Siebtklässler des Haslacher Bildungszentrums spendeten 650 Euro an Armin Klausmann (hinten, Mitte). Lehrerin Simon Schaub (links) und Konrektorin Silke Nitz (rechts) freuten sich über die gelungene Aktion. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Schüler des Haslacher Bildungszentrums setzen sich für Einrichtung in Uganda ein

Haslach. Ein besonderes soziales Engagement hat die Klasse 7 b des Haslacher Heinrich-Hansjakob-Bildungszentrums an den Tag gelegt. Durch den Verkauf von selbst gefertigten Kastanien-Dekorationen haben sie 650 Euro für die Waisen der Archbishop Kiwanuca-Schule in Nakirebe (Uganda) gesammelt.

"Es war der Wunsch eines Schülers, dass sich die Klasse sozial engagiert", erklärte Lehrerin Simone Schaub das Zustandekommen. Schnell sei sich die Klasse einig gewesen, etwas zu basteln und zu verkaufen. Mit dem Verkauf von Kastanien-Deko in Herzform seien dann zunächst 130 Euro zusammengekommen.

Es sei überlegt worden, wer mit dem Betrag unterstützt werden soll. "Und dann ist mir der Besuch von Brother John Kizito an unserer Schule wieder eingefallen", erzählte Simone Schaub weiter. Die Kinder erinnerten sich an dessen Schule und wollten ein weiteres Projekt starten. Der geplante Kuchenverkauf musste dann allerdings aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Also machten sich die Kinder noch einmal ans Werk, bastelten weitere Dekorationen und verkauften diese selbstständig an Freunde, Bekannte und Verwandte. Dabei erzählten sie auch, wofür sie das Geld sammelten – und übergaben am Freitag schließlich 650 Euro an Armin Klausmann. Der Haslacher steht im engen Austausch mit Brother John, weiß um die extreme Situation vor Ort und unterstützt zusammen mit Ehefrau Katja, so gut es geht.

Zum harten Corona-Lockdown, währenddessen etwa 100 Waisen weiterhin in der Schule leben, kam vor eineinhalb Wochen eine Überschwemmung mit riesigen Schäden. "Außerdem herrscht eine Hungersnot", wusste Armin Klausmann aus dem jüngsten Telefonat mit John Kizito zu berichten. Deshalb komme die Spende genau zum richtigen Zeitpunkt.

Wie weitreichend die Folgen des Lockdowns für die Schule sind, erklärte Klausmann anhand der Lehrer, die nicht bezahlt werden könnten – es sei ein Teufelskreis. BZ-Konrektorin Silke Nitz erinnerte auch an den Besuch von Duncan Mboga im vergangenen Jahr, der sich als Verwaltungsleiter der Archbishop Kiwanuca-Schule über die Leitung deutscher Schulen informierte und bei Armin Klausmann Station gemacht hatte.

Schul-Partnerschaft wäre wünschenswert

"Eine Schul-Partnerschaft wäre eine tolle Sache", befand der Haslacher. Beide Seiten könnten davon profitieren.

Derzeit wären die Flughäfen dicht, aber vielleicht könne man irgendwann mit zwei Lehrern des Bildungszentrums hinfliegen, um sich ein Bild vor Ort zu verschaffen. "Da unterstütze ich sehr gerne", betonte Armin Klausmann. Bei den Siebtklässlern bedankte er sich für den Einsatz: "Das habt ihr wirklich toll gemacht! Die Spende kommt zum richtigen Zeitpunkt."