Bildung: Digitales Angebot soll Präsenzunterricht ergänzen / Drei Jahre kostenlos
Haslach - "Erna" ist der Hit an der Musikschule Offenburg/Ortenau – und damit natürlich auch an der Haslacher Zweigstelle. Die für Musikschulen konzipierte App bietet Schülern wie Lehrern wertvolle Unterstützung im Unterricht.
Präsenz-Unterricht ist die oberste Maxime an der Musikschule. Doch gerade die Corona-Pandemie und die damit einhergehende Schulschließung hat gezeigt, wie sinnvoll auch digitale Möglichkeiten beim Unterrichten sind.
Zwar dient die "Erna"-App nicht dem digitalen Erlernen eines Instruments, aber durch ihre Korrepetitions-Funktion – zur Begleitung beispielsweise von Orchester-Musikern, wenn sie allein proben – ist sie eine wertvolle Unterstützung beim Einüben eines Stückes. "Die Qualität der App ist sensationell und die eingespielten Stücke sind sehr überzeugend und praxisorientiert", begeistert sich Peter Stöhr als fachlicher Leiter der Musikschule Offenburg/Ortenau für das Projekt.
Ab Februar hatte sich die Musikschule mit etwa 100 Schülern an der Entwicklung der App beteiligt, Erfahrungen gesammelt und Optimierungen aufgrund der Rückmeldungen angestrebt. Jetzt ist "Erna" in den üblichen Play-Stores verfügbar und ausschließlich auf digitalen Endgeräten nutzbar. "Der Ortenaukreis übernimmt für die kommenden drei Jahre die Kosten für die nutzenden Schüler, das ist ein toller Service", zeigt sich der Musikschulleiter dankbar. Lehrkräften wird die App über den Verband deutscher Musikschulen sogar in den kommenden zehn Jahren finanziert.
"Die App vereint die klassischen Unterrichtsmodelle mit dem elektronischen Lernen und erweitert dieses um digitale Assistenten", umreißt Stöhr die Inhalte. Von Musikern und Musikpädagogen erdacht und umgesetzt, ist die App zudem auch datenschutzkonform.
Es gibt private digitale Arbeitszimmer für jeden Musiker und Lehrer, jeder entscheidet selbst, welcher Inhalt mit wem geteilt wird. Zusätzlich dazu gibt es noch eine Arbeitsumgebung, die von der Musikschule administriert und bei der dann festgelegt wird, wer diese nutzen darf. Doch die Mediathek als viertes Modul steht mit ihren Inhalten allen Nutzern der "Erna"-App zur Verfügung. Deren Inhalte können zeit- und ortsunabhängig von Schülern wie Lehrern abgerufen werden, was laut Peter Stöhr eine große Flexibilität in die Nutzung bringt.
In zwei Aufnahmestudios werden von künstlerisch und technisch hochkarätigen Musikern die Stücke eingespielt und aufbereitet.
Als Flötist hat Peter Stöhr zusammen mit Pianistin Elena Wagner selbst einige häufig gespielte Stücke eingespielt, die für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren geeignet sind.
Der Unterricht an der Musikschule Offenburg/Ortenau und damit auch der Zweigstelle Haslach läuft bereits seit Mitte September wieder. Auch das neue Metrum-Magazin ist erhältlich, außerdem ist es auf der Internetseite der Musikschule verfügbar. Das neue Semester beginnt am 1. November, Anmeldungen werden laufend entgegen genommen.
