"Anton Andante" (rechts) und Socke "Zäzilie" sowie Anne Hilse-Heideker (von links) und Christine Weschta freuen sich. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Zehntes Haslacher Familienkonzert zieht Kinder und Erwachsene musikalisch in den Bann

Die Beatles, Queen, Haydn oder auch Iron Maiden: Beim Haslacher Familienkonzert im Haus der Musik ist die Reise diesmal nach Großbritannien gegangen.

Haslach. Eine große Kinderschar nahm der Musikreisende "Anton Andante" zum bereits zehnten Mal mit auf eine musikalische Weltreise. Andreas Heideker ("Anton Andante"), Anne Hilse-Heideker (Violoncello), Christina Weschta (Violine) und Alexander Geladze (Klavier) führten ihr Publikum nach Großbritannien, dem Mutterland so vieler musikalischer Stilrichtungen. Tagesaktuell war auch der Brexit Thema: "Er wurde ja erst gestern mal wieder verschoben, drum hat die Queen heute Vormittag für uns Zeit", ordnete Heideker die Matinee treffend ein.

In Joseph Haydns "Londoner Sinfonie" transportierten Cello, Violine und Klavier mit feinem Spiel die Begeisterung, die der Komponist Ende des 18. Jahrhunderts der Themse-Metropole entgegenbrachte. Zur Titelmelodie der Miss-Marple-Filme enterten "Anton Andante" und sein Konterpart "Zäzilie Zeitgeist" die Bühne. Zur Hymne "God save the queen" erläuterte "Andante" der wissbegierigen Socke in einer kleinen Flaggenkunde die Hintergründe des "Union Jack".

Nachdem "Zäzilie" vorwitzig einige Plätzchen von der Etagere genascht hatte, platzte der Wollstrick-Rockmusik-Fan förmlich vor Vorfreude auf das Kennenlernen der wichtigsten britischen Rockbands. "Andante" handelte die Socke von Queen, Deep Purple und Iron Maiden die Beatles herunter. Und so kamen Socke und Publikum in den Genuss einer wunderbaren kammermusikalischen Version des Klassikers "Yesterday". Zu Edward Elgars "Pomp and circumstance" hielt es das Publikum dann im schnellen Satz nicht mehr auf den Sitzen.

Mit Unterstützung der Kinder ruderten "Anton" und "Zäzilie" hinüber nach Schottland: Wer bei der Polonaise mitmachen wollte, musste auch ein wenig Englisch können. "Life is but a dream" – der Traum ging in Edinburgh in die nächste Runde.

Für den Besuch in Edinburgh hatte "Zäzilie" "Anton" einen Schottenrock ins Reisegepäck geschmuggelt, den Anton unter dem tadelnden Blick seiner Gattin am Cello zum Vergnügen der Kinder anzog. Weschtas trauriges Violinenspiel sorgte bei der schottischen Weise "Auld lang syne" für Gänsehaut im Publikum.

Dann ging es mit dem Ruderboot auch schon wieder über die irische See hinüber nach Dublin. Musikalisch wurde hinter das Geheimnis der Elfenwesen geblickt, dann standen für Eltern und Kinder zwei Runden irischer Tänze an. Vortänzer "Andante" erklärte die Schrittfolge und nach einer Proberunde steppte im Haus der Musik sprichwörtlich der Bär. Mit einer zweiten Runde "Pomp and circumstance" entließen die vier Vollblut-Musikpädagogen ihr Publikum beschwingt in den Sonntag.

Das elfte Familienkonzert der Veranstaltungs-Reihe findet im kommenden Jahr am Sonntag, 8. März, statt. Beginn ist um 11 Uhr im Haus der Musik.