Die neuen Räume über der Fräserei in Hardt beherbergen die Uhrenmanufaktur mit klimatisierten Arbeitsplätzen in gereinigter Luft. Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Lehmann bietet hohe Fertigungstiefe an / Helle Räume über der neuen Fräserei bezogen

Die Uhren ticken in Hardt besonders präzise, seit Markus Lehmann seine Uhrenmanufaktur vom Gut Berneck in Schramberg an den Stammsitz in die Gemeinde verlegt hat.

Schramberg/Hardt. Im neuen Erweiterungsbau bietet "Lehmann Präzision" in klimatisierten Räumen optimal ausgestattete Arbeitsplätze für das traditionelle Uhrenhandwerk. Dafür wurde die Firma in der Weilerstraße umstrukturiert und um neue Abteilungen erweitert.

Den Anfang machte 2016 die neue, modern ausgestattete Halle für die Dreherei mit 1000 Quadratmetern. Als 2017 klar war, dass die Uhrenmanufaktur die Räume in der Junghans-Burg in Schramberg raus muss und es dort keine Alternative gab, begannen die Planungen für weitere Bauten in Hardt.

"Wir haben darauf geachtet, dass das Gebäude bis weit in die Zukunft Bestand hat und wir flexibel arbeiten können", betont Markus Lehmann. "Es wurde eine Struktur geschaffen, die das Arbeiten in den Abteilungen Lohnfertigung, Maschinenbau und Uhrenherstellung optimal verknüpft".

So wurde auf das Areal eine weitere hochwertige Halle für die Fräserei gebaut. Mit diesen beiden Gebäuden hat das Herz der Firma Lehmann, die Lohnfertigung, beste Arbeitsbedingungen.

Hohe Glasfassade

Auf den Neubau der Fräserei kam anschließend die neue Uhrenmanufaktur mit über 600 Quadratmetern. Die Luft in den Räumen ist gereinigt und klimatisiert.

Durch die hohe Glasfassade fällt viel Licht für die anspruchsvolle Arbeit im Uhrenbau. Aber auch ökologischen Gesichtspunkten wurde Rechnung getragen. Die warme Abluft der Maschinen wird aufgefangen und in ein Wassernetz gespeist, das die Firma im Winter heizt und im Sommer kühlt und somit für gleichbleibende Temperaturen sorgt. Diese Bedingungen bieten für die Herstellung gerade so diffiziler Teile, wie sie für Uhrwerke nötig sind, hervorragende Voraussetzungen. Als einer der ganz wenigen Hersteller in Deutschland kann Lehmann so fast alle Bauteile – vom Gehäuse bis zu filigransten Teilen für das Uhrwerk – mit eigenen Maschinen in höchster Präzision fertigen.

Der frei gewordene Platz im alten Gebäude der Lehmann Präzision wurde für einen neuen Arbeitsbereich genutzt, der für die Uhrenherstellung unerlässlich und in Deutschland nicht mehr weit verbreitet ist, die Herstellung und Beschichtung von Zifferblättern.

"Das Aussehen einer Uhr wird zu 80 Prozent vom Zifferblatt bestimmt", erklärte Markus Lehmann den hohen Aufwand in eine eigene Zifferblattmanufaktur zu investieren.

Die Gesamtinvestitionen der Firma Lehmann über sieben Millionen Euro wurden im Entwicklungsprogramm ländlicher Räume (ELR) gefördert. Die Fördermittel flossen aus dem Sonderprogramm "Spitze auf dem Land" für eine von zehn Firmen in Baden-Württemberg.