Festliche Einweihung des Zunfthauses. Straßenschild "Zunftgasse" folgt.
Haslach - Nach 150 Jahren sind die Haslacher Narren "zuhause" angekommen. Mit der Einweihung des Zunfthauses am Freitagabend wurde das erste vereinseigene Domizil bezogen und gebührend gefeiert. Das neue Straßenschild "Zunftgasse" und die Hausnummer "1" werden in Kürze folgen. Zur offiziellen Einweihung waren viele geladene Gäste gekommen, um sich den äußerst gelungenen Umbau und die neuen Räume anzusehen. Zunftmeister Jürgen Blank blickte in die vergangenen Jahre, in denen die Zunft mal im "Fürstenberger Hof", mal im ehemaligen "Centro" untergebracht war. Nach dem großen Narrentreffen zum 150. Geburtstag bot sich das ehemalige "Taraxacum" als Chance, eine endgültige Bleibe für die Zunft zu schaffen.
"Zwar mussten zwei Gebäude ausgemistet werden, und auch die Schäden waren größer als erwartet – aber es hat sich gelohnt", befand Blank. Beim Rundgang durchs Zunfthaus zeigte sich dann, was etwa 70 Narren in beinahe 2700 ehrenamtlichen Arbeitsstunden geleistet haben. Im Obergeschoss wurden ein Besprechungszimmer, das Zunftarchiv und ein Speicherraum geschaffen. Das barrierefreie Erdgeschoss ist in zwei unterschiedlich große Räume geteilt, die mit wenigen Handgriffen zur mittelgroßen Festhalle werden.
"Wir sind noch nicht ganz fertig", betonte der Zunftmeister und verwies auf die vorläufigen Schränke im Archiv und die fehlende Küchen- und Thekeneinrichtung. "Aber wir haben den Original-Stammtisch aus der ›Kanone‹ bekommen – und darauf sind wir mächtig stolz." Die Außenfassade des Zunfthauses wird in zweierlei Grüntönen gestrichen. Und dann hatte Jürgen Blank zum Ende seiner Amtszeit noch einen großen Wunsch: die Haslacher Narrenfiguren als Gemälde von Frieder Haser an die Wand der "guten Stube" des neuen Zunfthauses. "Aber dafür benötigen wir erst noch einen Sponsor."
Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler beglückwünschte die Zunft "zu ihrem Mut, der Entschlossenheit und der Tatkraft, die in das Zunfthaus gesteckt wurden". Es sei ein glanzvoller Schlusspunkt unter die Amtszeit von Jürgen Blank, der durch jahrelanges solides Wirtschaften und lange finanzielle Vorbereitungen möglich wurde.
Seitens der Sparkasse überreichte der Chef der Bank, Mathias Wangler, 1000 Euro zur "Einrichtungserweiterung, aber bitte in Rot". Von der Patenzunft in Mühlenbach überbrachte Zunftmeister Horst Keller die besten Wünsche.
Für die meisten ehrenamtlich geleisteten Stunden wurden ausgezeichnet (von rechts): Stundenkönig Jürgen Hünerbein (310 Stunden), Markus Neumaier (210), Jürgen Blank (circa 300), Marc Böttcher (120), Benny Frank (110), Hans Griesbaum (180), Konrad Maier (190), Hans-Peter Griesbaum (210). Klaus Müller wurde für 150 Stunden ausgezeichnet.