Andreas Fath hat unter anderem bereits den Rhein durchschwommen. Jetzt will er die Donau in Angriff nehmen und damit über die Wasserqualität des Flusses aufklären. Foto: Privat

"Schwimmender Professor" setzt sich großes Ziel für 2021. Proben sollen Aufschluss über den Verschmutzungsgrad geben.

Haslach/Furtwangen - Aller guten Dinge sind drei: Nach dem Rhein und dem Tennessee River hat Andreas Fath sein nächstes Projekt im Visier. Im Sommer 2021 will er die Donau durchschwimmen.

Der "schwimmende Professor" hat sich damit ein großes Ziel gesetzt. Zwei Monate sind für die anstrengende Reise angesetzt, in denen er die 2857 Kilometer lange Strecke zurücklegen will – vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer.

Projekt steht auf vier Säulen

Wie bei den Vorgängerprojekten wird der Chemieprofessor, der an der FH Furtwangen lehrt, Wasserproben sammeln. Diese sollen Aufschluss über den Verschmutzungsgrad des Flusses geben. Gleichzeitig wollen Fath und "Association for Wildlife Protection" (AWP), die das Projekt mit ihm realisiert, in den Anrainerstaaten der Donau über Umweltverschmutzung und die Bedeutung des Elements Wasser aufklären.

Insgesamt steht das Projekt auf vier Säulen: Die öffentlichkeitswirksame Schwimm-Kampagne ("das Schwimmen ist die Plattform", sagt Fath selbst über dieses Element), Aufklärung, Forschung und ein Dokumentarfilm.

Bereits Unterstützer gefunden

Vergangenes Jahr hatte Fath verschiedene Module, mit denen er über Mikroplastik im Wasser informiert, auf der Südwest-Messe ausgestellt. Die AWP, die sich um Aufklärung der Donau-Anrainerstaaten bemüht und hinsichtlich der Wasserqualität sensibilisieren will, hatte ihn dort kontaktiert. "Etwas leichtfertig" habe er damals das Angebot gemacht, dass er neben der Bereitstellung der Module auch wieder eine Schwimmaktion starte. Einzige Bedingung: Die AWP müsse die Sponsoren finden.

Drei Unterstützer hat "Cleandanube" bereits: Hansgrohe, VEGA Grieshaber KG und Klaus Grohe. Zudem laufen diverse Förderanträge für alle vier Säulen des Projekts. Wie Fath im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, hätten diverse Stellen positive Signale gesendet – das war allerdings vor der Corona-Krise. "Wir wären jetzt eigentlich schon voll drin", meint Fath über die Vorbereitungen. Aber zwischen Reisebeschränkungen und Schwimmbadschließungen ist derzeit alles nicht so einfach. "Cleandanube" wolle in der nächsten Zeit noch gezielt auf mögliche Sponsoren zugehen.

"Haus des Wassers" bleibt mobil

Vor allem die mobile Bildungswerkstatt sei sehr kostspielig. Diese setzt sich übrigens aus denjenigen Modulen zusammen, die im "Haus des Wassers" auf dem Hausacher Mostmaierhof aufgestellt worden wären. Bekanntlich wird das Projekt nicht realisiert; die Module sind im Umweltzentrum in Schwenningen ausgestellt. Das "Haus des Wassers" bleibt mobil, verrät Fath.

Die Ergebnisse der Wasseranalysen aus der Donau sollen mit denen des Tennessee Rivers und des Rheins verglichen werden. Die aktuellen Werte der Kontrollstationen muss er sich noch ansehen und macht deutlich: "Wenn die bestehende Wasserqualität zu schlecht ist, steige ich ins Boot." Seine Gesundheit will er nicht gefährden, wenn beispielsweise zu viele Chemikalien im Wasser sind. Er ist sich aber sicher, dass die Donau nicht so schlecht dran ist wie viele asiatische Flüsse: "Da würde ich auf keinen Fall reingehen."

Zuspruch aus der Familie

Bei der ersten Aktion im Rhein hatte Fath gegen Ende mit einer Staphylokokken-Infektion zu kämpfen. Das sei in den USA schon nicht mehr passiert – "man lernt". Auch, wie wichtig Begleitboote sind. Das habe eine beinahe-Kollision mit einer Boje gezeigt. Was Begleiter an sich betrifft, freut Fath sich über den Zuspruch seiner Familie und viele andere, auch aus Haslach, die schon ihr Interesse bekundet haben.

Für das Schwimmprojekt sind 2021 acht Wochen angesetzt. "Es geht mir aber nicht darum, den Rekord von 58 Tagen zu schlagen", macht Fath deutlich – auch wenn er zugibt, dass das "natürlich schön" wäre. Vielmehr weiß er aus den vorhergehenden Aktionen, dass man bei einer solchen Reise flexibel planen können muss. Los geht’s voraussichtlich im Sommer, aber auch da hat der Professor noch Spielraum. Wegen der Corona-Krise hat er sein Forschungssemester in den USA zurückgezogen und damit eines frei. So könnte er "Cleandanube" unter Umständen auch in den Herbst ziehen, sagt Fath.