Horst Koller (vorn) hat die Internetseite der Gedenkstätte aktualisiert. Gedenkstättenleiter Sören Fuß stand ihm mit Rat und Tat zur Seite. Foto: Gedenkstätte Vulkan

Ehrenamt: Horst Koller überarbeitet digitalen Auftritt / Geschichtliche Hintergründe müssen wasserdicht sein

Die KZ-Gedenkstätte Vulkan in Haslach hat eine neue Homepage. Die alte Webseite war in die Jahre gekommen und nicht mehr datenschutzkonform, die Anzeige war für Handy und Tablet nicht optimiert.

 

Haslach (red/lmk). Horst Koller, seit einiger Zeit Mitarbeiter im Arbeitskreis der KZ-Gedenkstätte Haslach, nahm sich dieser nicht einfachen Aufgabe an. Für die Gestaltung wurde mit Michael Schöner ein erfahrener Webdesigner beauftragt.

Schwierig wurde es laut einer Pressemitteilung bei den Inhalten. Der Anspruch: Alle Inhalte sind wasserdicht und müssen belegt werden können. Die Überarbeitung sei nur durch das enorme Wissen des Gedenkstättenleiters Sören Fuß möglich gewesen. "In vielen gemeinsamen Besprechungen feilten Horst Koller und Sören Fuß an den Formulierungen und einigten sich auf geeignete Bilder", heißt es.

Ehemalige Häftlinge besuchen Gedenkstätte

Den Zielgruppen, die die Internetseite bedient (siehe Info), versucht der Aufbau Rechnung zu tragen. So gibt es Information zur Entstehung der Gedenkstätte, Hinweise für Führungen und Besichtigungen. Die geschichtliche Aufarbeitung informiert über das KZ-Lager "Sportplatz", das Sicherungslager "Kinzigdamm" und das als "Höllenlager Vulkan" bekannt gewordene Lager in den Stollen oberhalb der heutigen Gedenkstätte.

Auf zwei weiteren Unterseiten gibt es Informationen über die Toten und die Täter. Ein Schwerpunkt bei der Seite über die Toten ist das zunächst anonyme Massengrab, dann die Exhumierung im Jahr 1946 und die anschließende Beisetzung in den Heimatländern oder in einem Ehrengrab auf dem Haslacher Friedhof.

Auf der Seite der Täter werden das Verhalten von Wachleuten und ihr Werdegang nach 1945 beschrieben, sofern gesicherte Informationen vorliegen. Ein wichtiger Abschnitt ist unter dem Titel "Zeichen der Versöhnung" zu finden. Dort gibt es Informationen über die Einweihung der Gedenkstätte 1998 und weitere Gedenkveranstaltungen.

Der Besuch ehemaliger Häftlinge in Haslach zeigt, wie wichtig die Gedenkstätte ist. Es leben nur noch vier ehemalige Häftlinge, aber inzwischen kommen die nachfolgenden Generationen, um mehr über das Schicksal ihrer Verwandten und Angehörigen zu erfahren. Die Seite "Erinnerungskultur" soll beispielhaft zeigen, dass man sich in und um Haslach mit diesem grausamen Kapitel der Geschichte auseinandersetzt. Beispielhaft sei der "Weg des Erinnerns", eine Initiative des Robert-Gerwig-Gymnasiums, genannt.

Nach der Fertigstellung der neuen Webseite waren Horst Koller und Sören Fuß erleichtert. Dickes Lob gab es von Sören Fuß: "Damit hast du deine Master-Arbeit abgeliefert und bist zum ehrenamtlichen Betreuer der Gedenkstätte auf Lebenszeit ernannt."

Die Zielgruppen der Homepage einer Gedenkstätte unterscheiden sich von vielen anderer Internetseiten. "Hier geht es in erster Linie nicht um Werbung für die Gedenkstätte", heißt es. Aus vielen Rückmeldungen kann man die Besucher der Internetseite in drei Gruppen unterscheiden: nPersonen, die sich vor dem Besuch der Gedenkstätte informieren möchten. nEine weitere Gruppe sucht die geschichtlichen Informationen über die Lager in Haslach. nPersonen, die bei der Recherche ihrer Familie und des Stammbaumes auf der Seite des Vulkan Haslach landen, weil Vorfahren in Haslach als Gefangene waren.