Ralph Schmieg (links) ist ab jetzt Geschäftsführer des Caritasverbands Kinzigtal. Über den Wechsel informierte er gemeinsam mit seinem Vorgänger Detlef Kappes (rechts) und dem Vorstandsvorsitzenden Franz Kook. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Personalie: Detlef Kappes geht in Ruhestand / Ralph Schmieg übernimmt als Geschäftsführer

Beim Caritasverband Kinzigtal hat sich ein Stabswechsel vollzogen. Seit Freitag ist Ralph Schmieg dessen neuer Geschäftsführer. Detlef Kappes ist im Ruhestand.

Mittleres Kinzigtal. Bei einem Pressegespräch informierten Schmieg und Kappes gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Franz Kook über den Schritt. Schnell wurde dabei deutlich: Die Chemie stimmt.

Es sei dem Verband wichtig gewesen, einen Geschäftsführer zu finden, der "passt", erklärte Kook. Daher sei das Bewerbungsverfahren sehr aufwendig gewesen; unter anderem war auch ein Psychologe involviert, der die Anwärter evaluierte. Schmieg habe einen sehr guten Eindruck gemacht und so habe der Vorstand sich einstimmig für den 45-Jährigen, der zuletzt Geschäftsführer des Caritasverbands in Passau war, ausgesprochen. Davon hatte Schmieg noch gar nichts gewusst – die Freude über den großen Vertrauensvorschuss war ihm am Donnerstagnachmittag anzumerken.

Schon seit Anfang Mai wurde Schmieg von Kappes eingearbeitet. "Ich habe ein sehr gutes Gefühl", befand Kook. Der gut aufgestellte Verband sei bei Schmieg in guten Händen. Das bestätigte Kappes: "Ich freue mich, dass die Nachfolge gut geregelt ist." Er habe mit Schmieg gemeinsam viele Kooperationspartner besucht, um ihn vorzustellen.

"Ich freue mich besonders, dass Ralph Schmieg die ersten vier Wochen mit mir ausgehalten hat", sagte Kappes lachend. Er habe seinem Nachfolger in der ersten Zeit sehr viele Geschichten rund um den Caritasverband Kinzigtal erzählt. "Wo die Ordner stehen, können auch andere weitergeben. Ich muss das Wissen über den Verband weitertragen, damit mein Nachfolger die Zusammenhänge versteht", so Kappes.

Kappes habe ihm über den Verband gesagt, er sei ein "Juwel", erzählte Schmieg. Nach den ersten Wochen des Ankommens könne er das nur bestätigen. Die Caritas genieße zudem im Kinzigtal einen hervorragenden Ruf.

In der Folge entsponn sich eine Diskussion darüber, was den Caritasverband ausmacht und wo in Zukunft seine Stärken liegen werden. Schmieg hat als Geschäftsführer in Passau zwei eigenständige Caritasverbände mit allen wichtigen Strukturveränderungen zu einem Gesamtverband zusammengeführt.

Um den hiesigen Verband zukunftsfähig zu erhalten, seien die Mitarbeiter sehr wichtig. "Jeder im Verband trägt zum Erfolg der Caritas bei." Kook pflichtete ihm bei. Zwar ist die Pflege und Beratung per se eine zukunftsträchtige Branche – wichtig ist aber die Qualität. Die breite Aufstellung der Kinzigtäler und Konzepte wie das der Wohngruppen im Alfred-Behr-Haus seien Alleinstellungsmerkmale. Noch einmal lobte er Kappes’ Weitsicht, mit der der scheidende Geschäftsführer die Geschicke des Verbands 27 Jahre lang geleitet hat.

Die drei Männer waren sich einig, dass die Stärke der Caritas darin liegt, die Individualität der Menschen zu berücksichtigen. Das gilt sowohl für Klienten als auch für die Mitarbeiter. Deren Zufriedenheit wirke sich direkt auf den Ruf der Caritas aus. "Gute Stimmung im Betrieb ist besser als jede Image-Kampagne", sagte Schmieg.

In einem Gespräch mit unserer Zeitung hat Detlef Kappes auf die lange Zeit beim Caritasverband und dessen Entwicklung zurückgeblickt. Darüber berichten wir in einer der kommenden Ausgaben.

Ralph Schmieg (45) studierte in Würzburg Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Soziales Management, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Von 2002 bis 2014 kümmerte er sich beim Caritasverband im Tauberkreis als Bereichsleiter auch um dessen Stiftung und um das Fundraising. Dann ging er als Geschäftsführender Vorstand zum Caritasverband für Stadt und Landkreis Passau, wo er zwei eigenständige Caritasverbände mit allen wichtigen Strukturveränderungen zusammenführte. Während der Flüchtlingswelle baute er die Kinder- und Jugendhilfe im Bereich unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, von denen allein 3500 nach Passau kamen, auf. Daneben kamen neue Dienste wie Integrationsbegleitung, Wohnungslosenhilfe, Teilhabeberatung oder Stromsparcheck hinzu.