Feierlich durchschnitten Vertreter der Stadt Haslach, von "Leader", der Carl-Sandhaas-Schule, Lebenshilfe und des Seniorenwerks das Band. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Inklusion: Stadt Haslach eröffnet modernen Mehrgenerationenweg / Sport- und Spielangebote

Toben, Knobeln, Fitness: Diese Verbindung schafft ein neuer Mehrgenerationenweg in Haslach. Jetzt ist das "Leader"-geförderte Projekt eingeweiht worden.

Haslach. Wer will, kann an den Eingängen des Albert-Schweitzer-Wegs wie an einem Kaugummiautomaten eine Kugel ziehen. Diese ist allerdings nicht essbar: Die Holzkugel – zu haben für einen Euro – kommt bei mehreren Murmelbahnen zum Einsatz, die den Weg säumen.

Der hat aber mehr zu bieten, wie beim Rundgang mit allen Beteiligten schnell klar wird. Da wechseln sich Geräte wie bei einem Trimm-Dich-Pfad mit Tischen ab, die über integrierte Dame- und Schach-Felder verfügen. Da gibt es ein Trampolin und mehrere andere Spielgeräte, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind. Wie gut das ankommt, zeigt sich am Donnerstag schnell: Die teilnehmenden Schüler der Carl-Sandhaas-Schule, die direkt am Weg liegt, sind begeistert.

Maximilian Tanzer von der kommunalen Jugend- und Sozialarbeit berichtet am Rande, dass die Kinder besonders gespannt auf den Spielplatz seien, der bei der Manfred-Hildenbrand-Straße einen Eingang zum neuen Mehrgenerationenweg markiert. Während der dreimonatigen Bauphase, die der Eröffnung vorausging, hätte sich schon große Vorfreude aufgebaut. Der zweite Startpunkt befindet sich direkt beim Alfred-Behr- beziehungsweise Jugendhaus.

Damit auch Jeder weiß, worum es geht, säumen Informationstafeln den Weg. Die erklären nicht nur Spielstationen oder was genau hinter dem Mehrgenerationenweg steckt, sondern bieten auch Wander- oder Ausflugstipps rund um Haslach. Auch eine Karte aller Spielplätze in der Hansjakobstadt ist dabei, weist Kulturamtsleiter Martin Schwendemann nicht ohne Stolz auf das breite Angebot hin. Die frisch und modern gehaltenen Tafeln wurden von der Grafikerin Stefanie Böhm aufgearbeitet, die ihre Wurzeln in Haslach hat.

Henry Heller, Vorsitzender des Vereins Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald, wies zu Beginn darauf hin, dass das Projekt – allein durch die Fülle der Beteiligten (siehe Info) – einen Mehrwert für alle Generationen bietet. Das Auswahlgremium war unter anderem dadurch überzeugt worden, dass ein Begegnungsraum für alle Generationen geschaffen werde. Auch der Aspekt der Barrierefreiheit und Inklusion sei hervorragend umgesetzt, zudem werden verschiedene soziale und kulturelle Einrichtungen einbezogen. Immerhin liegen das Jugendhaus, die Lebenshilfe und die Carl-Sandhaas-Schule direkt am Weg; das Alfred-Behr-Haus befindet sich nur einen Steinwurf entfernt.

Und auch Bürgermeister Philipp Saar ist von dem Projekt überzeugt. Selbst Vater eines einjährigen Sohnes, der bei der Eröffnung besonders fasziniert von den Murmelbahnen ist, befindet er: "Das ist richtig toll geworden." Saar spart nicht mit Lob für alle Beteiligten und hebt hervor, dass die Inspiration auf Stadtgärtner Uwe Schweizer zurückgehe. "Hingehen und Spaß haben", schreibt er später auf Facebook.

Die Maßnahme hat rund 365 000 Euro gekostet. Davon hat "Leader" das Projekt mit rund 156 000 Euro gefördert. Das Seniorenwerk steuerte  30 000 Euro bei, die Lebenshilfe 10 000 Euro, der Rest entfällt auf die Stadt Haslach. Entstanden war die Idee aus Gesprächen der Stadt mit dem Seniorenwerk, entsprechende Bewegungs-Angebote zu schaffen. Ebenfalls eingebunden waren die Lebenshilfe und die Carl-Sandhaas-Schule.