Die Sozialstation fährt ihre Einsätze im Städtle ab sofort mit dem E-Auto, das Michael Schwendemann (von links) und Angelika Spitzmüller an Pflegedienstleiterin Katharina Moser übergaben. Foto: Störr

Caritas-Sozialstation erhält neues Fahrzeug und Ladesäule. Arbeit durch Corona verändert.

Die Mitarbeiter der Haslacher Sozialstation werden bei ihren Einsätzen im Städtle ab sofort mit dem E-Auto unterwegs sein. Möglich wurde die Anschaffung des Fahrzeugs sowie der Ladesäule aus dem Erlös des Weihnachtsmarktes 2019.

Haslach - Pflegedienstleiterin Katharina Moser freute sich bei der Übergabe des E-Autos durch Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Angelika Spitzmüller und den ehemaligen Pfarrgemeinderat Michael Schwendemann: "Das Auto ist klein, wendig und ideal für den Einsatz in der Stadt. Außerdem fährt es sich sehr komfortabel."

Film über die Aktion kommt gut an

Da im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Krise kein Weihnachtsmarkt stattfinden konnte, wurde der Film über diese große Gemeinschaftsaktion verkauft. Aus dem Erlös wurden jetzt 1000 Euro an die Sozialstation übergeben. "Es ist so schade, dass die Gemeinschaft und das Miteinander in der Vorbereitung und Durchführung des Weihnachtsmarktes gefehlt hat", bedauert Katharina Moser. Nun hoffe man zwar auf den Kommenden, sehe derzeit aber wenige Chancen für die Durchführung.

Auch in der täglichen Arbeit habe sich seit Beginn der Pandemie einiges verändert. "Vom Gefühl her meint man, es sollte ein Stück weit Routine eingekehrt sein und man hätte sich an die Situation gewöhnt", erklärt die Pflegedienstleiterin. Doch jeder positive Fall sei mit viel Aufregung und vielen offenen Fragen der betroffenen Familien verbunden. "Es ist entscheidend wichtig, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben", weiß sie aus Erfahrung. Denn bei aller Pflege und Unterstützung im Haushalt wäre die psychische Komponente enorm wichtig.

Zu Beginn der Pandemie habe bei unterstützten Personen eine verhalten vorsichtige Skepsis bestanden, wenn die Mitarbeiter der Sozialstation ins Haus gekommen wären. Jetzt wäre es eher so, dass mitunter die Frage gestellt werde, ob die Sozialstation überhaupt ins Haus komme. Die Mitarbeiter hätten durch engmaschige Tests und ihre Schutzausrüstung eine gewisse Sicherheit, wenn sie in die Häuser gingen.

Trotzdem sei es eine enorme Belastung, weil sich auch das Familienleben der Mitarbeiter durch Kitaschließung, Fernunterricht und Homeoffice stark verändert habe. Die ohnehin schon hohe Flexibilität in der Arbeit der Sozialstation müsse durch die ganze Situation noch flexibler sein.

Großes Vertrauen in die Arbeit der Sozialstation

"Wir haben uns als Team im vergangenen Jahr auf einer ganz neuen Ebene kennengelernt", sieht Katharina Moser aber auch Positives. Sie merke auch, dass die Menschen wieder mehr aufeinander achten und sich unterstützen würden. Darin sieht sie eine Chance, gemeinsam durch die Krise zu kommen. Und sie findet es nach wie vor bemerkenswert, wie groß das Vertrauen der Menschen in der Raumschaft in die Arbeit der Sozialstation ist.

Dass die Tagespflege aufgrund der Abstandsregeln nur mit der Hälfte der gewohnten Gäste belegt werden kann, erfordere Kompromisse. Ein zusätzlicher Beleg-Tag wurde eingeführt, um die Warteliste zu entzerren, auch im Bereich der Haushaltshilfe und beim Essen auf Rädern gebe es derzeit eine Warteliste.

Am Ende bilanziert Katharina Moser: "Den Weihnachtsmarkt schaffen wir nur gemeinsam – und auch durch die Corona-Krise kommen wir nur gemeinsam mit der Bevölkerung, dem Team und den Menschen, die von uns unterstützt werden."

Der Weihnachtsmarkt hatte mit dem Rekordergebnis von 49.000 Euro abgeschlossen, wovon 27.000 Euro an die Sozialstation gingen und auch der Club 82 mit 22.000 Euro bedacht wurde. Das E-Auto wurde mit Unterstützung des Mühlenbacher Autoverleih Heinrich Kiefer angeschafft, die Ladestation mithilfe der Haslacher Stadtwerke und dem Elektrobetrieb Oberle. Der VW Up kostete 15.000 Euro, die E-Ladestation 4000 Euro. Die übrigen Spendengelder werden in den weiteren Fuhrpark der Sozialstation investiert, der mittlerweile 18 Fahrzeuge umfasst.