Foto: Foto: Schwarzwälder Bote

Beim Zunftball bleibt kein Auge trocken - auch dank der

Beim Zunftball bleibt kein Auge trocken - auch dank der Moderatoren

Hardt. Zunftmeister Jürgen Ganter begrüßte das in Scharen gekommene Narrenvolk. Er gab bekannt, dass Zeremonienmeisterin Manuela Rapp just zuvor die Hochsteiger Hexe Ingo Maurer geheiratet habe – und das im Häs.

Es folgten Katzentanz und Miesleauswurf, bevor Ganter das Zepter an die Moderatoren Dirk und Heiko Lachenmaier übergab. Die Beiden wurden ihrem Ruf als die zwei "letzten Geißeln Gottes" mehr als gerecht. Stilsicher zeigten sie sich im schicken Leopardenanzug und im Camouflage-Tarnanzug mit blinkendem Helm – inklusive Peace-Zeichen. Sie einigten sich mit dem Publikum schnell darauf, dass heute Niveau nicht an erster Stelle stehen sollte.

Das Zunftballett X-Plosion unter der Leitung von Patricia Auber setzte das erste tänzerische Ausrufezeichen. Die Schnurranten um Gaby und Thomas Roming berichteten von allerlei Missgeschicken. So deponierte Bernd Allgaier vor dem Jubiläumsausflug vom "Muurer Storz" seinen Koffer im MC-Heim und machte danach einen Abstecher zum "Edel" ins Café. Dort wurde es etwas später und so vergaß er seinen Koffer, was er aber erst lange nach der Abreise bemerkt hatte.

Heiko Lachenmaier berichtete anschließend von Doktor Knöchlein, der einer Frau zum Abnehmen riet. Diese wollte sich entrüstet eine zweite Meinung einholen. "Sie sind auch noch hässlich", lautete diese zweite Meinung.

Das Nachwuchsballett No Names unter der Leitung von Vroni Haberstroh legte einen brillanten Tanz vor. Dem stand der "Japan-Tanz" der jungen Zunftmitglieder in Anmut und Eleganz in nichts nach. Mit bunten Schirmen entführten sie ins Land der aufgehenden Sonne.

Gar nicht gut Kirschen essen war mit den Funkenbienen, die allesamt wieder zu haben waren – allerdings waren sie daran selbst schuld, da sie ihre Göttergatten um die Ecke gebracht hatten. "Wer die ollen Männer kannte, weiß: Man muss nicht traurig sein", gaben sie zum Besten. Möglichkeiten zur finalen Handlung gibt es viele, wie sie sangen: Bremsleitungen kappen, giftige Pilze oder mit dem Wellholz eins überbraten. Oder auch so: "Er war mit der Liebhaberin auf Bali. Zuhause gab es dann Wurstsalat mit Zyankali." Mit in dieser Gruppe war auch Andrea Kopp, die die Gesamtleitung des Zunftballs hatte.

Logisch, Heiko Lachenmaier konnte sich hernach einen erneuten Witz auf Kosten der Damenwelt nicht verkneifen. Dirk Lachenmaier meinte, sein Bruder werde sämtliche Damen hinterher in der Bar einladen. "Es trifft ja keinen Armen", meinte er.

Das Männerballett, das überwiegend aus den Familien Broghammer und Bernhardt bestand, zeigte sich anschließend fleißig beim Aufräumen. Zum Teil kamen die Tänzer gar aus Mülltonnen gekrabbelt.

Ganz keck behauptete Heiko Lachenmaier danach: "Der liedrigste Teufel ist der Steinreute-Teufel." Als nächstes waren Bürgermeister Michael Moosmann und Klaus Haberstroh an der Reihe, die ihre Nummer von der Dorffasnet nochmals zum Besten gaben. Die seltenste Flüssigkeit der Welt sei der Beamtenschweiß, wusste Moosmann. Das neue Feuerwehrauto hätte es aus seiner Sicht nicht gebraucht, da es nur rum stehe. "Dafür hätte es auch der alte Karren getan", meinte er.

Einen Wahnsinns-Tanz legten anschließend die No Names hin. Eine atemberaubende Choreografie paarte sich mit großem tänzerischen Können in glitzernden Kostümen. Dirk Lachenmaier meinte hinterher: "Selbst Heiko hat jetzt Tränen in den Augen, er ist schließlich sehr sensibel."

Wenig zu lachen hatte Marvin Dufft mit seiner Frau Andrea Broghammer. Das Feuer der Liebe war längst verflogen, vielmehr ranzte sie ihren Mann bei jeder Gelegenheit an. So hielt sie ihm einen Backsteinkäs gegen das Schnarchen unter die Nase. Aber auch der Gatte ließ sich nicht lumpen. Wofür sie einen Schönheitsschlaf brauche, so wie sie aussehe, fragte er sich.

"Boombastic" hieß es beim abschließenden Tanz von X-Plosion, bei dem nochmals alle Register des tänzerischen Könnens gezogen wurden, bevor der rauschende Zunftball mit der Musik der "Schwarzwaldbuam" weiter ging.