Trauer: Unternehmer Rolf Peter Ditter erliegt schwerer Krankheit / Großer Förderer der Gemeinschaft

Haslach hat am Montag einen umsichtigen Unternehmer und beispiellosen Mäzen und verloren. Rolf Peter Ditter, Geschäftsführer von Ditter Plastic, erlag einer kurzen und schweren Krankheit. Er wurde 69 Jahre alt.

Ü berraschend starb Ende Februar Rolf Peter Ditter. Der Geschäftsführer von Ditter Plastic erlag einer kurzen und schweren Krankheit. Er wurde 69 Jahre alt. Der 1948 in Zell am Harmersbach geborene Unternehmer führte nicht nur jahrzehntelang eine der größten Firmen in der Hansjakobstadt, er unterstützte Stadt und Firmen, wo er nur konnte – oftmals sogar, ohne darüber zu sprechen. Möglich wurde dieses beispiellose Mäzenatentum durch die erfolgreiche Firma, die Ditter seit 1975 mit Geschick und Weitsicht führte. Das Unternehmen war 1947 von Rolf Ditters Eltern gegründet worden, fünf Jahre später siedelte es von Zell in die Breitestraße in Haslach um. Im Jahr 1977, zwei Jahre, nachdem Ditter die Leitung übernommen hatte, bezog das Unternehmen seine Gebäude in der Hausacher Straße. Im Lauf der Jahre kamen Werke in Hausach und Meißen (Sachsen) hinzu. Er habe Rolf Ditter in der kurzen Zeit, seit er Bürgermeister ist, sehr zu schätzen gelernt, sagte Philipp Saar. "Er war ein eloquenter und angenehmer Gesprächspartner, der aber auch sehr direkt sagen konnte, wenn ihm etwas nicht passte.", Zudem war Rolf Ditter, gemeinsam mit seiner Ehefrau Brigitte, ein großer Gönner: Feuerwehr, Kunst, Kultur, Musik – in der Region profitierten Viele vom Mäzenatentum. "Das gibt es in der Form kein zweites Mal. Rolf Ditters Tod ist ein herber Verlust." An die große Glocke hing Ditter sein Engagement selten. 2014 war Rolf Ditter vom damaligen Wirtschafts- und Finanzminister des Landes, Nils Schmid, mit der Wirtschaftsmedaille ausgezeichnet worden.                    Lisa Kleinberger

Haslach. Bescheiden, aber im Hintergrund einer der großen Unterstützer von Projekten in Haslach: Rolf Ditter hat sich auf vielerlei Weise um die Hansjakobstadt verdient gemacht.

Der 1948 in Zell am Harmersbach geborene Unternehmer führte nicht nur jahrzehntelang eine der größten Firmen in der Hansjakobstadt, er unterstützte diese auch, wo er nur konnte – und oftmals sogar, ohne darüber zu sprechen.

Möglich wurde dieses beispiellose Mäzenatentum freilich durch die erfolgreiche Firma, die Ditter seit 1975 mit Geschick und Weitsicht führte. Er hatte früh Verantwortung übernehmen müssen: Durch den Unfalltod des Vaters führte Rolf Ditter die "Kunstharzpresserei Udo Ditter" schon im Alter von 27 Jahren. Das Unternehmen war 1947 von Rolf Ditters Eltern gegründet worden, fünf Jahre später siedelte es von Zell in die Breitestraße in Haslach um.

Im Jahr 1977, zwei Jahre, nachdem Ditter die Leitung übernommen hatte, bezog das Unternehmen seine Gebäude in der Hausacher Straße. Auch wenn durch schnelles Wachstum und umsichtiges Personalmanagement weitere Werke gebaut wurden: In Haslach ist der Hauptsitz des Unternehmens bis heute geblieben. Im Lauf der Jahre kamen Werke in Hausach und Meißen (Sachsen) hinzu.

Bei der Weihnachtsfeier Ende des vergangenen Jahres hatte Rolf Ditter noch voller Elan in die Zukunft geblickt. Er kündigte Investitionen im zweistelligen Millionenbereich an und freute sich über volle Auftragsbücher. Haslachs Bürgermeister Philipp Saar bezeichnete Ditter im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten am Freitag als "rastlosen Unternehmer", der mit dem Unternehmen Vieles richtig gemacht habe.

Für die rund 700 Mitarbeiter wird es weitergehen. Bereits am Donnerstag teilte Ditter Plastic in einer Presse-Erklärung mit, dass Ditters Ehefrau Brigitte, die bereits als Prokuristin eingesetzt war, das Unternehmen "im Sinne des Verstorbenen weiterführen wird". Saar sagte, das freue ihn für die Angestellten.

Persönlich bedauert Saar den plötzlichen Tod des 69-jährigen Unternehmers sehr. Er habe Rolf Ditter in der kurzen Zeit, seit er Bürgermeister ist, sehr zu schätzen gelernt. "Er war ein eloquenter und angenehmer Gesprächspartner, der aber auch sehr direkt sagen konnte, wenn ihm etwas nicht passte", sagte Saar. Zudem sei Rolf Ditter, gemeinsam mit seiner Ehefrau Brigitte, ein großer Gönner gewesen: Feuerwehr, Kunst, Kultur, Musik – in der Region profitierten Viele vom Mäzenatentum. "Das gibt es in der Form kein zweites Mal. Rolf Ditters Tod ist ein herber Verlust."

"Wir sind schockiert", fasste Haslachs Altbürgermeister und Ehrenbürger Heinz Winkler die Stimmung in der Stadt zusammen. Zwar sei die Krankheit Ditters bekannt gewesen, aber mit einer so plötzlichen Verschlechterung habe niemand gerechnet. "Die Trauer ist groß. Sein Tod ist ein herber Verlust für die Region."

Großzügiger Gönner

Rückblickend betonte Winkler, dass Rolf Ditter ein großer Förderer der Gemeinschaft in Haslach gewesen sei. Zahllose Projekte wurden durch seine Förderung erst möglich – von Festen über Zuwendungen für Vereine bis hin zur Renovierung der Rudolfuskapelle am Heiligen Brunnen.

An die große Glocke hing Ditter sein Engagement selten. Trotzdem haben Vereine, Stadt und die Feuerwehr dem Ehepaar Ditter vieles zu verdanken. Die großen Figuren der Weihnachtskrippe beispielsweise wurden von den Ditters angeschafft; unvergessen auch die Förderung des Besucherbergwerks "Segen Gottes". Die Güte des Unternehmers fasst Winkler zusammen: "Er hat andere an seinem Erfolg teilhaben lassen."

2014 war Rolf Ditter vom damaligen Wirtschafts- und Finanzminister des Landes, Nils Schmid, mit der Wirtschaftsmedaille ausgezeichnet worden. Damit wurde sein unternehmerisches Geschick ebenso gewürdigt wie sein gesellschaftlicher Einsatz. Auch ins Goldene Buch der Stadt trug Ditter sich ein.

Saar machte deutlich, dass die Stadt dem Unternehmer ein ehrendes Andenken bewahren werde. Sowohl er als auch Winkler erklärten, sie seien in Gedanken bei Ditters Witwe Brigitte.

Die Trauerfeier findet am Samstag, 10. März, ab 14.30 Uhr in der evangelischen Stadtkirche Haslach statt.