"Kiosk" feiert mit "All For Nothing" aus Rotterdam und "Fuck You And Die" aus Schramberg sein 15-jähriges Bestehen.
Haslach - Ordentlich eins auf die Ohren hat es beim Geburttagfests zum 15-jährigen Bestehen für "Kiosk" gegeben. "Kiosk" steht für "Kinzigtal organisiert Subkultur", der Verein veranstaltet regelmäßig kulturelle Events verschiedener Art. Hierzu gehören auch die im Kastenkeller stattfindenden Konzerte, die zumeist im Hardcore-, Punk- oder Metalbereich angesiedelt sind.
Für das Jubiläums-Konzert scheute das "Kiosk"-Team keine Kosten und Mühen und verpflichtete mit der Hardcore-Band "All For Nothing" aus Rotterdam eine renommierte Szenegröße. Die Holländer wurden unterstützt von "Set To Defy" aus Karlsruhe und den Schwarzwäldern "Fuck You And Die". Der Publikumszuspruch hätte etwas größer sein dürfen.
Als der Opener "Set To Defy" die Bühne betrat, war noch nicht viel los im Kastenkeller. Der Band war’s egal, voller Enthusiasmus knallte der Fünfer den Anwesenden einige raue Hardcore-Brocken vor den Latz. Der Sound orientierte sich an Vorbildern der modernen Version des Oldschool-Hardcores wie zum Beispiel "Verse" oder "Have Heart". Der Sänger schrie sich die Seele aus dem Leib und gegen Ende des Sets packten die Newcomer auch ein, zwei richtig gute Stücke aus, so dass am Schluss anerkennend geklatscht wurde.
"Fuck You And Die" aus Schramberg und Umgebung sind musikalisch in einer anderen, etwas extremeren Ecke beheimatet. Das Quintett mischt verschiedene Elemente aus Deathmetal, Blackmetal und Metalcore zu einem interessanten Metal-Cocktail. Und mit Roman Hilser hat die Band einen sympathischen Frontmann in ihren Reihen, der mit seinen trockenen und humorvollen Ansagen immer wieder die Lacher auf seiner Seite hatte. Bei Songs wie "Element Of Instability", "Tolerance" oder "Veni Vici" ließen es "Fuck You And Die" auf einem hohen Niveau mächtig krachen. Manchen war’s zu heftig, sie schnappten vor dem Auftritt des Headliners lieber noch mal etwas frische Luft.
Jener Headliner hieß "All For Nothing" und war aus dem fernen Rotterdam ins beschauliche Haslach angereist. Die Holländer sind nach gemeinsamen Tourneen mit "Madball" oder „Terror“ eine feste Größe in der europäischen Szene und zelebrieren Hardcore der alten Schule. Die Songs gingen gradlinig nach vorne ab, regelmäßig unterbrochen von fetten Moshparts. Dazu gab’s vereinzelte Gangshouts und ein paar schicke "Comeback Kid"-Gitarren-Harmonien.
Im Mittelpunkt der Show war die überaus agile Sängerin Cindy van der Heijden mit ihrem erstaunlich kräftigen Organ. Während der ersten Hälfte des "All For Nothing"-Auftrittes war das Publikum sehr zurückhaltend. Von der umtriebigen Frontfrau ständig animiert, tauten die Fans jedoch zur Halbzeit auf und gegen Ende ging bei Brüllern wie "Start At Zero", "I Will Arise" oder "Miles & Memories" ordentlich die Post ab. Mit "Shattered" endete ein erstklassiger Auftritt, der noch ein paar Zuschauer mehr verdient gehabt hätte.
Beim nächsten Kastenkeller-Konzert ist am Freitag, 4. Oktober, die Hardcore-Band "Business As Usual" aus Wetzlar zusammen mit drei Vorbands zu Gast.