Gut vernetzt ist der Krankenpflegeverein Hasel. Er will rund ums Thema Älterwerden informieren.
Die Vorsitzende des Krankenpflegvereins Hasel, Doris Schwind, lässt sich Vieles einfallen, um den kirchlichen Verein aktiv zu gestalten. Beispielhaft war dies kürzlich bei der Hauptversammlung zu erleben. So gab es neben den Regularien einen Vortrag zum Thema „Wohnen im Alter“, mit Informationen, die nicht jedem präsent sind.
Wohnen im Alter
Referentin war Dominique Wieland, die beim Landratsamt Lörrach für die Wohnberatung zuständig ist. Ermöglicht wird dieser Dienst durch die Fritz-Berger-Stiftung. Diese übernimmt die Personalkosten der Koordination. Die Ehrenamtlichen bringen ihr Wissen, meist aus eigener beruflicher Erfahrung, ein. Sie kommen aus der Pflege, der Sozialarbeit, der Ergotherapie, aber auch aus Technik, Innenraum- und Badplanung sowie Architektur. Die Beratung des Landratsamts ist kostenlos, so Wieland.
Was ältere Menschen einschränken kann
Nach einem kurzen Vorgespräch folge meist ein Hausbesuch, um sich von der Situation vor Ort ein Bild zu machen und Vorschläge für mehr Sicherheit mit dem Bewohner zu erarbeiten. Vom Badumbau über Finanzierungsfragen, Treppenhilfen, störende Teppiche und Barrieren werde über vieles gesprochen, was ältere Menschen im eigenen Umfeld einschränke, vielen aber häufig gar nicht bewusst sei, wie Wieland erklärt.
Denn wer denke schon darüber nach, dass Treppen bei nachlassender Sehkraft als stufenlose Wege wahrgenommen würden und deshalb einfache Klebebänder die Stufen sichtbar machen könnten. Die Gründung des kirchlichen Krankenpflegevereins geht auf das Jahr 1978 zurück, wie Rechner Günther Jost bei der Hauptversammlung berichtete.
Einst eigens angestellte Krankenschwester
Gemeinsam mit derselben Vereinigung in Schopfheim-Gersbach lag der Fokus zunächst auf der Unterstützung kirchlicher Sozialarbeit. Eine eigens angestellte Krankenschwester kümmerte sich um die häusliche Pflege vor Ort. Über die Vereinsbeiträge, damals 78 Deutsche Mark pro Jahr, erfolgte die Bezahlung.
Mittlerweile hat diese Pflegeaufgabe die kirchliche Sozialstation „Die Pflege“ in Schopfheim inne. Trägermitglied dieser Organisation ist die Kirchengemeinde. Der Verein trägt die jährlichen Kosten. Der Mitgliedsbeitrag reduzierte sich auf zwölf Euro. Am Eigenanteil der Pflegebedürftigen übernimmt der Verein 25 Prozent. Diese Information gab Jost im Rahmen des Kassenberichts weiter.
Möglichkeit wird genutzt
Die Beteiligung am Eigenanteil ist von den zu Pflegenden anzufordern. Eine Möglichkeit, die zunehmend genutzt werde, so Jost. In den Monaten Januar bis Mai waren für den Verein dieselben Anforderungen eingegangen, wie in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt. Der Krankenpflegeverein Hasel sieht sich nicht nur als Pflegeunterstützung. Regelmäßig organisiert er auch Vorträge rund ums Älterwerden. Zweimal im Monat sorgt er dafür, dass Interessierte im evangelischen Gemeindehaus ein Nachmittagskaffee genießen können. Die Helferinnen Irmgard und Ilse Jost sowie Christel Rudolph und Isabella Senger erhielten von Doris Schwind eine kleine Anerkennung.
Aktiv durch Vernetzung
Ein Grund für den aktiven Weiterbestand des Krankenpflegevereins Hasel sei die Vernetzung, wie Schwind gegenüber unserer Zeitung erklärt. So sei Jost zum Beispiel als treue Helferin beim Krankenpflegeverein zugleich zweite Vorsitzende des Vereins „Gemeinsam füreinander, jung und alt in Hasel“. Die guten Kontakte zur politischen Gemeinde lobte Bürgermeister Frank-Michael Littwin. Gemeinderat Peter Schalajda ist Schriftführer im Krankenpflegeverein und Pfarrer Clemens Ickelheimer zweiter Vorsitzender. Erich Linsin, Vorsitzender des Vereins „Gemeinsam füreinander jung und alt in Hasel“, zeigte sich auf Anfrage erfreut über das gute Miteinander der Vereine, die sich gegenseitig ergänzten.