Auch Klassenkameraden der Zymeri-Kinder, die im Schulalter sind, beteiligten sich an der Demonstration. Insgesamt beteiligten sich mehr als 100 Personen an der Aktion. Foto: Kleinberger

Tränen der Rührung bei Familie Zymeri. Aktion setzt ein Zeichen gegen drohende Abschiebung

Haslach (lmk). "Entzünde ein Licht": Unter diesem Motto hat eine Solidaritätsaktion gestanden, die am Donnerstagabend in der Haslacher Innenstadt stattgefunden hat. Einem Aufruf des Arbeitskreises Flüchtlinge folgend, hielten mehr als 100 Haslacher Bürger mit Kerzen Wache für die kosovarische Familie Zymeri.

Familienvater Selim Zymeri war vor Rührung schier sprachlos. Er fühle sich gut und sei überwältigt, berichtete er mit Freudentränen in den Augen.

Wie berichtet, sollen die sechs Personen abgeschoben werden. Dagegen regt sich Widerstand, denn zwei der Kinder sind hörbehindert und würden in ihrer Heimat keine ausreichende medizinische Hilfe bekommen.

Zudem gehört die Familie Zymeri zur Volksgruppe der Aschkali, einer Teilgruppe der Roma. Diese werden im Kosovo diskriminiert, weshalb Flüchtlingshelfer in einem Pressegespräch bezweifelten, dass der Staat für die Familie wirklich das "sichere" Herkunftsland sei, von dem die Politik ausgeht (der Schwabo berichtete).

Seit einiger Zeit liegen im Caritashaus Unterschriftenlisten aus, auf denen Bürger ihre Solidarität mit den Zymeris erklären können. Laut Constanze Blank haben mittlerweile fast 2000 Bürger ihre Solidarität mit der Familie bekundet. Auch am Rohrbrunnen lagen die Listen wieder aus und wurden gut frequentiert.

Sie werden in den kommenden Tagen gesammelt und als Anlage dem Härtefallantrag beigefügt, der gestellt wurde. Neben den medizinischen und gesellschaftlichen Gründen spricht aus Sicht der Helfer auch die Tatsache, dass der Familienvater Selim Zymeri seit etwas mehr als einem Jahr bei Spengler Bedachungen arbeitet. Die Familie sei beliebt und sehr gut integriert, berichtet auch Inhaber Jens Spengler.