Die "4T3 Blues Band" begeisterte ihr Publikum im Haslacher Haus der Musik. Foto: Wölfle Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "4T3 Blues Band" begeistert ihr Publikum mit Stücken und Anekdoten aus den 60er-Jahren

Die "4T3 Blues Band" hat ihr Publikum im Rahmen der Reihe HdMLive begeistert. Sie unterhielten mit dem Programm "Dylan wyder Wyllen".

Haslach. Mal folkig, mal bluesig, mal rockig, aber vor allem mit spielerischem Können haben die vier Musiker der "4T3 Blues Band" kürzlich im Haslacher "Haus der Musik" ihr Publikum knappe zwei Stunden lang mit in die Welt von Bob Dylan genommen.

Ausgesuchte Stücke im eigenem Stil wechselten sich ab mit interessanten Anekdoten über das Leben des Musikers. Für eine gemütliche Club-Atmosphäre sorgten Steh- und Bistro-Tische sowie die zahlreich brennenden Kerzen.

Ungefähr 90 Zuhörer waren gekommen, um die insgesamt 21 in unterschiedlichen Versionen gespielten Dylan-Lieblingsstücke der Haslacher Blues-Brüder zu genießen.

"Wir hatten einfach Lust, uns mal mit Bob Dylan zu beschäftigen und seine Texte zu übersetzen", sagte Sänger und Gitarrist Chris Schaeffer bei der Begrüßung, bevor die Band mit "Girl from the North Country" in die 60er-Jahre abtauchte, als Dylans Karriere als Folk-Sänger in New York begann.

Beim Song "Corrina, Corrina" sorgte Gerd Neumann (unterschiedlichste Gitarren, Mundharmonika und Gesang) mit seinem gefühlvollen Spiel auf der hawaiianischen Lap-Steele und dem für Dylan typischen Mundharmonika-Klang für Furore. "Jimi Hendrix kam über Dylan zum Singen", erzählte Bassist Klaus Obert, bevor beim "All along the Watchtower" Schlagzeuger Wolfgang Läufer Bewegung ins Publikum brachte. Neumanns heimste mit einem Gitarrensolo einen Extraapplaus ein.

Musiker auch als Zeichner kreativ

Dylan habe nicht nur Musik gemacht, er sei auch kreativ gewesen, habe gezeichnet und seine Songs immer wieder verändert, so Obert, bevor die Musiker "When I paint my Masterpiece" spielten. Dylans Hang zum Blues zeigte sich bei "It takes a Train". Gemeinsam euphorisch singend klopften alle anschließend beim "Knocking‘ on Heavens Door" lautstark an die Himmelstür. Die drei Gitarristen spielten ohne elektronische Verstärkung und gingen mit dem Publikum auf Tuchfühlung. Großer Applaus belohnte sie dafür.

Nach der Pause stimmte "Mr. Bojangles" nachdenklich. Einen historischen Hintergrund hatten die "Days of 49", denn 1849 kamen etwa 80 000 Menschen nach Kalifornien, um bei der Suche nach Gold ihr Glück zu finden.

Mit Mundharmonika-Solis begeisterte Neumann beim "She belongs to me". Sein "Bottleneck" kam unter anderem beim Song "Queen Jane Approximately" zum Einsatz.

Um im Takt hin und her zu wiegen, lud Dylans bekanntes Stück "Lay Lady Lay" ein. Um seine Ehe zu retten, hatte der Künstler damals seine Ehefrau Sara mit dem Stück überrascht, erzählte Schaeffer.

Einen ganz besonderen Leckerbissen gab es zum Schluss, als sich die vier Vollblutmusiker sicher waren: "It’s all over now, Baby Blue".

Gemeinsam mit Gitarrist Rüdiger Geismar, der den ganzen Abend für einen ausgefeilten Klang gesorgt hatte, zeigte die Band mit "I shall be released" ihr Können.

Mit ihrem tosenden und nicht enden wollenden Applaus forderte das begeisterte Publikum eine zweite Zugabe, die mit "Lay Lady Lay" gewährte wurde. Geismar glänzte dabei mit seinem Gitarrensolo.

Ein weiterer Höhepunkt des Konzerts war das Stück "Like a Rolling Stone", das einst zum besten Song der Welt gewählt wurde. Die Protestbewegung der 60er-Jahre hat zahlreiche Stücke von Oskar- und Nobelpreisträger Bob Dylan zu Hymnen gemacht, obwohl er dies nie beabsichtigt hatte, erfuhren die Zuhörer in Haslach.