Der Bereich der Neuen Eisenbahnstraße bis zu B 33 wird erneuert. Auch die Bäume werden gefällt. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium gibt grünes Licht für Baumfällungen

Mehr als 60 Bäume sollen in diesem Jahr in Haslach gefällt werden. Stadtgärtner Uwe Schweizer stellte die geplanten Maßnahmen am Dienstagabend im Gemeinderat vor.

Haslach. Zunächst erklärte Schweizer die Hintergründe. Im Baumkataster sind fast 1700 Bäume erfasst. Eine Kontrolle durch die Firma Pfefferer Baumkultur (Müllheim) im vergangenen Jahr hat ergeben, dass 1553 von ihnen verkehrssicher seien. Bei 44 steht fest, dass sie dies nicht mehr sind.

Zwar ist erklärtes Ziel der Verwaltung, Bäume zu erhalten, aber eine Entnahme lasse sich teilweise nicht verhindern, so Schweizer. Teils ist sie zur Herstellung der Verkehrssicherheit nötig, teils machen Baumaßnahmen sie erforderlich, teils sind die fachlich bedingt.

Schweizer ging die geplanten Maßnahmen im Detail durch. In Sachen Verkehrssicherheit besteht kein Handlungsspielraum. Aufgrund von Baumaßnahmen ist geplant, insgesamt 21 Bäume zu fällen. Im Wesentlichen betrifft dies die Erneuerung der Neuen Eisenbahnstraße, das Stadion und den Hochwasserschutz in Bollenbach.

Die Ergebnisse der Generalentwässerungsplanung haben gezeigt, dass in der Neuen Eisenbahnstraße der Kanalquerschnitt vergrößert werden muss. In diesem Zuge wird gleich das Areal von der Einfahrt Gerberturmparkplatz bis zur B 33 überplant. Die Birken bei Hn 8 und die Hainbuchen vorm DRK werden gefällt. Die Birken – zwischen denen Parkstreifen ausgewiesen sind – weisen laut Schweizer Anfahrschäden auf. Auch die Linden vor der ehemaligen Post werden gefällt. Dort sind neue Bäume vorgesehen.

Beim Verbandssammler im Bereich des Stadions beginnen die Baumaßnahmen im Herbst dieses Jahres, auch dafür müssen Bäume und eine Zypressenhecke gefällt werden. Neben den Linden, die dem Hochwasserschutz in Bollenbach weichen müssen, kommen noch weitere Hiebe dazu – einige Bäume sind schlicht krank oder der Trockenheit zum Opfer gefallen.

Martin Schaeffer (Grüne) wünschte sich ein Baumkonzept für die Gemeinde. Gerade die Bepflanzung in der Neuen Eisenbahnstraße sei "ortsbildbprägend und markant". Bürgermeister Philipp Saar meinte, eine Überplanung sei projektbezogen sinnvoller. Insgesamt lobte Schaeffer den sachlichen und detaillierten Vortrag und befand, dass die geplanten Maßnahmen schlüssig seien. Der Stadtrat gab diesen einstimmig grünes Licht.

Wie Stadtgärtner Uwe Schweizer ausführte, ist eine Eibe in der Seilerbahn der älteste Baum in Haslach. Das Kataster listet ihn mit einem Alter von 160 Jahren (aus dem Jahr 1860). Danach folgt die große Platane vor der Loretokapelle (von 1870). "Das sind für mich richtige Bäume, und die muss man meiner Ansicht nach definitiv erhalten", sagte Schweizer.