Relativ beengt geht es derzeit auf der Straße zwischen Hardt und St. Georgen – wie hier beim Siehdichfür – zu. Ein Radweg könnte schon bald Abhilfe schaffen. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Radweg zwischen Hardt und St. Georgen hat weitere Hürde genommen / Hohe Zuschüsse möglich

Es bewegt sich etwas, wenn sich vier Bürgermeister einig sind: Ein Radweg soll zwischen Hardt und St. Georgen entstehen. Nun sind die Gemeinderäte am Zug.

Hardt/Schramberg-Tennenbronn. Bei einem Treffen versicherten die Bürgermeister Michael Moosmann (Hardt), OB Thomas Herzog (Schramberg), Fritz Link (Königsfeld) sowie Michael Rieger (St. Georgen), das Vorhaben zu unterstützen. Auch die Landratsämter Rottweil und Schwarzwald-Baar gaben grünes Licht.

Die Gemeinderäte der vier betroffenen Kommunen müssen nun ihre Zustimmung geben, damit das Projekt vorwärts kommt.

Längere Vorgeschichte

Die Bürgermeister hätten sich über eine grundsätzliche Kostenteilung geeinigt, erzählt Michael Moosmann auf Anfrage. Vor ihm liegt ein Ordner mit Akten zum Thema. Das Vorhaben hat bereits eine längere Vorgeschichte, doch nun kommt der Stein so richtig ins Rollen. Der Radweg soll am Ortsende von Hardt beginnen, über den Siehdichfür und Brogen in Richtung St. Georgen führen. An der Kreuzung, wo es rechts Richtung Langenschiltach und links sowie gerdeaus nach St. Georgen geht, schließt der Radweg dann an den bereits bestehenden an.

Vorgesehen ist aber nicht nur ein Radweg, sondern auch der Ausbau der Kreisstraße von Hardt nach St. Georgen. Die erste Schätzung sieht Kosten von rund vier Millionen Euro vor. 1,8 Millionen Euro entfallen auf den Radweg. Der Kostenanteil der Kommunen liegt bei 25 Prozent, den Löwenanteil übernehmen Land und Kreis. Denkbar ist ein zusätzlicher Zuschuss vom Bund, der für solche Zwecke Förderprogramme aufgelegt hat und den Radwegebau stärken möchte.

"Der Ausbau der Straße soll so gestaltet werden, dass Lastwagen auch weiterhin andere Straßen nutzen", stellt Michael Moosmann klar. Bislang ist die Straße für Fahrzeuge mit mehr 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt.

Kitzlige Situationen

Der Selbsttest als Radfahrer zeigt: Insbesondere von Hardt in Richtung St. Georgen kann es zu kitzligen Situationen auf der doch recht schmalen Straße kommen. Der Radler hört, dass von hinten ein Auto mit hoher Geschwindigkeit "ins Genick" pfeift und mitunter scharf bremsen muss. Kommt dann noch Gegenverkehr in hohem Tempo angerauscht, entstehen mitunter gefährliche Situationen – in der der Radfahrer naturgemäß das schwächste Glied in der Kette ist.

Größte Profiteure

"Den größten Nutzen haben sicherlich Hardt und St. Georgen, aber alle vier Bürgermeister haben gesagt, dass ihnen das Anliegen sehr wichtig ist", sagt Michael Moosmann.

Damit das Vorhaben umgesetzt werden kann, müssen diverse Grundstücke entlang der Strecke erworben werden. Diese Aufgabe übernehmen die Bürgermeister für die beiden Landkreise.

Im Jahr 2019 soll die Planung beginnen – sobald der genaue Kostenteiler steht und die erforderlichen Grundstücke vorhanden sind. Die Planung liegt dann bei den Kommunen. "Es wird viel Abstimmung nötig sein", ist sich Moosmann sicher. Hier gelte es viele Punkte zu berücksichtigen. Unter anderem muss ein Umweltausgleich für die versiegelten Flächen vorgenommen werden.

"Das ist eine Chance für Hardt, sich als Raddorf zu etablieren", sagt Moosmann. Die Gemeinde sei in Richtung Sulgen, Mariazell, Königsfeld und dann auch St. Georgen an das Radwegenetz angeschlossen. Lediglich nach Schramberg fehle noch ein Radweg.