Die Kostümierung der zwölf "Ohrwürmer" wechselte während des Abends mehrfach. Foto: csa

"Ohrwürmer" begeistern zahlreiche Gäste im Kloster

Haslach (csa). Ein glattes Dutzend Männer, die Elitetruppe des "MGV Schwarzwald" aus Oberried nahe Freiburg, hat das Publikum im alten Kloster regelrecht überrannt: Mit geballtem Wortwitz, Stimmgewalt und einer gehörigen Portion Selbstironie. Bei der jüngsten Ausgabe der Reihe "Kleinkunst im Kloster" ("KliK") zeigte sich, dass die "Ohrwürmer" um Dirigent Michael Weh in der Oberliga der Laienmusik angekommen sind.

Präziser Chorgesang haucht alten Stücken neues Leben ein

Mit ihren sehr präzisen Chorversionen wurden da selbst uralten Plötzen aus vergangenen Schlagertagen wie Grönemeyers "Männer" zu absoluten Preziosen geadelt. Sämtliche Arrangements waren bestens auf den "Zwölferrat" zugeschnitten, die einzelnen Stimmen sehr gut ausgebildet und zum großen Teil mehrfach besetzt. Das Repertoire des Abends fokussierte auf A-Cappella-Hits mit deutschen Texten – so von Basta, Wise Guys und Grönemeyer – und Popmusik von Eurythmics’ "Sweet Dreams" bis zum "König von Deutschland" von Rio Reiser.

Natürlich waren die zwölf Prachtburschen auch was fürs Auge. Wenn der Vereinsvorsitzende Gerund Lauby als gummibestiefelter Bauer des Typs untersetzter Endvierziger "Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen" intoniert, dann bricht vor allem der Lachmuskel entzwei.

Voll beladener Traktor im Höllental sorgt für Staus

Mit "Staumacher" landeten die Langsamfahrer einen besonderen Coup, denn jeder im Saal konnte sich den Effekt vorstellen, den ein voll beladenes Traktorgespann mit Strohballen im Höllental bei Bergfahrt auslöst.

Kein Wunder, dass nach zwei mal gut 50 Minuten vollem Programm das Publikum vehement nicht nur eine Zugabe, sondern gleich drei forderte. So spann sich der Zugabebogen denn von "Don’t worry, be happy" über den derbkomischen "Bratislover" bis zum sanftesten Rausschmeißer überhaupt, dem zuckersüßen "Lalelu".

"Direktor" Martin Schwendemann überreichte der Gruppe zum Abschied "Haslacher Sängergläser" aus dem Restfundus des Handels- und Gewerbevereins. Schließlich sei das billiger als jeder Blumenstrauß.