Traditionell werden die Dreikönigsänger auf dem Rathausplatz begrüßt. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Haslacher Tradition ist mehr als 150 Jahre alt / Spenden werden für guten Zweck gesammelt

Haslach (red/lmk). Das Dreikönig-Singen in Haslach hat eine lange Tradition. Damit die Bürger jedes Jahr in den Genuss der Lieder kommen können, muss aber Einiges vorbereitet werden. Einen reibungslosen Ablauf gewährleiten zu können, ist aufwendig. Trotzdem macht es den Teilnehmern immer wieder Spaß. In einer Pressemitteilung erklären die Organisatoren, worauf es ankommt.

Was hat es mit dem Dreikönig-Singen in Haslach auf sich?

Das Dreikönig-Singen in Haslach hat eine mehr als 150 Jahre alte Tradition. Schon Heinrich Hansjakob berichtet in seinen "Jugenderinnerungen" davon. Nachdem Mitte der 90er-Jahre diese Tradition unterzugehen drohte, nahmen sich die heutigen Macher der Sache an. Nachdem aus einem privaten Nachlass ein zweiter drehbarer Stern zur Verfügung steht, werden, wenn genug Mitwirkende zur Verfügung stehen, alle Stadtgebiete der Haslacher Kernstadt besungen.

Wie darf man sich den Ablauf vorstellen?

Die Sänger treffen sich in der Zeit vom 1. bis 6. Januar täglich um 14 Uhr, um sich umzuziehen und einzusingen. Gegen 15 Uhr beginnen die beiden Singgruppen mit ihrem jeweiligen Rundgang. Das Eintreffen der Gruppe wird bei jedem Haushalt rechtzeitig angekündigt. Bei Bedarf werden zwei Strophen eines der neun Dreikönigslieder gesungen und anschließend der Segensspruch "C+M+B" über die Haustür geschrieben.

Was bewegt Sie, sich beim Dreikönig-Singen zu engagieren?

Zum einen ist es uns wichtig, dass dieses alte Haslacher Brauchtum erhalten bleibt und an die nachfolgenden Generationen weitergegeben wird. Zum anderen legen wir Wert auf einen ordentlichen Vortrag, der vor allem gesanglich überzeugen kann.

Hört sich nach sehr viel Disziplin an. Wie schaffen Sie es, genügend, vor allem junge Menschen, zum Mitwirken zu bewegen?

Im Vordergrund steht, bei aller notwendigen Disziplin, der Spaß an der Sache. Keiner wird zu irgendetwas gezwungen, sondern macht freiwillig mit. Die Jugendlichen erhalten lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung, außerdem werden die gesammelten Süßigkeiten unter den Jugendlichen aufgeteilt. Und noch etwas Traditionelles: der schwarze König darf die Kupfermünzen (ein- bis fünf-Cent-Stücke) behalten. Zum anderen werden die Mitwirkenden jeden Abend zu einem gemeinsamen Essen eingeladen, was die Gemeinschaft ebenfalls fördert. Anfangs, bei nur einer Singgruppe, wurde sie zumeist von Privatpersonen eingeladen. Jetzt, bei allabendlich zwei Singgruppen, ist dies nur noch in den Haslacher Gastwirtschaften möglich, was einiges an Kosten verursacht. Hier wäre es wünschenswert, wenn sich Sponsoren finden ließen, die diese Ausgaben übernehmen würden.

Apropos Finanzen, wofür werden die gesammelten Spenden verwendet?

Wir machen uns jedes Jahr aufs Neue Gedanken über den Spendenzweck. Üblicherweise entscheiden wir uns für ein oder mehrere Hilfsorganisationen im Ausland, zu der wir zumeist eine persönliche Verbindung haben und ein karitatives Projekt in der näheren Umgebung Haslachs.

Wer Interesse daran hat, bei den Dreikönigssängern mitzuwirken, kann sich bei einer der folgenden Personen melden:

Jürgen Burger, per E-Mail an juergen.burger@kabelbw.de oder unter Telefon 07832/46 60

Frank Obert, per E-Mail an frankobert@web.de oder unter Telefon 0151/16 64 34 22

Sarah Weis, per E-Mail an sarah-weis@web.de oder unter Telefon 0179/8 02 12 50