Requiem: Gedenken der Kirchengemeinden Hardt und Mariazell an Pfarrer Richard Fischer / Auch für Kolping und Kirchenchor da

Hardt/Eschbronn-Mariazell. Die Nachricht vom Tod des früheren Pfarrers Richard Fischer hat die ganze Seelsorgeeinheit Sulgen-Hardt-Mariazell betroffen gemacht.

An der Beerdigung in Weitingen nahm eine große Anzahl von Menschen aus Hardt und Mariazell teil. Zusätzlich wurde in der Pfarrkirche St. Georg ein Requiem abgehalten, das vom Kirchenchor St. Cäcilia Hardt mitgestaltet wurde, dessen Präses Fischer war. Es erklangen Teile der "Deutschen Messe" und das "Salve Regina" von Schubert, das "Ave verum" von W. A. Mozart sowie der Chor "Der Herr ist mein Hirt". Im Anschluss verlasen die Vertreter der kirchlichen Gruppen einen Nachruf.

Namens der katholischen Kirchengemeinde Hardt richtete die zweite Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Claudia Haas, das Wort an die Trauergäste. Sie hob hervor, dass die Mitglieder der Kirchengemeinde Fischer von 1995 bis 2015 als "ihren" Pfarrer erlebt hatten. In seiner Amtszeit seien Gründonnerstag, Karfreitag, Christi Himmelfahrt und Fronleichnam neu gestaltet worden.

Ökumenische Veranstaltungen wie Pro Christ oder die Adonia-Musicals seien mit Erfolg abgehalten worden. Auch Baumaßnahmen wie die Außenrenovierung des Pfarrhauses und die Sanierung der Westfassade der Kirche, der Anbau ans Gemeindezentrum mit Aufzug, die Renovierung der Küche im Gemeindezentrum und die Beleuchtung der Kirche seien von ihm erfolgreich realisiert worden.

Viele Feste wie das Jubiläum 110 Jahre Kirche und Kirchenchor oder sein 40-jähriges Priesterjubiläum seien gefeiert worden. Zuletzt blieb sein Abschied in den Ruhestand, wo ihm viel Wertschätzung entgegengebracht worden sei. Nicht nur, dass er fast alle Menschen mit Namen kannte, er habe auch für kleine Dienste anerkennende Worte gefunden und sei sich nicht zu schade gewesen, nach den Veranstaltungen den letzten Tisch und Stuhl aufzustapeln. Dadurch sei diese motivierte Gemeinschaft in der Kirchengemeinde entstanden. Um seine geschätzte Haushälterin Zita Rybkowski, die ihn bis zum Umzug umsorgte, habe er sich im Ruhestand noch gekümmert.

Für die katholische Kirchengemeinde Mariazell sprach Pfarrgemeinderätin Martina Koch. Sie blickte zurück auf die Zeit seiner Investitur in Mariazell, wo der Bau des Gemeindehauses St. Markus und der Mühlbachhalle in seine Mitverantwortung gelegt wurde. Die Kirchengemeinde habe ihn nicht nur als engagierten Pfarrer, sondern auch als motivierten Bauherrn kennengelernt, wie die Einrichtung eines Pfarrbüros 2003, die Kirchturmrenovierung 2009 und die Restaurierung der Kirchenorgel 2013 gezeigt hätten. Als guten Seelsorger habe es ihn von Anfang an zu den Menschen gezogen und er habe auch auf Geselligkeit wie die Gemeindewallfahrten mit Hardt Wert gelegt. Wichtig seien ihm die Kinder und Jugendlichen gewesen. Auch nach seiner Verabschiedung habe es ihn immer wieder zurück zu seinen Wirkungsstätten gezogen.

Den Nachruf des Kirchenchors übernahm Vorsitzende Traudl Rapp. Sie erinnerte an die letzten Begegnungen mit ihm beim Kirchenkonzert und Jubiläumsgottesdienst, wo er inmitten seiner ehemaligen Ministranten und Gemeindemitglieder erlebt wurde. Während seiner Zeit als Präses habe er dem Chor gegenüber große Wertschätzung zum Ausdruck gebracht. So sei es den Chormitgliedern eine Freude gewesen, ihn in Weitingen zu besuchen. Wer mit ihm zusammengearbeitet habe, habe seine fröhliche Art erfahren dürfen, offen insbesondere für Vorschläge zur Gestaltung der Liturgie. Besonders hob die Vorsitzende das Verständnis für die jeweilige Situation der Gemeindemitglieder hervor.

Beschlossen wurde der Nachruf des Kirchenchors mit dem Lied, das Fischer dem Chor gestiftet hatte und mit dem der Chor seinem Präses einen letzten musikalischen Gruß überbringen wollte. Der Titel "Glocken der Heimat" erinnerte daran, dass das Geläut der Heimatglocken den Geistlichen schon in seinen Jugendjahren berührt hat.

Für die Kolpingsfamilie Hardt sprach Marion Göllinger. Der Pfarrer sei schon vor mehr als 50 Jahren in Heilbronn in die Kolpingsfamilie eingetreten und habe seine Mitgliedschaft in Hardt fortgesetzt. Kein Zitat wie das Wort von Adolph Kolping "Wer Menschen gewinnen will, muss sein Herz zum Pfand einsetzen" passe besser zu Fischer als dieses. 20 Jahre lang sei er als Präses der Kolpingsfamilie mit ganzem Herzen verbunden gewesen.

Sowohl Kolpinggedenktag, Maiandacht, Josefstag als auch die anderen Veranstaltungen habe er gerne begleitet. Besonders habe er sich an den musikalischen Gruppen "Fis(c)herman’s Friends" und dem Kolpingchor erfreut. Über den Besuch der "Fis(c)herman’s" in seiner Heimat habe er sich gefreut.

Für die Ministranten sprachen David Dieterle und Simon Schuhmacher. Auch sie hoben die fürsorgliche Art des Pfarrers hervor, für seine Ministranten da zu sein, sein Interesse an ihrer Person und an ihren Aktionen.