu kommen, müssten rund 35 Prozent der Veranstaltungen nicht kirchenintern sein. Bei den externen Terminen ist laut Winkler aber die ganze Bandbreite von Events möglich. Es zählen also nicht nur Veranstaltungen zu denen die Gemeinde einlädt, sondern auch Feste von Vereinen, Firmen oder Privatleuten.
Stimmt die Erzdiözese dieser Eintragung aber nicht zu, sind keine Fördergelder zu bekommen, so dass sich die Gemeinde nach Ratsbeschluss nur mit 100 000 Euro beteiligen würde.
"Das ist sicher eine Hürde", meinte dazu der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Bruno Prinzbach. Er hat zwar diesbezüglich noch kein Kontakt mit der Erzdiözese aufgenommen, nimmt dies aber aufgrund von früheren Erfahrungen und Gesprächen an. Er betonte allerdings auch, dass das katholische Pfarrheim wie auch in der Vergangenheit der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stehen soll. Die Position der Erzdiözese verteidigte er insofern, als diese anders rechne. Nämlich mit den Gesamtkosten von rund 2,5 Millionen Euro und davon seien 35 Prozent eben weit mehr als 210 000 Euro.
Zuvor hatten Bruno Prinzbach und Michael Schwendemann den Gemeinderäten und Zuhörern den Planungsprozess und das Vorhaben selbst erläutert (wir berichteten, als der Pfarrgemeinderatssitzung darüber tagte). Die zuerst geplante Sanierung des in den 60er-Jahren erbauten "Sorgenkinds der Pfarrgemeinde" sei demnach zu teuer gewesen. Die Kosten für den Neubau seien dann auf 2,1 Millionen Euro gedeckelt worden, was laut den derzeitigen Berechnungen der Planer aber auch nicht ausreicht. Die Lücke von 400 000 Euro werde nun zur Hälfe von der Erzdiözese getragen, erläuterte der Vorsitzende des katholischen Pfarrgemeinderats.
Bühne wird von Gemeinde gezahlt
Die Haslacher Kirchengemeinde selbst hätte laut Bruno Prinzbach wegen der hohen Kosten auf eine Bühne verzichten müssen. Diese hätte dann jeweils mitsamt der nötigen Technik geliehen werden müssen. "Eine feste Bühne wäre uns – weil wir noch mit der Grundfinanzierung kämpfen und angesichts der relativ geringen Frequentierung – zu teuer gewesen", antworte Bruno Prinzbach auf die Fragen der Gemeinderäte, warum eine Bühne nicht eingeplant worden sei.
Die Verwaltung ist jedoch der Auffassung, dass auch das neue Pfarrheim eine Bühne bekommen soll. Für die Anschaffung einer aus dem Boden herausfahrbaren Teleskopbühne inklusive einer angemessenen Bühnentechnik hat der Gemeinderat eine finanzielle Unterstützung von maximal 150 000 Euro beschlossen. "Das Angebot der Stadt ist uns natürlich sehr willkommen", meinte dazu Bruno Prinzbach. "In der Kirche sagt man dazu ›ein herzliches vergelt’s Gott‹ für alles, was sie geben."
Zudem haben sich die Räte bei vier Enthaltungen dem Verwaltungsvorschlag angeschlossen, dass das neue Gebäude gegenüber der bisherigen Planung um einen Meter weiter nach Süden verschoben wird.
Den Planern wären laut Sitzungsvorlage dagegen eine Verschiebung um 2,25 Meter lieber gewesen, um auf der Nordseite zur Straße mehr Fläche zu gewinnen. Dadurch wäre aber die Stellfläche für Fahrräder beim Kindergarten St. Luitgard verloren gegangen und der Sichtbereich zum Kindergarten wesentlich eingeschränkt worden.