Die Ortsdurchfahrt Haslach ist durch den Durchgangsverkehr überlastet. Die Umfahrung soll Abhilfe schaffen – im Gespräch ist sie seit gut vier Jahrzehnten. Foto: Kluckert

Bundesverkehrsministerium stimmt Trogvariante in Richtung Hausach zu. "Erfreuliche Nachricht für Region."

Haslach - Passend zum Valentinstag kann die Stadt Haslach sich über ein Geschenk des Bundesverkehrsministeriums freuen: Wie das Regierungspräsidium (RP) Freiburg am Donnerstagabend mitteilte, hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die schriftliche Freigabe "für die Weiterverfolgung des Trogvariante bei der Planung der B 33-Umfahrung in Haslach" erteilt.

Bekanntlich hatte das RP im Frühjahr 2017 eine optimierte Planung für die oberirdische Umfahrung, die sogenannte "Bündeltrasse", vorgelegt. In dieser war es der Stadt Haslach in einigen Streitfragen entgegen gekommen – unter anderem ist ein zwei- statt ursprünglich dreistreifiger Ausbau geplant.

Anstoß nahm die Stadt von vornherein insbesondere an einer Brücke im Osten, um den Anschluss der neuen Strecke in Richtung Hausach zu ermöglichen. Dieses Brückenbauwerk sollte vermieden und stattdessen mit einer Unterführung gearbeitet werden: Dem sogenannten "Trog", der der Variante ihren Namen gibt. Würde der Bund auf dem Brückenschlag im Osten beharren, werde die Stadt dem Bau der Umfahrung nicht zustimmen, war der grundsätzliche Tenor. Auch, dass der Bau der Umfahrung im "Vordringlichen Bedarf" des Bundesverkehrswegeplans geführt wird, änderte nichts an der Position.

Nun hat die Stadt erreicht, was sie wollte: Das BMVI folgte dem Vorschlag des Regierungspräsidiums Freiburg, die Trogvariante weiter zu verfolgen. Das RP hatte dazu Ende 2018 einen Bericht über das baden-württembergische Ministerium für Verkehr (VM) zur Planung vorgelegt.

"Ich bin begeistert, auch wenn ich mit nichts anderem gerechnet hätte", sagte Haslachs Bürgermeister Philipp Saar auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. "Ich bin sehr zufrieden und sehe es positiv, dass das Ministerium diesem Vorschlag folgt."

Nun sieht Saar das RP in der Pflicht. "Ich erwarte schnellstmöglich eine Vorstellung der Planungen seitens des Regierungspräsidiums vor Ort." Dann müsse in enger Abstimmung mit dem Gemeinderat das weitere Vorgehen besprochen werden. "Das RP ist jetzt am Zug."

Enge Abstimmung mit Gemeinderat ist wichtig

In der Mitteilung wird Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer zitiert: "Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht für die Region. Die Streckenverbindung stellt eine überregionale Verkehrsachse dar. Dass der Bund der Troglösung zugestimmt hat, ist ein hervorragendes Ergebnis, von dem nicht nur die Umwelt profitiert, sondern auch die Menschen in Haslach und im Kinzigtal. Wir kommen damit einen ganz entscheidenden Schritt weiter auf dem Weg zu einer Trasse, die Akzeptanz bei den Einwohnern und in der Stadt findet. Wir halten Wort, dass wir uns mit Hochdruck dafür einsetzen, die Planung der Ortsumfahrung Haslach zeitnah zu einer Realisierung voranzubringen."

Hintergrund der Entscheidung war laut Mitteilung eine aktuell durch das Regierungspräsidium Freiburg ausgeführte artenschutzrechtliche Untersuchung, die zu dem Ergebnis kam, dass es zu Gunsten einer geschützten Graureiherkolonie östlich der Stadt Haslach vertretbar ist, am dortigen Ende der geplanten Ortsumfahrung eine Unterführung zu bauen. Das BMVI hat nun dieser teureren Troglösung gegenüber einer Überführung den Vorzug gegeben.

Das RP hofft nun, auf Grundlage der Entscheidung des BMVI den Straßenentwurf noch im Jahr 2019 fertig zu stellen und den Ministerien zur Genehmigung vorzulegen. Diese Genehmigung wird laut RP "der nächste große Meilenstein für die Ortsumfahrung Haslach sein".