Der USA-Trend "Black Friday" kommt im Kinzigtal nicht sehr stark an. Nur vereinzelt werden Aktionen gestartet. (Symbolfoto) Foto: Fuller

Keine Rabattschlacht im Kinzigtal. "In Vorweihnachtszeit machen wir ohnehin schon besondere Angebote."

Mittleres Kinzigtal - Längst ist der "Black Friday" kein reines Internetphänomen mehr. Auch der stationäre Einzelhandel springt mehr und mehr auf den Zug auf. Wie ist es um das Kinzigtal bestellt? Der Schwabo hat sich umgehört.

Rabattschlachten rund um die Weihnachtszeit sind nicht neu. Der "Black Friday" als traditioneller Startschuss der Weihnachtseinkaufssaison in den USA (siehe Infokasten) wird von findigen Händlern auch in Deutschland mehr und mehr aufgegriffen – längst nicht mehr nur im Internet. Im Kinzigtal sind die Erfahrungen mit dem "Schwarzen Freitag" durchwachsen. Haslach: In der Hansjakobstadt gibt es den "Red Friday" – eine Woche vor dem eigentlichen "schwarzen Freitag".

Laut Martin Schwendemann, Geschäftsführer des Handels- und Gewerbevereins (HGH), geben mehrere der ortsansässigen Betriebe Rabatte. "Das erhöht den Anreiz, das große Kaufhaus Haslach zu besuchen", befindet Schwendemann. Bei einem gewährten Basisrabatt in Höhe von 20 Prozent hätten zahlreiche Kunden den Abend genutzt. Rückmeldungen zufolge zu ganz unterschiedlichen Zwecken. Während die Einen für die gesamte Familie die Winterkleidung oder Ähnliches eingekauft hätten, gab es auch schon die ersten "frühen Vögel", die Weihnachtsgeschenke einkauften. "Wir setzen auf Qualitäts- und Markenware", so Schwendemann. Wolfach: Auch in Wolfach gewähren mehrere ansässige Geschäfte im Rahmen des "Black Friday" Rabatte.

"In der Vorweihnachtszeit machen wir ohnehin schon besondere Angebote."

Der Wolfacher Gewerbeverein selbst habe das Thema aber nicht aufgegriffen, da bereits das Advents- und Weihnachtsgeschäft mit eigenen Aktionen in den Startlöchern stehe, erklärt Vorsitzender Reinhold Waidele auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Unter anderem startet der Gewerbeverein ab Samstag, 30. November, seine jährliche Glücksguldenaktion. Viele Einzelhändler würden mit dem "Black Friday" zwar gute Geschäfte machen. "Man darf das ganze Thema aber auch nicht zu hoch hängen", so Waidele. Hausach: Das Spielwarengeschäft Norbert Seeholzer plant für den "Black Friday" keine besonderen Rabatt-Aktionen. "In der Vorweihnachtszeit machen wir ohnehin schon besondere Angebote."

Da brauchen wir den ›Black Friday‹ nicht", erklärt Geschäftsinhaberin Elke Seeholzer. Sie hat zudem keine hohe Meinung von dem Aktionstag, der sich mittlerweile auch in Deutschland etabliert hat. "Die Aktion ist total unnütz. Das ist reine Angebotsmacherei von den großen Unternehmen. Wir können dagegen aber ja auch nichts machen", so Seeholzer. Martin Bruder als Vorsitzender des Forums Hausach ist auch von anderen Einzelhändlern nicht bekannt, dass einer von ihnen zum "Black Friday" besondere Angebote hat. "Abgesehen von den üblichen Rabattaktionen weiß ich da von nichts", sagte er.

Black Friday (Schwarzer Freitag) wird in den Vereinigten Staaten der Freitag nach Thanksgiving genannt. Da dieses Fest immer auf den vierten Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Black Friday laut Wikipedia als Start der Weihnachtseinkaufsaison. Da die meisten US-Amerikaner diesen Tag als Brückentag nutzen und erste Weihnachtseinkäufe tätigen, werden große Umsätze in den Geschäften gemacht. Viele Läden und Handelsketten öffnen schon in den frühen Morgenstunden und bieten Sonderangebote, Rabatte und Werbegeschenke. Während der Black Friday in den USA hauptsächlich in den Geschäften und Filialen der Einzelhändler stattfindet, werden in Deutschland die meisten Rabatte online angeboten.