Mit der Bündelung der Kräfte an einem Standort sollen Investitionen in das Werk Haslach erfolgen, heißt es seitens Benz. Die Integration des Standorts Rheinau soll Anfang 2022 abgeschlossen sein. Foto: Benz

Werk in Rheinau wird geschlossen. Geringer Stellenabbau bis Ende 2021 geplant.

Haslach - Die Firma Benz Werkzeugsysteme bündelt ihre Aktivitäten in Haslach. Das Werk in Rheinau wird in den Standort Haslach integriert.

Das sei durch die Eigenbedarfskündigung des Vermieters in Rheinau erforderlich geworden, teilte das Unternehmen mit. Damit wird die Firma ihr Geschäft in Deutschland künftig von einem Standort aus führen.

Mit der Zusammenlegung gehen Investitionen in den Standort Haslach einher, verdeutlichte Geschäftsführer Oliver Baur in einem Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Das stärke den Standort für die Zukunft. "Wir sind zuversichtlich", erklärte er.

Geringfügiger Stellenabbau

Mit dem Umzug reagiert Benz allerdings auf eine veränderte Marktentwicklung, heißt es in einer Pressemitteilung: "Das Unternehmen spürt seit einiger Zeit einen Marktrückgang in den Bereichen Automotive und Aerospace, der auch mittelfristig erhalten bleiben wird." Bedingt durch die Folgen der Corona-Pandemie verschiebe sich die erwartete Markterholung. Zudem habe sich auch die Nachfrage im Geschäftsfeld Holz seit 2019 vorübergehend verringert: "Eine Anpassung der Kostenstruktur auf die aktuelle Nachfrage wurde daher notwendig."

Deshalb ist mit der geplanten Integration des Standorts Rheinau, die Anfang 2022 abgeschlossen sein soll, auch ein geringfügiger Stellenabbau verbunden. Dieser soll bis Ende 2021 im Wesentlichen über vorgezogene Ruhestandsregelungen und Fluktuation erfolgen, teilt das Unternehmen mit. Eine genaue Zahl nannte Baur auch auf Nachfrage nicht, betonte aber, dass die Anzahl der Stellen gering ausfalle.

"Wir verfügen über eine sehr kompetente und motivierte Mannschaft. Mit der Bündelung des Know-hows in Haslach sichern wir unsere Zukunftsfähigkeit. Wir werden am Standort Haslach investieren, einige extern gefertigte Bauteile wieder selbst produzieren und neue Märkte sowie Geschäftsfelder erschließen", wird Baur zu den zukünftigen Plänen des Unternehmens zitiert.

Bei Benz sei man sich bewusst, dass die geplanten Maßnahmen für das Unternehmen und seine Mitarbeiter eine große Veränderung darstellen. Baur sagt dazu: "Wir haben alle Optionen sorgfältig geprüft und erachten diese Lösung als beste Möglichkeit, um uns für die Zukunft optimal aufzustellen. Wir wollen zusammen mit den Arbeitnehmervertretern konstruktiv so schnell wie möglich eine Umsetzung erarbeiten. Von dieser Basis aus haben wir das Potenzial langfristig weiter erfolgreich zu bleiben. Unser Produkt-Portfolio und der Service bleiben unverändert erhalten, für die Kunden ändert sich also nichts."

Auf Nachfrage bekräftigte Baur zudem, nun biete sich die Chance, in Qualität und Ausstattung des Unternehmens zu investieren. "Wir machen aus der Not eine Tugend."

Info: Corona

Geschäftsführer Oliver Baur berichtete auf Nachfrage des Schwarzälder Boten, Corona-Fälle seien in Haslach und Rheinau bisher ausgeblieben. Angehörige der Risikogruppen seien zunächst für sechs Wochen in "bezahlte Quarantäne" geschickt worden. Generell bestehe im Unternehmen seit Mai Kurzarbeit. Das Unternehmen spüre die wirtschaftlichen Folgen, die die Krise auf die Sparten Automobil und Fliegen habe, durchaus.