Trotz klirrender Kälte im Einsatz: Der Bau des Garagenparks im Gewerbegebiet kommt voran. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Hintergründe zum künftigen Garagenpark kommen auf den Tisch / Unterschlupf für Wohnmobile

Im Gewerbegebiet entsteht ein Garagenpark. Warum wird dieses Vorhaben genau dort umgesetzt? Welche Absichten hat der Betreiber? Zu diesen und weiteren Fragen nimmt Valentin Schatz aus Mühlhausen bei Schwenningen Stellung.

Hardt. Der Investor hat eine Marktlücke ausgemacht, die er nutzen möchte. "Es gibt immer mehr Wohnmobile. Doch einen Stellplatz für diese zu finden, ist nicht einfach", lautet seine Beobachtung. Er kennt das Problem aus eigener Erfahrung, hat er doch sein Wohnmobil in Wurmlingen bei Tuttlingen stehen.

Daher suchte er schon seit einiger Zeit nach einem passenden Gelände für einen Garagenpark – und wurde im Gewerbegebiet Hardt unmittelbar neben der ehemaligen Firma Zehnder fündig. Dieser kaufte er das Gelände ab.

Auch der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu und so entstehen nun 17 Garagen. Diese sind zehn Meter lang, 3,45 Meter breit und 3,40 Meter hoch, haben eine Größe von 34 Quadratmetern und werden in Holzständerbauweise errichtet. Der Untergrund besteht aus zwei 25 Zentimeter starken Bodenplatten aus Stahlbeton. Zuvor wurde das leicht abschüssige Gelände mit 2700 Tonnen Mineralschotter aufgefüllt, um eine ebene Fläche zu erhalten. Das Freigelände wird eingezäunt, zudem wird dort eine WC-Anlage errichtet. Wasser werde nur dort fließen, so Schatz. Das Ganze wird videoüberwacht und mit Bewegungsmeldern ausgestattet sein. Gefährliche Stoffe dürfen dort laut Hausordnung nicht gelagert werden. Offenes Feuer oder Partys werden ebenfalls nicht erlaubt sein.

In den Boxen können nicht nur Wohnmobile abgestellt werden, sie können auch als Lagerboxen, beispielsweise für Handwerker, genutzt werden.

Die Lage in Hardt sieht Valentin Schatz als hervorragend an, da Schramberg, Villingen und Rottweil nicht weit seien und es dort wenig Platz gebe. Einige Garagen seien quasi schon vergeben an Personen aus Schramberg, Firmen aus dem Gewerbegebiet oder gar den Motorradclub, dessen Vereinsheim in unmittelbarer Nähe ist. Die Garagen sollen bis März fertiggestellt sein, was aber letztlich auch auf die Witterung in den kommenden Wochen ankommt. Die Leute drängelten schon regelrecht, erzählt Schatz.

Nun stellt sich die Frage: Wer ist dieser Valentin Schatz? Er war Chef der Firma Schatz Umwelttechnik, die in Trossingen angesiedelt war und ist. Mittlerweile hat er sich altershalber aus seinem Unternehmen zurückgezogen. In Trossingen entstand in unmittelbarer Nähe seines Betriebs ein solcher Garagenpark und die 48 Plätze gingen weg wie warme Semmeln.

Bürgermeister sieht Potenzial für Neugründungen

Die Verantwortlichen im Rathaus hätten ihn mit seinem Vorhaben sehr gut aufgenommen, sagt Schatz. In früheren Jahren wurde versucht, dort einen Gewerbebetrieb anzusiedeln, doch der feuchte Boden und das abschüssige Gelände ließen das nicht zu.

"Ein größerer Gewerbebetrieb wäre für die Gemeinde wirtschaftlich attraktiver gewesen", erklärt Bürgermeister Michael Moosmann auf Anfrage, da ein Garagenpark weder Arbeitsplätze noch Gewerbesteuer bringe. Er sehe Gebäude im Gewerbegebiet aber nicht ausschließlich durch die "Gewerbesteuerbrille".

Ein Garagenpark biete günstige Räume, welche dem einen oder anderen Kleingewerbe oder einer Neugründung den Start in die Selbstständigkeit erleichtern könnte. "Damit könnten wir die nächste Generation von Unternehmen anziehen", hofft Moosmann. Die Nachfrage nach größeren Grundstücken und Betriebsgebäuden sei seiner Einschätzung nach derzeit eher verhalten. "Die kleineren, günstigeren Einheiten des Garagenparks könnten eine Marktlücke bedienen", so der Bürgermeister.