Das Durchfahrverbot in der Haslacher Innenstadt interessiert nicht alle Autofahrer. Foto: Kleinberger

Viele fahren einfach an Absperrung vorbei. Verwaltung denkt über Installation von festen Pollern nach.

Haslach - An Wochenenden und Feiertagen besteht für den Autoverkehr ein Durchfahrtsverbot in der Haslacher Innenstadt. Doch einige Fahrer missachten die Regel. Fest installierte Poller stehen zur Debatte.

Das Verbot gilt von März bis Oktober. Barrikaden und Schilder am Anfang der Hauptstraße (Höhe Kirchgasse und Innerer Graben) weisen eindeutig darauf hin, dass die Innenstadt für den Durchfahrtsverkehr gesperrt ist.

Da die Hindernisse jedoch seitlich umfahren werden können, wird das Verbot von einigen Fahrern ignoriert. Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage des Schwabo mitteilt, wurden im Zeitraum vom März bis Oktober 2018 in Zusammenarbeit mit der Polizei zwei Kontrollen durchgeführt, ob das Verbot eingehalten wird. Dabei wurden bei der ersten Prüfung vier und bei der zweiten Kontrolle zwölf Fahrzeuge beanstandet. Die Missachtung des Durchfahrtsverbots kostet die Autofahrer ein Bußgeld von 15 Euro. Für das laufende Jahr liegen noch keine aktuellen Zahlen vor.

Maßnahmen gegen den Autoverkehr in der Innenstadt beschäftigen Polizei und Stadtverwaltung schon einige Jahre. 2016 wurde vom Gemeinderat eine probeweise Sperrung für ein Jahr beschlossen. 2018 wurde die Regelung im Rat erneut thematisiert und ausgeweitet. Der Zeitraum wurde auf Samstags ab 18 Uhr und für Sonn- und Feiertage ganztägig konkretisiert und gilt bis heute.

Keine Durchfahrt für den ganzen Samstag abgelehnt

Ein Antrag der SPD, den Inneren Graben den ganzen Samstag, sonntags und an Feiertagen zu sperren, fand 2018 keine Zustimmung. Die Grünen bekamen für ihren Antrag, die Altstadt inklusive Innerer Graben, Pfarrgasse und Kirchgasse samstags, sonn- und feiertags zu sperren, nur drei Stimmen. Mögliche Einbußen für Betriebe bei einer Sperrzeit für den ganzen Samstag sollten nicht in Kauf genommen werden.

Um eine Missachtung der aktuellen Regelung unmöglich zu machen, ist die Installation von festen Pollern am Marktplatz derzeit Thema in der Stadtverwaltung. "Den Anwohnern muss eine Durchfahrt weiterhin möglich sein, deshalb könnten wir Poller nicht weiter vorne im Innenstadtbereich ansetzen", erklärt Maike Fischer vom Bürgeramt. Auch Geschäftsinhaber sollten eine Durchfahrtsgenehmigung erhalten.

Konkrete Maßnahmen der Stadtverwaltung liegen allerdings noch nicht vor. Bislang ist die Poller-Lösung lediglich Teil der Diskussion. Sollte eine Festinstallation kommen, die eine Durchfahrt unmöglich macht, könnte die Stadtverwaltung eigenmächtig handeln. Ein Ratsbeschluss sei nicht notwendig.