Am Haslacher Kindergarten wird eine vierte Krippengruppe eingerichtet. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Gemeinderat beschließt Einrichtung einer vierten Krippengruppe nach dem Sommer

Eine vierte Krippengruppe für Kinder ab einem Jahr wird es nach dem Sommer im Haslacher Kindergarten geben. Während der Stadtratssitzung stellte Hauptamtsleiter Adrian Ritter die Eckdaten vor.

Haslach . Die Anmeldung von Kindern ab einem Jahr habe sehr stark zugenommen, erklärte Ritter. Die bisherigen 30 Krippenplätze würden im kommenden Kindergartenjahr nicht mehr ausreichen. Aktuell liege der Bedarf bei bis zu 40 Krippenplätzen.

Um eine weitere Krippengruppe zu eröffnen, wird eine interne Umstrukturierung der Räume notwendig. Außerdem steige in allen Altersgruppen der Bedarf an verlängerten Öffnungszeiten, was ebenfalls durch interne Umstrukturierung gewährleistet werde.

Die Schaffung einer neuen Krippengruppe, die Umsetzung der Gruppenänderung zur Deckung des VÖ-Bedarfs bei den über Dreijährigen sowie zwingend umzusetzende Vorgaben erhöhen den Personalschlüssel um 3,1 Stellen und führen zu entsprechenden Mehrkosten. Bis zu 150 000 Euro werden dafür angenommen, die notwendigen baulichen Veränderungen werden sich auf bis zu 20 000 Euro belaufen.

Die Kapazitäten im Bollenbacher Kindergarten könnten nicht zur Deckung fehlender Kleinkind-Plätze beitragen, erklärte Ritter. Dort hatte es im vergangenen Jahr Änderungen gegeben, die erst einmal beibehalten werden sollen. Stadträtin Michaela Vetter (CDU) vergewisserte sich: "Sind wir mit der vierten Kleinkindgruppe auf der sicheren Seite nur für berufstätige Mütter oder auch für Mütter, die nicht arbeiten gehen?" Ritter betonte: "Wir decken den Anspruch auf einen Betreuungsplatz ab. Die Frage nach der Berufstätigkeit ist zwar berechtigt, aber der Rechtsanspruch ist nicht daran gebunden."

Mit der internen Umgestaltung werde sich Luft verschafft, ob es auf Dauer reichen werde, sei derzeit nicht absehbar. Allerdings habe man das Thema im Kindergartenkuratorium "auf dem Schirm", weil mit der Umgestaltung sämtliche Optionen am jetzigen Standort ausgereizt seien.

Am Ende beschloss das Gremium einstimmig die Einrichtung einer neuen Kleinkindgruppe im bisherigen Raum der Biber-Gruppe. Die Biber-Gruppe zieht innerhalb des Kindergartens St. Luitgard in das ehemalige Elefanten-Zimmer um. Der bisherige Multifunktionsraum im Verbindungsgang zum Kindergarten St. Michael wird als Schlafraum für St. Luitgard ausgewiesen.

Die Biber-Gruppe wird in eine Regelgruppe mit verlängerten Öffnungszeiten oder eine generell verlängert geöffnete Gruppe (7.30 Uhr bis 14 Uhr) umgewandelt. Drei der künftig vier Krippengruppen werden generell verlängert geöffnete Gruppen, eine wird als Halbtagskrippe mit einer verbindlich zu buchenden Betreuungszeit von 8 bis 12 Uhr an fünf Wochentagen betrieben. Die erforderlichen baulichen Maßnahmen werden umgesetzt, die Mehrkosten und überplanmäßigen Ausgaben werden genehmigt.

Angegeben sind die Gebühren für Familien mit einem Kind, es gelten die üblichen Sozialstaffelungen bei mehr Kindern in der Familie. Ein Platz in der VÖ-Gruppe ein bis zwei Jahre kostet künftig 335 Euro (bisher 325), VÖ zwei bis drei Jahre 185 Euro (181), Fünftageskrippe für Ein- bis Zweijährige 206 Euro und Fünftageskrippe für Zwei- bis Dreijährige 171 Euro. Die Betreuungsform der Viertageskrippe ist ein Auslaufmodell und kostet für Ein- bis Zweijährige an vier gebuchten Tagen 165 Euro, an drei gebuchten Tagen 124 Euro, für Zwei- bis Dreijährige an vier Tagen 137 Euro und an drei Tagen 103 Euro.