Der Chefarzt der Anästhesie des Ortenau Klinikums in Wolfach, Björn Rohr, schaut Schülern beim Einüben von Reanimationmaßnahmen zu. Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Heinrich-Hansjakob-Bildungszentrum veranstaltet zum zweiten Mal Gesundheitstage für Schüler

Nach dem erfolgreichen Verlauf im vergangenen Jahr hat das Heinrich-Hansjakob-Bildungszentrum Haslach zum zweiten Mal Gesundheitstage für Schüler der Klassenstufen 6 bis 10 ausgerichtet. Sie fanden am Montag und Dienstag statt.

Haslach. Kooperationspartner war erneut das Ortenau Klinikum und die darin integrierte Schüler-Gesundheitsakademie. Insgesamt kamen an den beiden Tagen zehn Referenten zu den Workshops ins Haslacher Bildungszentrum.

Auf dem vom Team Anna Abel und Stefanie Lehmann detailliert aufgestellten Workshop-Stundenplan ging es um ausgewogene Ernährung, den professionellen Umgang mit aggressivem Verhalten, Verhütung, Informationen und Beratung zu medizinischen und pflegerischen Berufen, sowie Entspannung und Achtsamkeit. "Das Thema Achtsamkeit bieten wir speziell für die Schüler der zehnten Klassen an, damit sie vor den Prüfungen erfahren, wie man mit Stress und Anspannung richtig umgeht", erklärte Christof Terglane, Rektor des Bildungszentrums, am Montag während einer Pressekonferenz.

Aber auch für die Zeit nach dem Schulabschluss sei es wichtig, dass die jungen Menschen lernten, dass es notwendig sei, zwischendurch immer mal wieder eine Auszeit zu nehmen und auf sich achtzugeben. In dem Workshop würden sie von einem Profi gezielt angeleitet, Meditationsformen zu erlernen. Das beträfe beispielsweise auch die extrem zunehmende Mediennutzung der jungen Menschen. Diese stünde im BIZ sehr im Fokus und werde gerade neu geregelt. "Die Smartphonnutzung ist ausschließlich im Ganztagesbereich sowie auf dem Holzpodest auf dem Schulhof erlaubt. Ansonsten muss das Telefon ausgeschaltet und in die Handygarage gelegt werden", erläuterte Terglane.

Gewaltprävention als Schwerpunkt

Ein weiterer Schwerpunkt der Gesundheitstage ist der Umgang mit Gewalt. "Diesem Thema müssen wir uns alle stellen. Die Schüler erfahren in dem Workshop unter anderem, gewaltfrei auf Gewalt zu r eagieren", so der Rektor. "Das Thema Gewaltprävention und Prävention generell wird an unserer Schule sehr stark betont. So schicken wir regelmäßig Kollegen auf entsprechende Fortbildungen wie beispielsweise ›Lions Quest‹".

Von erheblicher Bedeutung innerhalb des Bildungszentrums ist das Einüben von Reanimationsmaßnahmen, das im Workshop "Schüler retten Leben" bei den Gesundheitstagen angeboten wurde. Dieses Training soll jeder Schüler von der 6. bis zur 10. Klasse zweimal absolvieren, um in Notfällen schnell und richtig reagieren zu können. Inzwischen haben sich auch 30 Schüler zu Schulsanitätern ausbilden lassen. Jeweils zwei von ihnen stehen täglich wechselnd von der ersten bis zur sechsten Stunde in Rufbereitschaft, um bei kleineren Verletzungen, Übelkeit oder starken Kopfschmerzen erste Hilfe leisten zu können.

Silke Nitz vom Bildungszentrum betonte, dass die Gesundheitstage, deren Organisation von dem Präventionsteam der Schule einen hohen zeitlichen Einsatz erfordere, inhaltlich auf die Vorgaben im Bildungsplan ausgerichtet seien. Dabei würden die Bedürfnisse der Schüler berücksichtigt. Am Beispiel des Ernährungsworkshops betonte Nitz die Wichtigkeit, Gesundheitsthemen in der Schule zu behandeln. "Hier lernen die Schüler, ein ausgewogenes Frühstück, zum Beispiel ein Müsli, zusammenzustellen.

Geht es nach Terglane sowie dem Präventionsteam, wird die Kooperation mit dem Ortenau-Klinikum und deren Schüler-Gesundheitsakademie auch in den kommenden Jahren fortgeführt. "Das Paket passt hervorragend zu unserem Schulprofil", begründete der Rektor sein Interesse an einer kontinuierlichen Gesundheitserziehung. Seitens des Ortenau-Klinikums wurde dazu bereits eine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert.

Für ein kontinuierliches Angebot sprach sich auch Haslachs Bürgermeister Philipp Saar aus, der die Schirmherrschaft für die Gesundheitstage übernommen hat.

Die Ortenauer Schüler-Gesundheitsakademie bündelt alle Aktivitäten des Ortenau- Klinikums, die sich unter dem Stichwort "Prävention für Kinder und Jugendliche" zusammenfassen lassen. Begleitend zu den von Experten geleiteten Workshops wirbt der Klinikverbund für Berufe in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.