"Corona hat gezeigt, das in Bezug auf die Digitalisierung etwas getan werden muss", erklärte Haslachs Bürgermeister Philipp Saar. Er lobte das Bildungszentrum: "Wir sind hier ganz weit vorne mit dem, was überhaupt geht. Das Biz ist einer der Leuchttürme, wenn es um die Digitalisierung geht."
Der IT-Dienstleister für die Schule, Mathias Boßmann, ordnete das Biz in eine Vorreiter-Rolle ein. "Viele Kommunen haben unseren Weg genommen, wie zum Beispiel die Seelbacher Schule. Auch zwei Schule aus Breisach haben sich das Biz angeschaut."
So gut die Digitalisierung am Biz voranschreite und so gut die Verantwortlichen alles organisieren: Alles haben sie nicht in der Hand. So bremsen die langsamen Internetleitungen, die maximal 100 Mbit pro Sekunde schaffen, sie immer wieder aus. "Wir sind top ausgestattet mit dem Non plus Ultra, aber das Garagentor ist bildlich gesprochen zu klein für unseren Wagen", erklärte Terglane. "Wir setzen alles daran, die Schule ans schnelle Internet zu bekommen, aber eigentlich kann es angesichts der Daseinsvorsorge nicht sein, dass jede Kommune selbst dafür sorgen muss", meinte Saar aus Sicht der Stadt Haslach.
"Wir wären ja sogar bereit, das Glasfaser selbst an die Schule zu legen, aber wir haben auch das Problem einen Betreiber zu finden. Da muss endlich mal jemand in die Pflicht genommen werden", meinte Boßmann.
Technik eröffnet viele Möglichkeiten
Ein weiteres Problem ist die Administrierung. Laut Terglane wäre 500 Endgeräte am Biz nötig, wenn die Schule jedem Kind und Jugendlichen eines zur Verfügung stellen will. "Das können wir nicht administrieren", stellte der Schulleiter fest. Aus diesem Grund müssten viele Schüler ihre eigenen Geräte oder die ihrer Eltern zurückgreifen. Boßmann berichtete außerdem, dass es immer schwieriger werde, IT-Firmen zu finden, die bereit sind, Schulen zu betreuen. Dabei spielen wirtschaftliche Gründe eine Rolle, aber auch, dass viele Unternehmen diesbezüglich wenig Erfahrung haben. "Schulen ticken etwas anders", so Boßmann.
Nicht nehmen ließen es sich Terglane und Boßmann , das digitale Klassenzimmer in Aktion vorzuführen. Insbesondere die einfach, intuitive Bedienung des Smartboards machten sie deutlich, was Bürgermeister Saar bestätigen konnte, nachdem er einige Notizen auf dem Board verfasst hatte. "Tatsächlich haben unsere Lehrer für die Boards nur eine Kurzeinweisung erhalten und alle kommen gut zurecht", berichtete Terglane. Die Kollegen würde aber auch noch eine vertiefende Unterweisung erhalten. Derzeit stünde aber erst einmal eine Schulung für den digitalen Fernunterricht in Echtzeit auf dem Programm. "Das eröffnet viele Möglichkeiten", so Terglane.
Ein Smartboard vereint die Funktionen einer Schultafel, eines Flipcharts, eines Whiteboards, Displays und Touchscreens in einem. Mit einem Computer verbunden erlaubt es unter anderem, über eine berührungssensitive Oberfläche Dokumente zu bearbeiten, Videos abzuspielen oder E-Mails zu versenden Jegliche Anwendung des Rechners lassen sich mit einem Stift, Finger und Schwamm steuern.
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