Manuel Kinnast (von links), Arne Schmidbauer, Hannah Künstle und Christian Neumaier freuen sich auf die neue Saison. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Martinisitzung: 650-Jahr-Feier hält Bollenbacher auf Trab / Zwei neue Hästräger in die Reihen aufgenommen

Die Bollenbacher Ruhmattenschimmel haben mit dem Zunftball, der 650-Jahr-Feier im Ort und organisatorischen Umstrukturierungen im Verein einiges auf der Agenda. Arne Schmidbauer und Hannah Künstle wurden als neue Hästräger begrüßt.

Bollenbach. Bei der Bekanntgabe des Terminplans betonte Oberschimmel Manuel Kinnast: "Das größte Highlight wird die ›Nacht der Schimmel‹ am 24. Januar." Bisher hätten sich 13 Gast-Gruppen mit etwa 340 Hästrägern angemeldet, zwei Gruppen habe man sogar absagen müssen. "Mit den Angemeldeten haben wir etwa die Hälfte dessen erreicht, was das DGH an Gästen fasst." Dass sich die Haslacher Narrenzunft mit einer großen Abordnung angemeldet habe, freue den Vorstand besonders.

Der vergangene Zunftball sei spitze gewesen, so solle es nach Möglichkeit wieder werden. Allerdings werde in diesem Jahr Nicht-Hästrägern erst ab 18 Jahren Einlass gewährt, womit auch keine Party-Pass-Regelung notwendig sei.

Was bei den Auswärts-Terminen Sorge bereite seien die Buskosten, dort werde mit 6300 Euro gerechnet. Außerdem könnten sich die Fahrzeiten-Beschränkung der Fahrer auf die Aufenthaltsdauer und Rückfahrzeit auswirken. Der Versuch des vergangenen Jahres, die Bus- in Taxikosten umzuwandeln, habe schlichtweg nicht funktioniert. Deshalb werde künftig wieder ein einheitlicher Beförderungsbetrag von acht Euro fällig, egal wie weit der Weg zur Veranstaltung ist.

In der kommenden Hauptversammlung werden die Schimmel ihre Zunftordnung dahingehend ändern müssen, dass künftig mit Vollendung des 18. Lebensjahrs die Beitragspflicht eintritt – egal, ob das Häs gekauft oder geliehen wurde. "Das wird sich in der Kasse zwar nicht groß auswirken, aber den Verwaltungsaufwand deutlich reduzieren", erklärte der Vorstand. Auch die Leihhäs-Gebühren werden sich ändern, künftig fallen ab dem 16. Lebensjahr 80 Euro pro Jahr an. "Das Häs ist auf elf Jahre kalkuliert, den Restbetrag übernimmt der Verein", führte Kinnast aus. Die aktuellen Kosten für einen Ruhmattenschimmel liegen bei 965 Euro, allein die Maske schlägt mit knapp 300 Euro zu Buche.

Bei der Hauptversammlung im Frühjahr stehen turnusgemäß Wahlen an. Der aktuelle Vorstand würde sich über zwei weitere Mitstreiter freuen. Es gebe viel zu tun und gerade die Pflege des Internet-Auftritts müsse optimiert werden.

Für die 650-Jahr-Feier von Bollenbach treffen sich die Vereinsvertreter bereits seit dem Frühjahr. Am 27. und 28. Juni wird es ein kleines Dorffest rund ums Dorfgemeinschaftshaus geben, das die fünf Bollenbacher Vereine ausrichten. Die Narrenzunft beteiligt sich mit einem großen Zelt rund um den Narrenkeller, das unter dem Motto "Ross-Stall" dekoriert wird. "Das gesamte Fest wird als bäuerlicher Markt mit alten Berufen wie dem Korbmacher oder dem Bollenbacher Bergbau gestaltet, es werden Oldtimer zu sehen sein und Kutschfahrten angeboten", umriss der Narren-Chef. "Wir gehen schwer davon aus, dass der Großteil unserer Mitglieder an beiden Tagen arbeiten muss, aber es ist auch eine einmalige Angelegenheit."

Am kommenden Samstag, 16. November, eröffnen die Ruhmattenschimmel die neue Saison beim Geissebar-Openig in Münchweier. Mit dem Schlagen des Narrenbaums steht am 31. Dezember der erste Arbeitseinsatz ins Haus.

In Abstimmung mit dem Bollenbacher Kindergarten wird die kommende Fasent unter dem Motto gefeiert: "Geister, Hexen und Monster unterm Bett – sind alle willkommen im Bollenbacher Gruselkabinett." Damit sei so ziemlich jede Verkleidung möglich, befand Narren-Vorstand Manuel Kinnast. Ideen und Vorschläge für künftige Mottos würden immer gerne angenommen.